Suizid
Gedanken zu Suizid durch Springen vor einen Zug

Foto: ProMedic

Karlsruhe. Nachdem mein Ehemann, der im Rettungsdienst arbeitet, gestern nach Hause kam, und mir von einem Mann erzählte, der sich vor einen Zug geworfen hatte, kam mir die Idee, ein paar Gedanken darüber zu veröffentlichen.

Es gibt ja viele Arten, wie Mensch sich das Leben nehmen kann. Eine davon ist die Variante, sich vor einen fahrenden Zug zu werfen. Als ich noch nichts aus dem Leben eines Rettungsdienstlers gehört hatte, fand ich das für jemand, der nicht mehr leben möchte, eine durchaus plausible Möglichkeit. Schnell und schmerzfrei. Nicht, dass ich selbst Ambitionen dazu hätte. Doch aus der Sicht, die mir mein Mann eröffnete, mag es zwar sein, dass der Mensch, der Suizid begeht, schnell zu seinem Ziel kommt, doch was ist mit dem Fahrer des Zuges? Was ist mit den Menschen, die die Leichenteile einsammeln müssen? Was ist mit den Menschen und auch den Kindern, die so etwas Schreckliches mit ansehen müssen – einfach, weil sie grad an diesem Ort sind?

Darüber hatte ich nie nachgedacht – es war sozusagen nicht in meinem Universum vorhanden. Und vielleicht geht es vielen Menschen so, dass sie an das, was es mit den Menschen, die diesem Suizid ungewollt beiwohnen, macht, gar nicht denken. Und vielleicht liest ja auch jemand, der mit seinem Leben nicht mehr klarkommt, diese Zeilen und überlegt sich eine andere Variante oder er /sie lässt es einfach.

Oft ist der Fahrer so traumatisiert, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. So viel man ihn auch beschwören mag, dass es nicht seine Schuld ist, das Erlebnis ist nur schwer zu verarbeiten und die Frage der Schuld oder nicht Schuld ist auch keine Erlösung dazu. Das Bestattungsunternehmen, aber auch Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr müssen so schnell wie möglich die weitläufig verstreuten Leichenteile einsammeln. Da muss man sich schon gut abgrenzen können, um sich nicht zu sehr auf das Einzelschicksal des betroffenen Menschen einzulassen und so vielleicht selbst psychischen Schaden zu nehmen. In Einzelheiten, z.B. der in alle Richtungen gesprengten Körperteile, möchte ich mich hier nicht vertiefen.

Hier ist keine Verurteilung für die Menschen, die keinen anderen Ausweg sehen, als sich das Leben zu nehmen – sie haben mein tiefstes Mitgefühl. Doch ist es mir ein Anliegen, auf das hinzuweisen, was sie hinterlassen – unabhängig des Schmerzes der Hinterbliebenen.

Wer sich Hilfe holen möchte für sich oder für einen nahestehenden Menschen findet sie bei der 
TelefonSeelsorge Deutschland - https://www.telefonseelsorge.de/suizidpraevention/ oder unter 0800 1110111.
Auch an die Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention e.V. kann man sich wenden: 
https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote/

Autor:

Nabala Kraus aus Bellheim

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