Krokodile zurück im Meisterschaftskampf
KSK1 besiegt Friedrichsthal I (10:7) und legt in Worms nach (20:11)

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- hochgeladen von Stefan Stranz
Dank zweier Siege binnen 24 Stunden haben sich die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs im Rennen um den Titel in der Gruppe A der Regionalliga Südwest zurückgemeldet. Nach dem wichtigen 10:7 (3:0/3:5/1:2/3:0) Heimerfolg gegen Spitzenreiter SV Friedrichsthal I am Donnerstagabend, feierten sie tags darauf bei Schlusslicht SC Poseidon Worms einen 20:11 (3:2/6:1/5:4/6:4) Pflichtsieg und sind dem Tabellenführer wieder dicht auf den Fersen.
Wie schon im Hinspiel war auch die Partie am Donnerstag absolut eines Spitzenspiels würdig. Und das sowohl im Wasser, als auch auf den Rängen, denn noch selten waren wohl so viele Zuschauer extra für ein Wasserballspiel ins Monte Mare gekommen - und zumindest die, die es mit den Krokodilen hielten, wurden nicht enttäuscht.
Die Lauterer waren sich offensichtlich darüber im Klaren, dass sie die Niederlage vom vergangenen Montag in Neustadt nur durch einen Sieg nach regulärer Spielzeit gegen den Spitzenreiter wettmachen können und legten los wie die Feuerwehr. Schon nach einer Minute führte man mit 1:0 und erspielte sich auch in den folgenden Angriffen hochkarätige Möglichkeiten. Es dauerte zwar bis Mitte des Viertels, ehe der zweite Treffer für die Krokodile fiel, allerdings ließ man bis dahin dem Gegner absolut keine Chance und ging sogar mit einem 3:0 Vorsprung in die Pause.
Dem ersten Gegentreffer ließen die Hausherren postwendend das 4:1 folgen und bis dahin sah es aus, als könne man einen relativ ungefährdeten Start-Ziel-Sieg landen, da Friedrichsthal bis dahin gar nicht stattfand. Doch wie vor drei Wochen, als der KSK sogar mit vier Treffern führte, sollte dies noch lange nicht die Entscheidung sein. Der Tabellenführer besann sich seiner Stärken, nutze eine doppelte Hinausstellung der Lauterer zum 2:4 und kam im nächsten Angriff zum Anschlusstreffer. Die Krokodile legten noch zweimal vor, jedoch agierte der SVF nun auf Augenhöhe und blieb bis zum Halbzeitstand von 6:5 dicht dabei.
Mittlerweile hatte sich wieder eine durchaus hochklassige Partie entwickelt, die auch nach dem Seitenwechsel von beiden Teams auf sehr ordentlichem Niveau weitergeführt wurde. Die Gastgeber hatten zwar augenscheinlich mehr vom Spiel, konnten sich aber nicht entscheidend absetzen. Stattdessen kam Friedrichsthal in der zwanzigsten Minute zum Ausgleich (7:7). Die Partie wogte nun hin und her mit zahlreichen Chancen hüben wie drüben. Die Zuschauer bekamen einiges geboten, aber mehr als acht Minuten lang keinen weiteren Treffer.
Erst Mitte des Schlussviertels gelang den Lauterern in Überzahl das 8:7, zwei Minuten später nutzten sie eine weitere Hinausstellung der Gäste zum 9:7 und in der Schlussminute konnte man eine dritte „Mann mehr“-Situation zum 10:7 verwerten. Da der ganz stark aufspielende Lauterer Goalie Ilya Dmytriiev das letzte Viertel (analog zum ersten) ohne Gegentor überstand, war dies dann auch der vielumjubelte Endstand.
Im Lager der Krokodile, denen Trainer Karsten Schöniger eine „geschlossen starke Mannschaftsleistung“ und eine „großartige Reaktion auf die Niederlage vom Montag“ bescheinigte, war nach dem Schlusspfiff die Erleichterung förmlich greifbar. Zwar betrug der Rückstand auf den mit 28 Punkten weit enteilten SV Friedrichsthal noch immer neun Zähler, allerdings würde man jetzt in den verbleibenden Partien mit dem Tabellenführer gleichziehen können und hätte dann dank des gewonnenen direkten Vergleichs die Nase vorn. Um dies aus eigener Kraft zu schaffen, dürfen sich die Krokodile aber in den restlichen Spielen keine Blöße mehr geben und müssen alle nach regulärer Spielzeit gewinnen.
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Glanzloser Pflichtsieg beim Poseidon
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Damit fing man dann am Freitag beim SC Poseidon Worms an. Allerdings konnte man ganz und gar nicht an die hervorragende Leistung des Vortages anknüpfen. Gegen das Schlusslicht der Liga, das zu alledem noch auf seinen Goalgetter verzichten musste und kaum Wechselmöglichkeiten hatte, schienen es, als seien die Krokodile vor allem mental noch müde vom vorherigen Spiel. Hatte man gegen Friedrichsthal auch taktisch auf einem hohen Level gespielt, so agierte man in Worms äußerst unkonzentriert und unkoordiniert. Das hauchdünne 3:2 zur ersten Pause war ein Beleg dafür, dass man scheinbar im Kopf wo völlig anders war. Immerhin lieferte man im zweiten Viertel dann acht Minuten lang den Beweis, dass man es viel besser kann und gewann den Abschnitt mit 6:1.
Das standesgemäße Zwischenergebnis von 9:3 zum Seitenwechsel beflügelte die Lauterer jedoch nicht. Und auch dass man in der zweiten Halbzeit weitere elf Treffer erzielte, stimmte Coach Schöniger nicht zufrieden - zumal man auf der anderen Seite acht zum Teil sehr unnötige Gegentreffer zuließ. Vor allem war es dem Trainer ein Dorn im Auge, dass man phasenweise viel zu pomadig agierte und zwischenzeitlich sogar arrogante Züge an den Tag legte, was gegenüber den dünn besetzten, aber bis zum Schluss tapfer mitspielenden Wormsern absolut unangebracht war.
Mit dem 20:11 verkürzten die Krokodile den Abstand auf Tabellenführer Friedrichsthal auf sechs Punkte. Während die Saarländer nur noch eine Partie auszutragen haben (am kommenden Freitag beim KSK-Bezwinger SC Neustadt II), stehen für die Lauterer drei weitere Spiele im Kalender – das nächste am 15. Juni beim SSV Trier. Noch ist also alles drin für die Krokodile: Bei einer Leistung wie am Donnerstag mehr – bei weiteren Auftritten wie am Freitag wahrscheinlich eher weniger. (sts)
So spielten sie:
Gegen Friedrichsthal: Ilya Dmytriiev (im Tor), Ulf Feddeck (1 Treffer), Johannes Diehl, Niklas Birich, Jens Feddeck (4 Treffer), Björn Schlick, Jacob Schirra (1), Stefan Stranz (1), Jan-Philipp Minges (2), Lukas Allmann, Mattis Starck, Dirk Feddeck (1)
Gegen Worms: Ilya Dmytriiev (im Tor), Ulf Feddeck, Lukas Allmann, Lea Korn, Niklas Birich (3 Treffer), Jens Feddeck (5), Björn Schlick (2), Jacob Schirra (4), Stefan Stranz, Jan-Philipp Minges (1), Mattis Starck (1), Dirk Feddeck (4)
Autor:Stefan Stranz aus Kaiserslautern |
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