Umweltplakette, Gesundheit und Mobilität Thema: Karlsruhe und Straßburg planen Zusammenarbeit
Heimat hört nicht an der Grenze auf

Bei der ersten Podiumsdiskussion verständigten sich (v. l.) Olivier Baudelet, Peter Zeisberger, François Werner, Frédéric Bierry, Jens-Uwe Staats, Frank Mentrup, Philippe Voiry und Robert Herrmann mit Journalist Olivier Mirguet und dem Publikum.
 | Foto: ADEUS
  • Bei der ersten Podiumsdiskussion verständigten sich (v. l.) Olivier Baudelet, Peter Zeisberger, François Werner, Frédéric Bierry, Jens-Uwe Staats, Frank Mentrup, Philippe Voiry und Robert Herrmann mit Journalist Olivier Mirguet und dem Publikum.
  • Foto: ADEUS
  • hochgeladen von Jo Wagner

Karlsruhe. Mit der Unterzeichnung des Aachener Vertrages zu Beginn dieses Jahres wurde eine neue Grundlage geschaffen, um die deutsch-französische Zusammenarbeit in grenznahen Gebieten zu erleichtern. Diese Neuerungen nahmen Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und Robert Herrmann, Präsident der Eurometropole Straßburg, zum Anlass, bei einer gemeinsam ins Leben gerufenen Konferenz über die Möglichkeit konkreter Kooperationen der beiden großen Metropolräume am Oberrhein zu diskutieren. Mobilität, Wirtschaft und Raumentwicklung waren zentrale Themenblöcke und viele politische Vertreterinnen und Vertreter aus der Region kamen, um sich grenzüberschreitend abzustimmen.

Den Aachener Vertrag beim Wort nehmen
"Der Aachener Vertrag gibt uns die Stärke zu sagen: Wir erwarten, dass man sich konkrete Probleme anhört", äußerte Mentrup gegenüber den Medien. Bundes- und Landesregierung sollen verstehen, dass die "Heimat für Bürgerinnen und Bürger am Oberrhein nicht an der Staatsgrenze aufhört", so das Stadtoberhaupt weiter. Unterstützt wurde er dabei von Robert Herrmann, der sich darauf freute in Zukunft noch "schneller und kraftvoller voranzuschreiten", wenn es um die gemeinsame Planung geht. Ein konkretes Beispiel hierfür sahen beide in der gegenseitigen Anerkennung von Umweltplaketten und Vignetten, die momentan noch keine Gültigkeit im jeweils anderen Land haben. "Das werden wir im Ausschuss fordern", bekräftigte Mentrup und bezog sich damit auf eine neue Instanz, die im Rahmen des Aachener Vertrages gegründet wird. Er könne sich zudem vorstellen den Vertrag "beim Wort" zu nehmen und über eine Ausnahmeregelung nachzudenken, bei der städtische Mitarbeitende keine Strafzettel an französische Autos mit gültiger Vignette verteilen. Gleiches wurde von französischer Seite vorgeschlagen.

Ein weiteres Thema waren Krankenhäuser und die Erleichterung von Abrechnungen durch die Krankenkassen. Da es keine direkte Handhabe gebe, wolle er sich für dieses Thema ebenfalls im Ausschuss stark machen, erklärte OB Mentrup. Robert Herrmann ergänzte, dass es nun möglich sei, für diese komplizierten Vorgänge Experten der Europäischen Kommission zu beauftragen, die sich intensiv damit beschäftigen.

Region mit gemeinsamen Projekten stärken
Ebenfalls beim Pressegespräch vertreten waren Landrat und Vorsitzender des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein, Dr. Christoph Schnaudigel, der befand, dass die Konferenz in die Region strahle, der Präsident des "Conseil départemental des Bas-Rhin" Frédéric Bierry, der den "Funktionsraum Oberrhein stärken" möchte, Vizepräsident der "Région Grand Est“ François Werner, der ein "Leitbild grenzüberschreitender Kooperation" zu etablieren suchte und Generaldirektorin der ausrichtenden "L'Agence de Dévelopment et d'Urbanisme de l'Agglomération Strasbourgeoise" Anne Pons, die sich "konkretes politisches Handeln" erhoffte, um die "Resilienz des Gebietes zu stärken."

