14. Mannheimer KinderVesperkirche eröffnet
Dekan Hartmann fordert Kindergrundsicherung

Super Stimmung in der evangelischen Jugendkirche.  | Foto: de Vos
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Mannheim. Mit dem Anzünden der ersten Kerze auf dem Adventskranz hat Dekan Ralph Hartmann mit zwei Schülern die 14. Mannheimer KinderVesperkirche eröffnet. Bis zum 10. Dezember haben sich von Montag bis Freitag 25 Klassen angemeldet, um eine gute Zeit in der Jugendkirche im Stadtteil Waldhof zu verbringen. Für Dekan Ralph Hartmann ist der Appell „Schluss mit der Kinderarmut“ seit 2008 das Motto der KinderVesperkirche.

„Wir müssen endlich beim Thema Kinderarmut weiterkommen. Die aktuelle politische Diskussion über die Kindergrundsicherung ist hier ein wichtiger Schritt“ sagte Dekan Ralph Hartmann. In Baden-Württemberg seien 19 Prozent der Kinder von Armut betroffen, in Mannheim liege der Prozentsatz höher. Statistisch gesehen sitzen in jeder Schulklasse Kinder und Jugendliche, die unter deutlich erschwerten Bedingungen aufwachsen, gab er zu bedenken.

„Als reiches Land sollten wir uns Kinderarmut nicht leisten“, bezieht Hartmann klar Stellung. In der Kindergrundsicherung, wie sie derzeit in den Koalitionsverhandlungen diskutiert werde, sieht er wichtige Ansätze, so sie „beherzt“ umgesetzt und flankiert ist von einer besseren, bedarfsorientierten Ausstattung von Kitas und Schulen. Gesamtgesellschaftlich gelte es, hinzuschauen, Kinderarmut wahrzunehmen und als Gemeinschaft das Prinzip des Teilens zu pflegen. Wo Überfluss existiere, so Hartmann, könne mit anderen geteilt werden.

Die Aktion, mit der die Evangelische Kirche Mannheim auf die schwierige Situation bedürftiger Kinder aufmerksam macht, findet wieder an zwei Standorten statt: In der evangelischen Jugendkirche im Mannheimer Norden und in der Rheinaugrundschule im Süden Mannheims. Möglich ist dies durch ein starkes Netzwerk von Unterstützern und durch Spenden.

In der evangelischen Jugendkirche können wochentags maximal drei Schulklassen zu Gast sein. In Gruppen und zu festen Zeiten wechseln sie dort von einer Station zur nächsten, so dass die Abstände der Klassen gewahrt sind. „Unser Konzept ist eng mit dem Gesundheitsamt abgesprochen“, betont Leiter Lutz Wöhrle vom Organisationsteam. „Für die Mitarbeitenden gilt die 2G-Regel plus ein Selbsttest, die Kinder werden regelmäßig in den Schulen getestet. Und hier vor Ort achten wir gut auf die Abstände.“ Bevor die Kinder ein leckeres Essen gemeinsam am Tisch genießen, können sie an drei Stationen verweilen: jeweils im Klassenverbund, ohne dass sich die anwesenden Klassen vermischen.

Die Vorlesepaten der Stadtbibliothek laden im gemütlichen Leseraum zum Geschichtenhören ein. Das Team des Spielmobils der Stadt Mannheim hat rund um den Altarraum Spiele aufgebaut. Und eine Gruppe Auszubildender der Elektrofirma VOLZ aus Mannheim betreut die Bastelstation, an denen die Kinder etwas zum Mitnehmen gestalten können. „Dieses tolle Zusammenarbeit ist ein großes Geschenk und eine spürbare Freude für die Kinder“, sagt Wöhrle. Vormittags sind von 10 bis 12.30 Uhr die Schulklassen zu Gast. Nach einer Desinfektionspause sind dann von 13 bis 14 Uhr Kinder und Jugendliche aus der Umgebung willkommen. Für die Vormittage haben sich aus der Uhland-Grundschule, der Friedrich-Ebert-Schule, der Waldhof-Grundschule und der Hermann-Gutzmann-Schule insgesamt 25 Klassen angemeldet.

Im Mannheimer Süden findet die KinderVesperkirche wieder direkt in der Rheinaugrundschule statt. Dort gibt es ein festes Bastelzimmer, in das die Kinder klassenweise in der dritten oder der vierten Schulstunde kommen. Dort sind mit Pfarrer Uwe Sulger von der evangelischen Rheinaugemeinde einige Ehrenamtliche aus dem Stadtteil aktiv. Um 11.45 Uhr dann erhalten die Kinder in ihrem Klassenzimmer ein warmes Mittagessen. Die Aktion findet in der Schule vom 30. November bis 2. Dezember und vom 6. bis 10. Dezember statt.

Pandemiebedingt findet auch in diesem Jahr kein Benefizkonzert statt. Doch Musik und Einsatz für die Aktion gibt es dennoch: Denn vier Unterstützer machen sich mit jeweils einem Charity-Video stark für die KinderVesperkirche. Mit dem Motto „Nahrung für die Seele“ berichten Protagonisten, was in ihrer Jugend ihre Seele besonders genährt hatte.
Musikalisch ist jedes der Videos untermalt von eigens dafür eingespielter Musik aus dem Mannheimer Jazzclub „Ella & Louis“. Protagonisten der vier Charity-Videos sind Adler-Torwart Dennis Endras, Dario Fontanella, Jazztrompeter Thomas Siffling und Marcel Seegert, Mannschaftskapitän SV Waldhof Mannheim 07. Die Videos sind bei den jeweiligen Unterstützern abrufbar, auf der Homepage der KinderVesperkirche und auf dem youtube-Kanal der Evangelischen Kirche Mannheim. vos/gai

Weitere Informationen:
Die KinderVesperkirche wird durch Spenden finanziert: Spendenkonto: Evangelische Kirche Mannheim, Stichwort: KinderVesperkirche, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44 6705 0505 0039 0030 07

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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