Von der Saat bis zur Salatschüssel: IGS Speyer ackert für gesunde Ernährung

- Ackern gegen Adipositas: Schüler der IGS Speyer pflanzen für die Zukunft
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Speyer. Woher kommt unser Gemüse und wie wird es angebaut? Diesen Fragen gehen die Schülerinnen und Schüler der IGS in Speyer aktuell auf den Grund. Sie nehmen an der „GemüseAckerdemie" teil - einem vierjährigen Präventionsprogramm des Vereins Acker e. V., das von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland gefördert wird.
In ihrem Schulgarten pflanzen und säen die Schülerinnen und Schüler Dutzende verschiedener Gemüsesorten. Darunter Mangold, Bohnen, Möhren, Kohlrabi und Chinakohl. Bei der Pflanzung im Frühjahr erhielt die IGS Speyer nun Unterstützung von der Speyerer Bürgermeisterin Monika Kabs und dem Beauftragten des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Udo Hoffmann.

- Grünes Klassenzimmer: Die IGS Speyer bringt Kindern Natur und gesunde Ernährung nahe
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„Die GemüseAckerdemie ist eine wunderbare Ergänzung und Erweiterung unseres schulischen Portfolios. Neben unseren Schwerpunkten im handwerklichen sowie im künstlerisch-gestaltenden Bereich ist meiner Meinung nach ein Schulgarten heute für jede Schule ein Muss. Unsere Schülerinnen und Schüler können hier wichtige Grunderfahrungen mit der Pflanzen- und Tierwelt machen. Dies ist besonders wichtig vor dem Hintergrund, dass Kinder im häuslichen Umfeld immer weniger Bezug zur Natur haben und durch den oft viel zu intensiven Smartphone-Gebrauch Gefahr laufen, den Kontakt zur ‚Mutter Erde‘ ganz zu verlieren. Ich freue mich sehr, dass wir so aktive und naturbewusste Kolleginnen und Kollegen an unserer Schule haben, und wünsche dem Projekt alles Gute!“, erklärt Schulleiter Axel Weinstein.
Wie notwendig das ist, zeigen diese Zahlen: In Deutschland ist ein erheblicher Teil der Jugendlichen, Schul- und Vorschulkinder übergewichtig oder adipös. So sind 15 Prozent der 3- bis 17-Jährigen übergewichtig und bereits 6,3 Prozent adipös, mit steigender Tendenz. Wie die aktuelle AOK-Familienstudie zeigt, ist das Wissen um gesunde und klimafreundliche Ernährung offenbar noch nicht in allen Familien angekommen. 41 Prozent der Eltern verfügen über eine inadäquate oder problematische Ernährungskompetenz. Rund 40 Prozent der Befragten glauben sogar, dass eine klima- und umweltfreundliche Ernährung nicht gesund ist. Hinzu kommt, dass in Deutschland über 30 Prozent aller Lebensmittel im Müll landen.
Das Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ vermittelt Schülerinnen und Schüler praxisnah die Themen gesunde Ernährung, nachhaltiger Konsum und Wertschätzung von Lebensmitteln. Die Ackerzeit von April bis Oktober ist das Herzstück der „GemüseAckerdemie“. Nach dem gemeinsamen Bepflanzen des Ackers geht es für eine Doppelstunde pro Woche in den Schulgarten. Die Schüler lernen dabei die gesamte Wertschöpfungskette kennen: Anbau, Pflege, Ernte, Vermarktung und eigener Verzehr.


Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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