Vorwahl 0231: Was hinter Anrufen aus Dortmund steckt – und wie Betrüger sie ausnutzen

Anrufe mit der Vorwahl 0231 wirken seriös – doch Vorsicht: Betrüger nutzen sie für gefälschte Rückrufnummern. | Foto: natalyapril/stock.adobe.com/Collage KI
  • Anrufe mit der Vorwahl 0231 wirken seriös – doch Vorsicht: Betrüger nutzen sie für gefälschte Rückrufnummern.
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Die Vorwahl 0231 gehört zu Dortmund und den umliegenden Orten – doch nicht jeder Anruf mit dieser Nummer ist echt. Immer häufiger warnen Behörden vor Betrugsmaschen, Spoofing und gefälschten Rufnummern.

Die Telefonvorwahl 0231 ist fest mit der Stadt Dortmund verbunden – dem wirtschaftlichen Zentrum im östlichen Ruhrgebiet. Viele Menschen vermuten bei einem Anruf mit dieser Vorwahl eine seriöse Firma, Behörde oder einen privaten Kontakt aus der Region – oft sogar aus einem bestimmten Stadtteil.

Doch Vorsicht: Immer öfter tarnen sich Telefonbetrüger mit gefälschten 0231-Nummern. Mit täuschend echten Anrufen versuchen sie, Vertrauen zu gewinnen – und am Ende sensible Daten oder Geld. Was steckt hinter dem Missbrauch der Vorwahl 0231? Und wie kann man sich vor dieser Gefahr schützen?

Woher kommt die Telefonvorwahl 0231 und wer nutzt sie?

Die Vorwahl 0231 ist die Festnetzvorwahl für Dortmund. Auch einige angrenzende Gebiete wie Teile von Lünen nutzen sie im erweiterten Ortsnetz. Wer aus dem Ausland nach Dortmund telefonieren will, wählt +49 231, wobei die Null entfällt.

Dortmund ist eine der größten Städte Nordrhein-Westfalens und Heimat zahlreicher Unternehmen, Institutionen, Universitäten und Behörden. Es ist daher völlig normal, geschäftliche oder private Anrufe mit dieser Vorwahl zu erhalten – etwa von Banken, Versicherungen, Ärzten, Dienstleistern oder Verwaltungen. Doch gerade weil sie so häufig vorkommt und "offiziell" wirkt, ist die Vorwahl 0231 für Telefonbetrüger besonders attraktiv – vor allem, weil sie wie ein Anruf aus der umliegenden Region oder dem passenden Stadtteil erscheint.

Gefälschte Anrufe mit Vorwahl 0231: Das ist das Problem

In den Jahren 2023 bis Mitte 2025 sind keine dokumentierten Betrugsfälle bestätigt, bei denen echte Dortmunder Telefonnummern (Vorwahl 0231) direkt zum Schaden führten. Dennoch warnt die Bundesnetzagentur eindringlich: Die Vorwahl 0231 wird häufig per Spoofing gefälscht, um Lockanrufe zu inszenieren und Menschen zu Rückrufen oder Zahlungen zu verleiten.

Betrüger setzen bei ihren Maschen oft auf sogenannte Call-ID-Spoofing-Technologie. Dabei wird die angezeigte Telefonnummer technisch manipuliert, sodass beim Empfänger eine völlig andere – meist vertrauenswürdige – Nummer auf dem Display erscheint. Genau hier kommt die Dortmunder Vorwahl 0231 ins Spiel. Sie suggeriert Seriosität, Regionalität und Nähe. Tatsächlich stammen viele dieser Anrufe aber aus dem Ausland oder von anonymen Callcentern, die mit der Stadt Dortmund nichts zu tun haben.

Besonders häufig tauchen Ping-Anrufe auf. Dabei klingelt das Telefon nur kurz, meist ohne dass eine Nachricht hinterlassen wird. Ziel ist es, den Angerufenen zu einem Rückruf zu verleiten – und dieser Rückruf kann teuer werden, wenn er zu einer Mehrwertnummer im Ausland führt. Häufig versteckt sich hinter der vermeintlichen Dortmunder Nummer in Wahrheit eine ausländische Nummer in ähnlicher Schreibweise, wie zum Beispiel Liberia mit der Ländervorwahl 00231. Im Display wird dann fälschlicherweise eine 0231-Rufnummer angezeigt, was auf den ersten Blick unverdächtig erscheint – und eine nationale Herkunft vortäuscht.