Sie alle waren auch in verschiedenen thematischen Workshops und Podiumsdiskussionen vertreten. Im Bereich Wirtschaft ging es zum Beispiel um die "Upper Rhine Ports", die Kooperationen von Institutionen wie SEMIA, Frenchtec und dem Cyberforum oder den Universitätszusammenschluss EUCOR. Die herausgehobene Bedeutung von reibungsloser, grenzüberschreitender Mobilität wurde in einem weiteren Workshop hervorgehoben. Dabei ging es unter anderem um geplante Regiobus-Linien zwischen Rastatt und Haguenau, sich fortsetzende Radwege auf beiden Seiten des Rheins, die Probleme und Erfolge bei der Appenweierer Kurve oder die Abstimmung von Fahrplänen.

Hintergrund:Mit der Unterzeichnung des Aachener Vertrages am 22. Januar dieses Jahres haben sich die Regierungen Deutschlands und Frankreichs auf die zukünftige Gestaltung ihrer Zusammenarbeit und Integration verständigt. Neben Themen wie Sicherheit, Außen- und Umweltpolitik oder der Zukunft Europas widmet sich das Dokument dezidiert der Vereinfachung von regionalen Kooperationen in deutsch-französischen Grenzgebieten. Hauptsächlich sollen dem im Weg stehende Hindernisse einfacher beseitigt werden können. Dafür sollen grenzüberschreitende Instanzen nun angemessene Kompetenzen und Mittel erhalten. Sogar von angepassten Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie Ausnahmeregelungen wird gesprochen. In einem neu eingerichteten Ausschuss sollen auch regionale und lokale Interessenträger Gehör finden, darunter Städte, Kommunen, Eurodistrikte und Regionalverbände.

Autor:
49 folgen diesem Profil
LokalesAnzeige
Ein strahlendes Lächeln, das Lebensfreude zurückbringt – dank moderner Zahnimplantate in der Praxisklinik Dr. Bartsch. | Foto: shutterstock
5 Bilder

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie die Vorteile von All-on-4® in der Praxisklinik Dr. Bartsch – feste Zähne an einem Tag mit moderner Implantologie. Karlsruhe: Neue Lebensqualität durch moderne Implantologie Zahnverlust bedeutet für viele Menschen nicht nur funktionale Einschränkungen, sondern oft auch den Verlust von Lebensfreude und Selbstbewusstsein. Mit dem All-on-4®-Behandlungskonzept bietet die Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut eine innovative Lösung für Patienten mit...

LokalesAnzeige
Gemeinsam unbeschwert lachen – moderne Zahnimplantate in Karlsruhe für perfekte Funktion und natürliche Ästhetik. | Foto: shutterstock
6 Bilder

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie moderne Implantologie und festsitzenden Zahnersatz in der Praxisklinik Dr. Bartsch – Ihre Experten für neue Lebensqualität. Implantologie in Karlsruhe – Perfektion für Ihren Zahnersatz Zahnverlust kann das Leben stark beeinträchtigen – beim Kauen, Sprechen oder Lächeln. Mit modernsten Zahnimplantaten bieten wir in der Praxisklinik Dr. Bartsch eine Lösung, die Funktion und Ästhetik in Perfektion vereint. Dr. Eugen Bartsch, Fachzahnarzt für Oralchirurgie...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Foto: Shutterstock
4 Bilder

Karlsruhe-Neureut. Ein Zahnarztbesuch ist mehr als eine medizinische Behandlung – er ist Vertrauenssache. Wer sich in den Behandlungsstuhl setzt, überlässt einem anderen Menschen nicht nur seine Gesundheit, sondern auch ein Stück Lebensqualität. In der Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut begegnen wir diesem Vertrauen mit besonderer Sorgfalt, Menschlichkeit und Kompetenz. Ihr Lächeln liegt uns am Herzen. Das ist nicht nur ein schönes Versprechen – es ist das Leitmotiv unserer täglichen...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung


Powered by PEIQ