Schüleraustausch in Corona-Zeiten: Experiment e.V. sucht weltoffene Gastfamilien

Die Corona Pandemie hat auch Auswirkungen auf interkulturelle Begegnungen. So stellte sich für die diesjährigen internationalen Teilnehmenden des gemeinnützigen Vereins Experiment e.V. im Schüleraustausch in Deutschland die Frage: Schnell abreisen oder zusammen mit der Gastfamilie der Situation trotzen? Etwa drei Viertel haben sich in der aktuellen Lage für eine vorzeitige Rückkehr entschieden, um die 50 Schülerinnen und Schüler wollten ihren Aufenthalt fortsetzen. Trotz veränderter Bedingungen gehen die meisten Familien und ihre Gastkinder souverän mit ihrer Austauscherfahrung um. Auch für Giulia aus Italien, die für 10 Monate als Austauschschülerin bei Familie Kokkelink lebt, läuft die gemeinsame Zeit anders als geplant: „Als Mitte März die Schule geschlossen wurde, haben sich Giulia und unsere Tochter zunächst über die Unterbrechung gefreut. Doch dann kam die Nachricht, dass Giulias Organisation in Italien den Austausch abbricht – eine Entscheidung, die uns alle schwer getroffen hat“, so Gastmutter Kirsten Kokkelink. „Wir haben versucht, den Schock gemeinsam zu überwinden. Kurze Zeit später kam die freudige Nachricht, dass, wenn alle Parteien zustimmen, Giulia doch bleiben kann – eine hochemotionale Zeit für uns!“ Auch wenn einige geplante Unternehmungen nicht stattfinden konnten, versucht die Familie das Beste aus der Situation zu machen. Durch die gemeinsamen Stunden zu Hause bleibt Zeit zum ausgiebigen Austausch: „Die besonderen Umstände haben uns ermöglicht, dass wir uns nochmals intensiver kennengelernt haben.“
Die gemeinnützige Austauschorganisation Experiment e.V. betreut jährlich um die 200 Jugendliche aus 17 verschiedenen Ländern und ihre Gastfamilien bei ihrem Austausch-Programm in Deutschland.

Auch wenn noch nicht sicher gesagt werden kann, ob trotz Corona alles nach Plan läuft, rechnet die Bonner Organisation mit der Ankunft zahlreicher internationaler Jugendlicher zwischen 15 und 18 Jahren, die für drei Monate bis ein Schuljahr in Deutschland bleiben möchten. Sie kommen aus Ländern wie Italien, Mexiko, Spanien, Tschechien, Serbien oder Thailand. Deswegen sucht Experiment e.V. aktuell Gastfamilien auch in der Rhein-Neckar-Region, die bereit sind, ein Gastkind ab voraussichtlich Ende August bei sich aufzunehmen. Gastfamilie kann fast jeder werden – egal ob Alleinerziehende, Paare mit oder ohne Kinder oder Patchwork-Familien, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Wichtig sind vor allem Humor, Neugier und Toleranz sowie die Bereitschaft, den Gast als „Familienmitglied auf Zeit“ aufzunehmen. Wer Interesse hat, kann sich an die Geschäftsstelle von Experiment e.V. in Bonn wenden : Ansprechpartnerin ist Kerstin Overs de Gutierrez (Tel.: 0228 95722-41, E-Mail: overs@experiment-ev.de) oder an die ehrenamtliche Betreuerin vor Ort: Julitta Bolender (Tel. 07254/74703; julitta.bolender@online.de) . Weitere Informationen gibt es unter www.experiment-ev.de/gastfamilie-werden.

Über Experiment e.V.
Das Ziel von Experiment e.V. ist seit über 85 Jahren der Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen. Experiment e.V. ist gemeinnützig und das deutsche Mitglied von „The Experiment in International Living" (EIL). 2019 reisten 2.372 Teilnehmende mit Experiment e.V. ins Ausland und nach Deutschland. Ein Drittel davon erhielt Stipendien. Kooperationspartner sind u.a. das Auswärtige Amt, die Botschaft der USA, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Deutsche Bundestag, das Goethe-Institut und die Stiftung Mercator.

Autor:

Julitta Bolender aus Oberhausen-Rheinhausen

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