Nadelöhr Rheinbrücke Karlsruhe: Sanierungsbeginn verzögert sich, Start Ende Oktober
Probeplatte brachte noch nicht die gewünschte Qualität

Grundschicht und Armierung der Probeplatte - dahinter das Förderband und die große Fertigungsmaschine | Foto: jow
4Bilder
  • Grundschicht und Armierung der Probeplatte - dahinter das Förderband und die große Fertigungsmaschine
  • Foto: jow
  • hochgeladen von Jo Wagner

Karlsruhe. Der zuletzt für Anfang September vorgesehene Termin für den Start der Sanierung der Rheinbrücke Maxau – zwischen Karlsruhe und Wörth – verzögert sich weiter. „Der Grund ist“, so Jürgen Skarke, Leiter Abteilung Straßenwesen und Verkehr im Regierungspräsidium Karlsruhe, „dass die beauftragten Unternehmen die Probeplatte aus hochfestem Beton noch nicht in der gewünschten Qualität herstellen konnten.“ Die bislang heißen Temperaturen beim Auftragen des Betons scheinen wohl eine Rolle gespielt zu haben. Aktuell läuft wieder ein Test, ist der erfolgreich, soll es Ende Oktober losgehen.

Für die Ertüchtigung des Brückenbauwerks ist unter anderem das Aufbringen von ultra-hochfestem Beton (UHPC, "Ultra High Performance Concrete") auf der Brückenplatte vorgesehen. Dazu wird außerhalb des Verkehrsraums zunächst eine Probeplatte betoniert – aktuell im Bereich des Karlsruher Yachthafens. „Erst wenn diese Platte die erforderlichen Vorgaben erfüllt, kann mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen und in den Verkehr eingegriffen werden“, so Skarke: „Sicherheit hat da oberste Priorität!“ Prüfungen der ersten Probeplatten hatten ergeben, dass „noch Optimierungsbedarf“ in Sachen Mischung und Einbau besteht: „Aber Qualität geht eben vor Schnelligkeit!“

Keine Alternative
Es gibt an dieser Stelle eben keine zweite Rheinbrücke, auf die man im Falle der Sanierung zurückgreifen könne, daher müsse das gemacht werden. Durch das neue Verfahren soll es so wenig Behinderungen wie möglich in den Abläufen der Region geben. „Andernfalls wären größere Einschnitte nötig“, so Walter Katzik, Leiter des Referats Ingenieurbau im Regierungspräsidium Karlsruhe: „Das hätte weitreichende Folgen, nicht nur lokal.“ Auf einer 12 Millimeter dicken Stahlplatte sind aktuell zwei Schichten Bitumen (zusammen: 65 Millimeter), die allerdings durch die massive Zunahme des Verkehrs starke Spurrillen aufweisen, „teilweise bis runter auf die Stahlplatte“, erläutert Jürgen Genthner, Leiter des Baureferats im Regierungspräsidium Karlsruhe.

Komplexes Verfahren
Bei den anstehenden nötigen Maßnahmen werden unter anderem die alten Schichten bis zur Stahlplatte abgefräst, dann wird der Stahl sandgestrahlt, quasi blank gemacht, und eine Schutzschicht aufgetragen. Drüber kommt eine Grundierung und eine Armierung mit einem Epoxidharz – und dann kommt der ultrahochfeste Beton drauf: In zwei Durchgängen wird der für eine Fahrbahn breitflächig aufgetragen und gleichmäßig verdichtet (zunächst Richtung Wörth). Dazu gibt’s Rüttler und Stäbe, die in die Masse gehen und verdichten. „Ziel ist, dass ein dichtes und homogenes Material entsteht“, so Skarke. Im Härtungsprozess darf es keine Erschütterungen geben, deshalb ist dann die Brücke (jeweils an einem Wochenende) komplett gesperrt.

Zum neuen Material
Der deutlich festere „UHPC“-Beton (porenarme Struktur, dichtes Gefüge, hohe Festigkeit und gute Dauerhaftigkeit), der dazu auch noch Faserverstärkt ist, wird übrigens auf der Baustelle aus den einzelnen Komponenten in einer speziellen Mischung hergestellt und läuft über ein Förderband dann zur Fertigungsmaschine. Ob Mischung, Mischanlage oder Fertiger: Das innovative und komplexe Verfahren greift dabei auf bewährte Komponenten zurück, „die alle aufeinander abgestimmt sein müssen“, so Skarke. Dieses Verfahren wurde schon in den Niederlanden erfolgreich angewandt, nur in Deutschland ist es quasi der erste größere Testlauf, kein Wunder, dass man da ganz genau auf die Probeplatten schaut, bevor man loslegt. (jow)

Infos: Erreichen die Probeplatten die gewünschte Qualität, geht’s zum Ende Oktober los. Bauzeit ist dann bis Ende November 2019, Details beim Regierungspräsidium, [LINK]

Autor:

Jo Wagner

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Fischrestaurant Karlsruhe: Im ansprechenden Ambiente des Restaurants Deutscher Kaiser in Karlsruhe-Neureut werden köstliche Speisen mit Fisch serviert. | Foto: Thorsten Kornmann
2 Bilder

Fischrestaurant Karlsruhe: Im Deutschen Kaiser Fisch essen

Restaurant Deutscher Kaiser in Karlsruhe Neureut. Das gutbürgerliche Restaurant serviert besten Fisch. Willkommen im Fischrestaurant. Beim Fisch vertraut der Inhaber und Koch Klaus Grimberger auf die Herkunft seiner frischen Fische, die er in seinem Restaurant Deutscher Kaiser zubereitet: Diese stammen aus der eigenen Fischzucht an der Teinacher-Quelle im Schwarzwald. Fischrestaurant Karlsruhe: Fisch aus eigener Zucht Fischrestaurant Karlsruhe: Auf der Speisekarte stehen entsprechend eine...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.