Altgrasstreifen – Rückzugsraum für überwinternde Insekten
Maßnahmen zum Insektenschutz in Karlsruhe

Die Kleine Goldschrecke profitiert bei der Eiablage von überjährigen Altgrasstreifen. | Foto: Peter Zimmermann
  • Die Kleine Goldschrecke profitiert bei der Eiablage von überjährigen Altgrasstreifen.
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Karlsruhe. Über den Schutz unserer heimischen Insekten wird derzeit viel berichtet. Das Referat für Naturschutz und Landschaftspflege im Regierungspräsidium Karlsruhe setzt bereits seit Jahren eine Vielzahl an Maßnahmen zum Schutz von Flora und Fauna um. Eine dieser Maßnahmen fällt bei einem Winterspaziergang sofort ins Auge: in vielen Naturschutzgebieten finden sich immer wieder ungemähte Übergänge zwischen Wiesen und Hecken oder bei der Mahd stehen gelassene Inseln und Streifen, so genannte Altgrasstreifen. Aktuell läuft zu diesen sogar eine Forschungsarbeit an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Lebensraum für Flora und Fauna
Altgrasstreifen bieten im gesamten Jahresverlauf wichtige Lebensräume. Im Frühjahr bieten sie Schutz für bodenbrütende Vogelarten, im Sommer sind sie wichtige Rückzugsräume für allerhand Kleintiere, vor allem in der Zeit in der andere Flächen gemäht werden. Den spätblühenden Pflanzenarten bieten Altgrasstreifen ausreichend Zeit zur Samenreife und auch im Spätjahr blühen dort noch Pflanzen, die für viele Insekten eine wichtige Pollenquellen liefern. Im Winter ist der Altgrasstreifen ein Schutz als Überwinterungsstandort. Dies ist besonders für zahlreiche Insekten von großer Bedeutung. Viele von ihnen nutzen die Streuschicht und den darunter geschützt liegenden Boden als Unterschlupf. Aber auch die hohlen Halme alter, überständiger Gräser werden genutzt. So legen beispielsweise einige Heuschreckenarten hier ihre Eier ab. Sie überwintern geschützt im Inneren des Halmes. Erst im nächsten Frühjahr schlüpft dann die neue Generation. Überjährig stehengelassene Altgrasstreifen sind daher besonders jetzt, wenn die Tage kürzer und kühler werden, für die heimische Tierwelt von großer Bedeutung.

Jedes Jahr ein neuer Standort
Damit sich im nächsten Frühjahr, wenn alle Tiere ihre Winterruhe abgeschlossen haben und das frische Grün austreibt kein Filz aus altem und dürren Pflanzenmaterial bildet, wird der überjährige Altgrasstreifen mit der nächsten Mahd mitgemäht und wechselt die Lage. So werden unerwünschte Veränderungen in der Artenzusammensetzung der Wiesen vermieden und die Strukturvielfalt auf der Fläche gefördert.

Wechselnd stehen gelassene Altgrasstreifen sind also keinesfalls eine Nachlässigkeit des Bewirtschafters, sondern aktiver Naturschutz vor Ort. Durch sie wird sichergestellt, dass im nächsten Frühjahr wieder eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten Wiesen und Felder bevölkern und wir uns bei einem Spaziergang an ihrem Artenreichtum erfreuen.

Autor:

Jo Wagner

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