Raus mit viel Applaus – emotionaler Abschied der Schulleiterin des Gymnasiums am Rittersberg
- Dr. Ulrike Dittberner (rechts) mit der Städtischen Beigeordneten und Schuldezernentin Anja Pfeiffer
- Foto: Stadt Kaiserslautern
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Kaiserslautern. Als Dr. Ulrike Dittberner zum Abschluss der Veranstaltung ans Rednerpult trat, war sie sichtlich bewegt ob des zuvor Erlebten. Mit Tränen in den Augen und brüchiger Stimme begann die scheidende Schulleiterin des Gymnasiums am Rittersberg mit für sie geradezu charakteristischen Worten: „Sie wissen doch, ich stehe gar nicht gerne im Mittelpunkt.“
Genau das bezeichnet ihre Wesensart treffend. Selbstdarstellung, wie es in diesem Beruf durchaus gerne mal vorkommt, war ihre Sache gewiss nicht. Dittberner sah sich vielmehr als Rad in einem ganzen Gefüge, das stets seinen Teil dazu beitragen wollte, die bestmöglichen Lösungen für Schüler, Eltern und Kollegen zu finden, um das große Ganze kontinuierlich nach vorne zu bringen.
Zehn Jahre war sie nun Schulleiterin des traditionsreichen „Rittersbergs“. Eine Zeit mit allerhand Herausforderungen. Durch die schwere Zeit der Pandemie steuerte die promovierte Biologin diesen großen Tanker unter den Kaiserslauterer Gymnasien mit Bravour dank ihrer verlässlich-verbindlichen und stets lösungsorientierten Art. Die Digitalisierung machte unter ihrer Ägide große Fortschritte. Alle Klassenzimmer sind seit 2023 mit ActivPanels ausgestattet, die die klassischen Schultafeln längst ersetzt haben.
Die seit Jahrzehnten erfolgreichen Schüleraustausche mit Reims, Cherbourg, Newham oder South Carolina hat sie stets nach Kräften unterstützt. So auch das jüngste Prestigeprojekt des Rittersbergs, die unmittelbar bevorstehende Entsiegelung und grüne Umgestaltung des Schulhofs. Noch vieles mehr hat sie begleitet, angestoßen, vorangebracht oder umgesetzt, ohne jedoch jemals eine Lautsprecherin gewesen zu sein. Beharrlichkeit, offene Kommunikation sowie ein fester Meinungs- und Wertekompass bestimmten das Handeln von Dr. Ulrike Dittberner.
Das attestierten ihr auch durch die Bank alle Rednerinnen und Redner der Verabschiedungsfeier am Freitag, 27. Juni 2025. Ob Leitender Regierungsdirektor der ADD Neustadt, Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, Vorsitzender der Direktorenvereinigung der Gymnasien in Rheinland-Pfalz (Bezirk Westpfalz), Personalrat, Schulelternbeirat, Vorsitzender des Freundeskreises, Schülersprecher oder ihr Stellvertreter – sie alle betonten in kurzweiligen, humorigen Beiträgen die beruflichen und zwischenmenschlichen Vorzüge von Dittberner.
Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten selbstverständlich die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Big Band unter der Leitung des stellvertretenden Schulleiters Markus Lücke, der Lehrerchor, der Schülerchor und das neu ins Leben gerufene Querflöten-Ensemble der Lehrerschaft des Gymnasiums am Ritterberg.
Die Turnhalle war bis auf den letzten Platz mit langjährigen Wegbegleitern, Schulleiterkollegen, Lehrerkollegen, Schülern, Eltern und Freunden besetzt. Sie alle waren gerne gekommen, um für einen würdigen Rahmen des letzten Aufgalopps zu sorgen. Dr. Ulrike Dittberner wählte den Zeitpunkt ihres Abschieds bewusst selbst und nicht etwa erst dann, wenn es aus Altersgründen unumgänglich an der Zeit gewesen wäre. Sie hinterlässt ein gut bestelltes Feld und übergibt den Staffelstab demnächst an Stefan Weber, der ihr ab dem kommenden Schuljahr als neuer Schulleiter des Rittersbergs nachfolgen wird.
Nach knapp zwei Stunden endete der offizielle Teil der Verabschiedung mit einem langanhaltenden Applaus für Dr. Ulrike Dittberner. Zum Ausklang gab es dann bei reichlich Speis und Trank noch die Gelegenheit für zahlreiche gute Gespräche. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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