Lost place: Unterwegs mit Klaus Hünerfauth
Bruderhäuschen am Neustadter Königsberg

Foto: Markus Pacher
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Neustadt.  Wieder einmal sind wir unterwegs mit Klaus Hünerfauth, dem stellvertretenden Leiter der Abteilung Umwelt der Stadt Neustadt. Diesmal führt er unser Expeditionsteam in den frühen Morgenstunden zum sogenannten Bruderhäuschen, das sich unweit des vom Wochenblatt bereits ausführlich vorgestellten Heidenlochs an den Südhängen des Königsbergs wenige hundert Meter oberhalb der Königsmühle befindet und nicht über markierte Wanderwege erreichbar ist. 

Klaus Hünerfauth beschreibt das Bruderhäuschen wie folgt:

"Bruderhäuschen (Eremitage; ca. 290 m ü. NN, 0435061 5466746,): 19 m lange und 5 m breite Trümmerhöhle, nach 1870durch Abbruch eines Felsdaches entstanden. Felsdach ursprünglich geräumiger und nach außen offen. Zur Nutzung als Wohnhöhle  für einen Einsiedler (Name!) im 16. Jh. durch eine heute verschüttete Abschlussmauer abgeschlossen. Vor dem Eingang links eine aus dem Sandstein gehauene rechteckige Zisterne mit Balkenaussparungen, eine weitere im Höhleninneren rechts. In den Felsen
gehauene, noch heute erkennbare Rinnen leiteten das ablaufende Regenwasser in die Auffangbecken. Bei der äußeren Zisterne auch Nutzung als Beerenwein-Kelter oder Einrichtung zum Befeuchten und Schleifen der Meißel für den unterhalb liegenden alten Steinbruch denkbar. Im Inneren der ehemaligen Einsiedelei eine aus dem Fels gehauene Sitzbank oder Abstellfläche sowie Reste einer Trennmauer; an den Höhlenwänden neben jüngeren Gravuren verwitterte Jahreszahl 1556 sowie mehrere runenartige Steinmetzzeichen, von denen sich eines auch am Casimirianum, dem ehemaligen Universitätsgebäude in der Neustadter Innenstadt, wieder finden soll. In den Felsblöcken unmittelbar über dem Bruderhäuschen ein „Windloch“ als untere Öffnung eines Kluftsystems, dessen obere Öffnungen die „Dampflöcher“ sind. Am gesamten Hang große Sandsteinblöcke aus den Trifels- und Rehberg-Schichten des Unteren Buntsandsteins, Ergebnis physikalischer Verwitterung (Frostsprengung und Bodenfließen über Dauerfrostboden) während der letzten Kaltzeit."
(Zitiert aus: „Neustadter Hausberge: Der Königsberg“ von Klaus Hünerfauth, erhältlich bei der Tourist, Kongress und Saalbau GmbH, Hetzelplatz 1, 67433 Neustadt.)

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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