Falsche Polizei, falsche Verbraucherschützer: Betrug mit System

Neben Ping-Anrufen arbeiten Betrüger auch mit direkter Täuschung. Mehrere Verbraucherzentralen in NRW – darunter auch die Verbraucherzentrale Dortmund – berichten über Anrufe, bei denen sich Kriminelle als Verbraucherschützer oder Polizeibeamte ausgeben. Auch hier wird häufig die 0231 als Vorwahl genutzt, um den Eindruck zu erwecken, es handle sich um eine örtliche Behörde oder Beratungsstelle aus dem eigenen Stadtteil oder umliegenden Orten.

In einem Fall rief ein angeblicher „Herr Schuster von der Polizei Dortmund“ an und warnte vor einem angeblichen Datendiebstahl. Die Nummer im Display: 0231 110 – eine Kombination, die vertrauenswürdig wirkt, aber in Wahrheit nicht von der Polizei stammen kann, da Notrufnummern wie 110 niemals zur aktiven Kontaktaufnahme verwendet werden.

Auch angeblich kostenlose Gewinnspiele, Versicherungsrückzahlungen oder Umfragen werden als Vorwand genutzt, um persönliche Daten abzufragen oder versteckte Kostenfallen auszulösen. Die Vorwahl 0231 ist hier nur ein Werkzeug – aber ein besonders effektives zur Erzeugung eines falschen Sicherheitsgefühls, das in Wahrheit zur Gefahr werden kann.

Konkret gemeldete Rufnummern mit Vorwahl 0231

Einige Telefonnummern mit der Dortmunder Vorwahl sind in Online-Foren, bei der Bundesnetzagentur und auf Bewertungsplattformen wie tellows.de oder telefonnummer.net besonders häufig aufgefallen:

  • +49 231 22613175: Hier berichten viele Nutzer von Anrufen mit einer automatisierten Stimme, die sich als „Melanie Wagner von ADI“ ausgibt. Der Anruf wirkt wie eine Umfrage, doch oft folgen darauf weitere Spam-Anrufe.
  • 0231 7257820: Diese Nummer wird in Verbindung mit angeblichen Meinungsumfragen genannt – wiederholt und hartnäckig.
  • 0231 97889919: Auch hier wird von wiederholten Anrufen und aggressiver Werbung berichtet, teils bis zu zehn Mal am Tag.

Wichtig zu wissen: Auch wenn eine Nummer eine Dortmunder Vorwahl hat, bedeutet das nicht, dass sie wirklich aus Dortmund stammt oder dass der Anschlussinhaber seriös ist.

Wie kann man sich schützen? Die wichtigsten Tipps im Überblick

  • Nicht zurückrufen, wenn das Telefon nur kurz klingelt und keine Nachricht hinterlassen wird – besonders bei unbekannten Nummern.
  • Keine sensiblen Daten am Telefon preisgeben – auch dann nicht, wenn sich der Anrufer als Polizei oder Verbraucherzentrale ausgibt.
  • Nummern überprüfen: Plattformen wie tellows.de, Cleverdialer oder die Rückwärtssuche der Bundesnetzagentur helfen dabei, verdächtige Nummern zu identifizieren.
  • Anrufblocker-Apps installieren: Diese erkennen häufig gemeldete Spamnummern und blockieren sie automatisch.
  • Verdächtige Anrufe melden – entweder bei der Bundesnetzagentur oder bei der Polizei, vor allem wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind.
  • Gesunden Menschenverstand walten lassen: Keine echte Behörde ruft an, um persönliche Daten zu erfragen oder Zahlungen am Telefon zu fordern.

Fazit: Die Telefonvorwahl 0231 ist nicht automatisch sicher

Die Telefonvorwahl 0231 steht zweifellos für Dortmund und viele seriöse Einrichtungen, Unternehmen und Haushalte. Doch genau diese Vertrautheit wird von Kriminellen ausgenutzt. Durch technische Manipulationen ist es möglich, scheinbar harmlose Anrufe in echte Kostenfallen oder Betrugsversuche zu verwandeln. Wer die Anzeichen kennt und wachsam bleibt, kann sich schützen – und im Zweifel lieber einmal zu viel auflegen als zu wenig. [bev]

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Sie gehört zur Stadt Dortmund in Nordrhein-Westfalen.
Nein. Betrüger nutzen die Vorwahl oft per Spoofing, um seriös zu wirken – auch wenn die Postleitzahl oder der Stadtteil scheinbar bekannt erscheint.
Meist handelt es sich um Ping-Anrufe. Rufen Sie nicht zurück – es drohen hohe Kosten.
Unverlangte Anrufe mit Druck, angeblicher Polizei oder Verbraucherschützern sind verdächtig. Geben Sie keine Daten heraus.
Nicht zurückrufen, Nummer online prüfen, melden bei Polizei oder Bundesnetzagentur.

Vorwahl 0231: Was hinter Anrufen aus Dortmund steckt – und wie Betrüger sie ausnutzen

Autor:

Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße

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