Tempo, Taktik, Teufelskerle: FCK legt in Südtirol Basis für neue Spielzeit

- Die Profis schwitzen unter den wachsamen Augen der mitgereisten FCK-Fans
- Foto: Thomas Hilmes
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FCK. Inmitten der traumhaften Bergkulisse Südtirols hat der 1. FC Kaiserslautern seit Sonntag sein Sommerquartier bezogen. Sterzing, die kleine Fuggerstadt im Wipptal, ist nicht bloß eine malerische Kulisse, sondern in diesen Tagen ein Ort konzentrierter Arbeit, gezielter Feinjustierung und stiller Hoffnung auf eine möglichst erfolgreiche Saison 2025/26. Die Roten Teufel bereiten sich mit 22 Feldspielern und fünf Torhütern vom 13. bis 20. Juli 2025 mit spürbarem Fokus auf Kondition, Tempo, Abstimmung und taktische Feinjustierung auf die neue Spielzeit vor.
Untergebracht ist das Team im Hotel Engels Park – eine Adresse, die nicht durch Prunk, sondern durch Verlässlichkeit und persönliche Atmosphäre punktet. Der Begriff Trainingslager erhält in Sterzing-Ratschings eine Art Gegenpol zur Hektik des Ligaalltags: Statt Medienrummel gibt es ungezwungene Unterhaltungen mit Fans, statt städtischem Beton raue Gipfel und Natur. Doch wer die bisherigen Einheiten beobachtet, spürt: Hier wird nicht nur geübt – hier wird Kurs gesetzt.
Trainingsstätten erfüllen voll ihren Zweck
Die Trainingsbedingungen in der Sportzone Sterzing sind bodenständig, aber absolut zweckdienlich. Lieberknecht, nie ein Mann übertriebener Worte, nennt sie „ordentlich“ – was schon fast als Prädikat durchgeht. Der Fokus liegt unter anderem auf Tempo und Passschärfe. Kein Glamour, keine Show. Dafür klare Kommandos, flache Hierarchien und ein körperlich fordernder Rhythmus. Anfangs noch durchzogen von Regenschauern, zeigen sich Wetter und Mannschaft nach wenigen Tagen stabilisiert.

- Den Fans der Roten Teufel ist kein Weg zu weit für ihren geliebten Verein
- Foto: Thomas Hilmes
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Auffällig ist die Nähe zwischen Team und Fans. Zahlreiche FCK-Anhänger haben den Weg über den Brenner auf sich genommen, beobachten die Einheiten und treffen auch mal abseits des Trainingsplatzes auf die Spieler wie beim Laternenfest am 16. Juli. Es ist eine Atmosphäre, die manchem Bundesligisten fremd geworden ist. Bei den Lautrern hingegen wird sie bewusst gepflegt: als Teil der Identität, nicht als PR-Strategie.
Testspiel gegen CFC Genua
Im Rahmen des Aufenthalts in Südtirol bestreiten die Roten Teufel am kommenden Samstag, 19. Juli, ein Testspiel gegen den italienischen Erstligisten CFC Genua. In Moeana, rund 100 Kilometer von Sterzing entfernt, treffen beide Mannschaften um 15.30 Uhr aufeinander.
Für die Region Sterzing‑Ratschings ist das Trainingslager mehr als nur ein sportliches Intermezzo. Es ist Testlauf und Tourismusstrategie zugleich. 20.000 Euro beteiligt sich Südtirol an den Kosten, im Gegenzug winken Medienpräsenz und neue Gästeströme – fernab klassischer Urlaubssaisonen. Dass man dabei auf den FCK setzt, ist kein Zufall: Die Vereinsgeschichte ist groß, die Fanbasis reisefreudig, der Verein traditionsgeladen – aber geerdet. Das passt zum Selbstbild der Region.
Bisher alles im grünen Bereich
Nach den ersten Tagen lässt sich bilanzieren: Das Lager läuft ruhig, aber zielgerichtet – und vor allem verletzungsfrei. Während andere Clubs im Ausland Werbetermine wahrnehmen, schleift der FCK in Südtirol an seiner Identität. Kein Spektakel, sondern Systemarbeit – mit Disziplin, Zwischenmenschlichkeit und alpinem Rückenwind. rav






Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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