Nachgefragt bei Hannes Ludwig, Schulleiter Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe
Lehrermangel in „spezifischen Fächern“

Seit 2004 ist Hannes Ludwig (58) Schulleiter der beruflichen Heinrich-Hübsch-Schule mit 1.800 Schülern in Karlsruhe. Das „Wochenblatt“ fragte nach zu Corona, Maskenpflicht, Quarantäne und Lehrermangel | Foto: Volker Knopf
  • Seit 2004 ist Hannes Ludwig (58) Schulleiter der beruflichen Heinrich-Hübsch-Schule mit 1.800 Schülern in Karlsruhe. Das „Wochenblatt“ fragte nach zu Corona, Maskenpflicht, Quarantäne und Lehrermangel
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Interview mit Hannes Ludwig, Leiter der Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe, über Corona, Maskenpflicht, Quarantäne und Lehrermangel. Die Schulen im Land stehen vor großen Herausforderungen, dabei zählen Covid-19-Pandemie und Lehrermangel wohl zu den größten Problemen. Das „Wochenblatt“ fragte nach bei Hannes Ludwig, seit 2004 Leiter der Heinrich-Hübsch-Schule, einer Berufsschule für Bau-, Holz- und Farbtechnik, Metall und Karosseriebau. Rund 1.800 Schüler besuchen die Einrichtung in der östlichen Karlsruher Innenstadt.

???: Wie gehen Sie mit den Corona-Maßnahmen um? Der neuerliche Lockdown betrifft die Schulen nicht.
Hannes Ludwig:
Ja, es hat sich durch den neuerlichen Lockdown nichts verändert. Nach wie vor arbeiten wir sehr akribisch mit den entsprechenden Maßnahmen. Maskenpflicht im Unterricht und den Gängen, Abstand halten, alle zwanzig Minuten wird gelüftet.

???: Wie gehen die Schüler mit den Einschränkungen um?
Ludwig:
Man muss sagen: die Schüler sind sehr diszipliniert. Sicher, der eine oder andere schimpft manchmal. Aber insgesamt läuft das sehr gut.

???: Ist der Unterricht mit Maske nicht anstrengender?
Ludwig: Sicherlich, manch einer klagt zuweilen über Kopfweh. Auch die Kommunikation ist anstrengender, sagen manche Lehrer. Man hat das Gefühl, dass man mit der Maske deutlicher und lauter sprechen muss. Das strengt an. Generell muss man aber sagen: Ausgeprägte Masken-Muffel gibt es bei uns nicht.

???: Gab es bei Ihnen schon Corona-Fälle?
Ludwig: Ja, jeweils bei einem Schüler und bei einem Lehrer. Der erste Fall kam aus dem Familienkreis, der Lehrer hat sich in den Ferien angesteckt. Mit klassenweisen Quarantänen haben wir die Situation aber gemeistert.

???: Mussten Sie auch schon online unterrichten?
Ludwig: Ja, aber der Präsenzunterricht hat absolute Priorität. Viele Schüler sind neben der Wissensvermittlung froh, unter ihren Klassenkameraden zu sein. Zumal: Manche Schüler haben gar keine Endgeräte. Ein Handy haben sie, klar, aber oft keinen Computer oder Laptop. Die sind, wenn vorhanden, dann oft Geräte für die gesamte Familie.

???: Machen sich die Schüler Sorgen um ihre Zukunft? Fachkräfte werden gebraucht und dafür bilden Sie ja gemeinsam mit den Unternehmen aus?
Ludwig: Da gibt es schon Sorgen. Keiner weiß, wie sich das alles weiterentwickelt. Denn wenn die Wirtschaft lahmt, dann wird es auch schwieriger für die jungen Leute, einen Job zu finden.

???: Themenwechsel: Noch ein Wort zum Lehrermangel. Wie ist da die Situation?
Ludwig: Es gibt kaum eine berufliche Schule, die 100 Prozent versorgt ist. Bei uns gibt es auch Mangel in spezifischen Fächern. Das Problem ist, dass junge Leute, frisch von der Uni, in der freien Wirtschaft wesentlich mehr verdienten als im Öffentlichen Dienst. Über die Jahre egalisiert sich das wieder, hinzu kommt die Jobsicherheit als Lehrer. Aber der erste Weg bei angehenden Ingenieuren führt eher nicht in die Berufsschule. Wir bilden aber auch Meister und Techniker pädagogisch weiter. Das ist dann ähnlich wie ein Referendariat.

Infos: www.huebsch-ka.de

Autor:

Jo Wagner

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