Schwerer Rückschlag im Titelrennen
KSK1 ist nach 15:16 beim SC Neustadt II zum Siegen verdammt

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Schon im ersten Spiel der „Woche der Wahrheit“ mussten die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs einen Rückschlag hinnehmen. Beim SC Neustadt II unterlagen die über weite Phasen sehr unkonzentriert wirkenden Krokodile mit 15:16 (3:4/1:2/5:4/6:6) und stehen nun extrem unter Zugzwang: die restlichen fünf Partien der Saison müssen allesamt gewonnen werden, um noch aus eigener Kraft die Meisterschaft in der Gruppe A der Regionalliga Südwest erringen zu können.
Noch selten hat eine Mannschaftsbesprechung nach einem Spiel so lange gedauert, wie die am Montag. Es gab offensichtlich einiges zu klären nach der ersten Niederlage der Saison. Denn dass diese am Ende sehr schwerwiegend für die Lauterer sein könnte, war allen klar. Weniger klar war den Protagonisten die grundlegende Ursache – wahrscheinlich, weil einfach zu viel zusammenkam.
Beispielsweise die von Trainer Karsten Schöniger im Vorfeld angesprochene Disziplin, was das Verhindern eigener Hinausstellungen angeht. „Lieber mal ein Gegentor fangen, als durch einen unnötigen Ausschluss später dauerhaft dezimiert zu werden“, lautete die Vorgabe. Und auch wenn die Krokodile im bisherigen Saisonverlauf noch kaum dreifache Ausschlüsse gesammelt hatten, erwischte sie es just in dieser Partie gleich dreimal: Für Ulf Feddeck war das Spiel nach drei persönlichen Fehlern schon zwei Minuten vor der Halbzeit beendet, Jens Feddeck und Jan-Philipp Minges erwischte es Mitte des Schlussviertels fast zeitgleich. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Lauterer beim Stand von 14:13 erstmals seit dem 1:0 wieder eine Führung herausgespielt – ein wahrer Kraftakt, nachdem man zwischenzeitlich schon mit vier Treffern im Rückstand war (6:10 / 23. Minute).
Dass man aber überhaupt so weit ins Hintertreffen geriet, war später das große Thema im Mannschaftskreis. Von „Konzentrationsmängeln“ über „mangelnde Kommunikation“ bis hin zu „Lustlosigkeit“ kam Etliches zusammen. Fakt ist: Obwohl Neustadt nur mit zehn Akteuren am Start war (darunter zwei 15- und drei 16-Jährige), erteilten sie den fast in Bestbesetzung angetretenen Krokodilen in punkto gedanklicher Schnelligkeit eine Lektion. Das Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff funktionierte bei den Jungs von der Weinstraße fast perfekt, sodass sie immer wieder überfallartige Konter aufs Lauterer Tor schwammen. Hinzu kam die bereits angesprochene, hohe Foulbelastung des KSK, der insgesamt zwölf persönliche Fehler hinnehmen musste, während die Gastgeber nur sechs Ausschlüsse gegen sich verbuchten. Nichtsdestotrotz: Die Krokodile hätten die Partie kurz vor Schluss trotzdem noch für sich entscheiden können, oder sogar müssen. Denn nach dem 14:14 hätte man bei zwei Überzahlspielen wieder in Führung gehen können, vergab aber beide Möglichkeiten. Stattdessen wurde man mit dem 14:15 bestraft und als man dies auch nochmal ausgeglichen hatte, setze Neustadt 54 Sekunden vor dem Ende mit dem 16:15 den Schlusspunkt.
Trotz der extrem ärgerlichen Niederlage, bei der Jens und Dirk Feddeck mit je vier Toren die treffsichersten Krokodile waren, ist für die Lauterer noch alles drin.
Donnerstag gegen den SV Friedrichsthal I
Dazu muss man allerdings nun die Nachholbegegnung gegen Tabellenführer SV Friedrichsthal I, die am Donnerstag um 20:00 Uhr im Monte-Mare angepfiffen wird, unbedingt in der regulären Spielzeit gewinnen, während bei einem Erfolg in Neustadt den Lauterern bereits ein „Sieg nach Entscheidungswerfen“ zum Vorteil gereicht hätte. Drei Spiele und zwölf Punkte mehr weist der Tabellenführer momentan auf – sollte der KSK nach dem 14:16 nach Fünfmeterwerfen im Hinspiel diesmal die drei Zähler einfahren, könnte man bis zum Saisonende noch punktgleich mit den Saarländern werden – hätte dann aber den direkten Vergleich für sich entschieden und wäre Meister.
„Noch ist nichts verloren“ lautete somit auch das finale Fazit im Lager der Krokodile, die sich aber durchaus im Klaren waren, dass man mit einer erneuten phasenweisen „Nicht-Leistung“ am Donnerstag erst gar nicht antreten braucht.
Freitag beim SC Poseidon Worms
Aber nicht nur die Partie gegen Friedrichsthal ist dann letztendlich entscheidend, sondern vielmehr müssen die Lauterer ALLE ihre restlichen Spiele gewinnen, um aus eigener Kraft Meister zu werden. Und damit müssen sie dann schon knapp 23 Stunden nach dem Spitzenspiel anfangen: Am Freitag wartet mit dem SC Poseidon Worms zwar „nur“ das Tabellenschlusslicht auf die Krokodile, allerdings hat man ja just am Montag erst gesehen, wie es laufen kann, wenn man sich gegen potentielle Underdogs streckenweise als „launische Diva“ präsentiert. Spielbeginn im Poseidon-Vereinsbad ist um 19:30 Uhr. (sts)
So spielten sie: Ilya Dmytriiev (im Tor), Ulf Feddeck, Johann Lehmann, Johannes Diehl, Niklas Birich, Jens Feddeck (4 Treffer), Björn Schlick (3), Lea Korn, Stefan Stranz (1), Jan-Philipp Minges (2), Leon Birich (1), Mattis Starck, Dirk Feddeck (4)
Autor:Stefan Stranz aus Kaiserslautern |
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