BriMel unterwegs
Comedyspaß im Weinglas mit „Dubbes und Dabbes“

- Impressionen zu "Dubbes & Dabbes"
- Foto: Brigitte Melder
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Neustadt-Geinsheim. Auf dem Tourplan des Veranstalters Charity Kids Festival zu „Comedyspaß im Weinglas“ stand auch das Weingut Kästel, das ich am 5. Juli ansteuerte. In Zusammenarbeit mit dem Boulevardtheater Deidesheim sollten am Abend „Dubbes“ René Weintz, unter anderem bekannt aus seiner Rolle „Der Wachtmeister“, und Götz Valter als „Dabbes“ die Lachmuskeln strapazieren, dabei ging es doch lediglich um eine Busfahrt durch die Pfalz, aber was für eine! Sie waren mit dem Stück „Liebe uff de erste Schluck“ unterwegs und mit viel Charme, Witz und Pfälzer Lebenslust. Mit skurrilen Alltagsszenen in Pfälzer Mundart hielten sie den Pfälzern und „Eingeschmeckten“ den Spiegel vor und so mancher fand sich wohl in bestimmten Situationen wieder. Lachen garantiert!
Bereits 2 Stunden vor Beginn füllte sich der Hof des Weingutes nachdem die Familie Trischmann den Ankömmlingen das „grüne Band der Sympathie“ ums Handgelenk legte. Genug Zeit also, um ein wenig mit René Weintz zu plaudern. Die Vorstellung am 26.07. im Weingut Braun ist bereits ausverkauft, für alle anderen Vorstellungen gebe es noch Karten. Bereits mit einem halben Jahr Vorlauf erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Das Stück „Dümmer als die Polizei erlaubt“ in seiner Wachtmeisterrolle sei schon bis in den November ausgebucht, volle Hütte die ganze Tour. Letztes Wochenende hatten sie 10 Vorstellungen gespielt, teilweise sogar auf drei Bühnen. Das Programm hat er mit Boris Stijeljas Unterstützung selbst zusammengestellt und teilweise ergänzte Sascha Korf noch Text. Die Sketche wurden von Heißmann & Rassau gekauft. Sie wollten mit dem Bus die schönsten Orte der Pfalz anfahren – auch Ludwigshafen.
Die erste Reihe praktisch „Haut an Haut“ durch die dichte Bestuhlung mit de Pälzer und dem Dubbeglas zum „Schorlekontakt“. Das fing ja schon lustig an. Auf der Bühne stand nicht viel, nur ein grünes Vintage-Telefon auf einer Theke und zwei Stühle mit rosafarbenen Samtjacken und einem weißen und roten Schal. Mit „Hyper Hyper“ begrüßte der Moderator Andreas Trischmann das Publikum. Seit 9 Jahren engagieren sie sich für soziale Projekte, für die bis jetzt ein wunderbarer sechsstelliger Betrag zusammengekommen sei. Dafür schonmal einen herzlichen Dank. Der Erlös aus diesem Abend fließt in Präventionsmaßnahmen für das Gymnasium in Edenkoben. Das Selbstbewusstsein der 5. Klasse soll unterstützt werden.
Mit „Sunshine Reggae“ betraten „Dubbes & Dabbes“ die Bühne. Zuerst einmal ein Bild verschaffen, wo die Pfälzer sind – Hände hoch – ach jo, aus Worms sind auch welche da und aus dem Saarland? Nein, denn dann hätten sie langsamer sprechen müssen. Die beiden Schauspieler kommen aus dem wundervollen Weinort Deidesheim, wo die Prominenz verkehrt. Und genau dort startete die Reise mit einem „Vorstellungsgespräch“ und zu jeder Haltestation hatten die beiden andere Outfits an. In Mutterstadt bei „Henrys“ konnte man einen Schreibtisch von Schiller erwerben. In Speyer gings zum „Alla Hopp“-Spielplatz mit Wortwitz ohne Ende und einem Constantin Ignatius und Fairtrade-Avocados. Dies sind nur Eck-Haltestellen, bei der Liveversion beömmelt man sich vor Lachen. Haltestelle Ludwigshafen als Straßenreiniger mit einer zur Schau gestellten Langsamkeit, die seinesgleichen sucht. Erstmal Pause machen und die Stullen auspacken. Und was ist drauf? Lewwerworschd! – Pause!
Auf einem Stehtisch stand alles bereits für das Kaffeekränzchen, mit dem das Programm weitergehen sollte. Stattdessen flanieren „Dubbes & Dabbes“ in einem hanebüchenen Outfit als Frauen verkleidet durch das Publikum und fingen schon mal mit ihren Sketchen an. Und anstatt Schlüpper flogen in einer ungeplanten Aktion verpackte Damenbinden aus dem Publikum zu den Beiden, die stand-up-mäßig reagierten und das Publikum herzlich lachen musste. Die Protagonisten mussten sich echt am Riemen reißen, um nicht selbst lauthals mitzulachen, sondern in ihrem Stück zu bleiben. Dennoch gelang es nicht ganz und Schmunzeln überzog ihr Gesicht. Hier bekamen die Küchengeräte sogar Namen wie zum Beispiel die Brotschneidemaschine Gisela.
Nächster Halt war die Weinprobe beim Weingut Kästel und alle sangen das Pfälzer Lied von Kurt Dehn „Ja, so en guude Palzwoi“ – der laaft äm in de Hals noi. Da gab es denn auch den Ausruf „Des Lewe is äfach schä!“. Götz Valter sang mit seiner unglaublich tiefen Stimme das legendäre Lied von Louis Armstrong „What a wonderful world“.
In der Autowerkstatt hatten sie als Werkstattmeister Overalls an und die Kommunikation mit dem Publikum verlief wieder herrlich. Als das Telefon während ihrer Frühstückspause zum wiederholten Male klingelte rief eine Dame aus dem Publikum „….dann geh doch net dra“. Das ist es, was solche Sketche zu einem einmaligen Erlebnis werden lassen. Da kann man kein Drehbuch schreiben, denn das wahre Leben kommt anders daher. Das Telefonat war nochmal der Oberkracher zum Abschluss. Und mit tosendem Applaus ging ein toller Abend mit bester Unterhaltung vorüber.
Andreas Trischmanns Dank richtete sich an alle ehrenamtlichen Helfer, die Hausherrn des Weingutes Kästel, die Technik, den Fotografen, die Sponsoren und natürlich die Gäste. Gerne soll man noch auf eine Schorle verweilen. Hinweis auf die Zeit 19. Bis 21. Juni 2026, die man sich schon einmal freihalten soll für das 10jährige Jubiäum auf dem Gelände des SV 1920 Geinsheim. Freitags wird jede Menge Comedy geboten, samstags werden vier Bands spielen und sonntags ist ein „Marvel und DC-Treffen“ inklusive einem breiten Kinderprogramm geplant.. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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