Gründerspirit beflügelt Kaiserslauterer Start-ups
„Stolz auf das, was hier passiert“

Wirtschaftsförderer und bic-Leiter Dr. Stefan Weiler, Sebastian Lelle und Dr. Martin Memmel von Baukobox, fleXstructures-Geschäftsführer Oliver Hermanns, Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und 1,2,3,GO-Projektleiterin Maria Beck  | Foto: Jens Vollmer
  • Wirtschaftsförderer und bic-Leiter Dr. Stefan Weiler, Sebastian Lelle und Dr. Martin Memmel von Baukobox, fleXstructures-Geschäftsführer Oliver Hermanns, Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und 1,2,3,GO-Projektleiterin Maria Beck
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von Jens Vollmer

Kaiserslautern.Das bic hatte Grund zu feiern: Gleich drei mit dem bic verbundene Firmen konnten bemerkenswerte Erfolge vermelden. Anlass genug, dass Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel im Rahmen eines Unternehmerfrühstücks dem bic letzte Woche einen Besuch abstattete.

Der Oberbürgermeister will sich zukünftig mehr um die hiesige Wirtschaft, das Pfaffgelände und Gründer in Kaiserslautern kümmern. Noch seien viele Gespräche zu führen, um einen Konsens herbeizuführen, aber eine Dezernatsumverteilung sei seinerseits gewünscht, verrät der OB beim Unternehmerfrühstück im bic. Zudem versicherte Weichel, dass alle Pfaff-Gebäude, deren Erhalt gefordert wurde, auch erhalten werden könnten.
„Wir schaffen ein Klima für Gründer mit enger Kooperationsbasis. Eine solche Enge kenne ich von keiner anderen Stadt“, betonte Weichel in Bezug auf die erfolgreichen, jungen Unternehmen.
Zur gemeinsamen Feier gekommen waren der 1,2,3,GO-Sieger „Baukobox“, Success-Wettbewerb-Sieger „fleXstructures“ und das Unternehmen „Mobility on Demand“ (MOD), dem 2,07 Millionen vom Bundesministerium zugesagt worden sind.
Oliver Hermanns forschte am Fraunhofer-Institut zum Thema IPS Cable Simulation. 2009 wurde dazu eine Arbeit veröffentlicht und 2012 das Unternehmen fleXstructures gegründet, das derzeit den obersten Stock im bic angemietet hat und mittlerweile auf 23 Mitarbeiter angewachsen ist.
Schwerpunkte des IPS-Softwareportfolios sind die Überprüfung von Montagefähigkeit, das Design und die digitale Absicherung von Bauteilen aus biegsamen Materialien sowie die Bewegungsplanung und die Optimierung von Stationen mit mehreren Robotern. Zudem ermöglicht IPS auch die Simulation von Prozessen der Oberflächenbehandlung.
Obwohl alle deutschen Fahrzeughersteller schon Kunde des innovativen Unternehmens sind, kommen zwei Drittel der Kundschaft aus Asien und den USA.
Was am Anfang vorzugsweise für die Autoindustrie entwickelt wurde, findet mittlerweile Interessenten aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik bis hin zu Herstellern von Operations-Geräten. Das bisherige Wachstum von fleXstructures betrug im Schnitt beachtliche 86 Prozent pro Jahr, weshalb der „Focus“ die Kaiserslauterer Firma zu den Wachstumschampions zählt.
„fleXstructures ist das neue Wipotec“, schwärmt Wirtschaftsförderer und bic-Leiter Dr. Stefan Weiler. „Wir wollen nicht große Unternehmen nach Kaiserslautern holen, sondern unseren kleinen Firmen vor Ort helfen, größer zu werden und sie hegen und pflegen, damit sie hier bleiben.“ Dieses Vorhaben sollte zumindest bei fleXstructures kein Problem darstellen, schätzt doch Geschäftsführer Oliver Hermanns die Nähe zum Fraunhofer-Institut.
Das Start-up „Baukobox“ gewann unlängst den 1,2,3,GO-Wettbewerb der Großregion (wir berichteten). Die Gründer Sebastian Lelle, Dr. Martin Memmel und Christian Wolf konnten mittlerweile eine Finanzierung der ISB-Bank erreichen und ziehen nun ebenfalls in das bic-Gebäude ein. Unternehmensidee ist eine Plattform für Architekten und Hersteller, welche die noch in vielen Teilen analog arbeitende Branche in die digitale Zukunft hievt.
Das Unternehmen „Mobility on Demand“ will schon 2019 einen autonom fahrenden, elektrischen Shuttle von Hambach zum dortigen Schloss einrichten. Zur Umsetzung des Projektes bekam das Unternehmen, das mit der TU Kaiserslautern, Institut für Mobilität & Verkehr und Fachgebiet Stadtplanung, als Projektpartner kooperiert, vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2,07 Millionen Euro zugesprochen. Während es sich bei anderen Teststrecken eher um technische Optimierungen handelt, stehen beim Hambachshuttle die städtebaulichen Probleme im Vordergrund.
„Ich bin stolz auf das, was hier passiert“, resümierte Weichel die Vorträge der jungen Unternehmen. Weiler betonte, dass der Spirit wichtig sei, derzeit beherberge das Gebäude 16 Gründerfirmen, die sich auch interdisziplinär austauschen.

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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