„Neustadter Herbst“: Alte Musik trifft Stadtgeschichte

- Delectus Cantionum
- Foto: Delectus Cantionum
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Neustadt. Vom 2. bis 13. September 2025 feiert Neustadt an der Weinstraße zum fünften Mal sein Festival „Neustadter Herbst – Alte Musik an der Weinstraße“. Mitten in der Pfalz, wo Kultur und Genuss schon immer Hand in Hand gingen, verbinden sich hochkarätige Konzerte mit den erlesenen Weinen renommierter Weingüter der Stadt – die als Weinpaten das Festival begleiten.
Ein musikalisches Fest zum Stadtjubiläum
Das Programm 2025 steht ganz im Zeichen des 750-jährigen Stadtjubiläums: 1275 verlieh Rudolf von Habsburg Neustadt die Stadtrechte. Die Stiftskirche, zwischen 1356 und 1489 als Grablege der Wittelsbacher erbaut, erzählt bis heute von dieser langen Geschichte – ebenso wie das Hambacher Schloss, das 1832 mit dem Hambacher Fest zum Symbol der deutschen Demokratie wurde. Genau diese historischen Eckpunkte liefern den roten Faden für das diesjährige Festival.
Warum Alte Musik in Neustadt?
Dass Neustadt ein solches Festival trägt, hat auch mit den vielen international renommierten Musikerinnen und Musikern zu tun, die hier leben.
So wird Miklós Spányi, weltbekannter Spezialist für das Werk Carl Philipp Emanuel Bachs, mit frühen Klaviersonaten Beethovens zu hören sein. Die Fagottistin Jennifer Harris, Professorin in Wien, präsentiert gemeinsam mit ihrer Schwester Rachel und dem Ensemble Chameleon französische Musik des Spätbarock im Chorraum der Stiftskirche. Henning Wiegräbe, gebürtiger Neustadter und gefragter Posaunenprofessor, führt mit dem Capricornus Ensemble Stuttgart nach Italien.
Ein besonderes Highlight ist das Jubiläumskonzert der Pfälzischen Kurrende, die ihr 40-jähriges Bestehen mit Vivaldis „Gloria“ feiert. Der vielfach ausgezeichnete Frauenchor knüpft damit an eine Tradition italienischer Virtuosität an.
Zum Abschluss setzt das Festival noch einmal ein barockes Ausrufezeichen: Mit Johann Sebastian Bachs monumentaler h-Moll-Messe (BWV 232), aufgeführt vom Ensemble Delectus Cantionum und dem Collegium Lipsiensis Leipzig unter Simon Reichert.
Von Schubert bis Schumann – Musik des 19. Jahrhunderts
Doch der „Neustadter Herbst“ blickt nicht nur zurück bis Renaissance und Barock. Auch Klassik und Romantik gehören längst zum Repertoire. Passend zum Gedenken an das Hambacher Fest von 1832 erklingt im Saalbau das berühmte Klavierkonzert von Robert Schumann, interpretiert von Els Biesemans auf einem historischen Instrument. Begleitet wird sie vom Neustadter Originalklangorchester ensemble 1800 unter Fritz Burkhardt, das zudem Schuberts große C-Dur-Sinfonie aufführt.
Am folgenden Tag ist Els Biesemans nochmals solistisch zu hören – mit Werken von Robert und Clara Schumann sowie Chopin. Für frischen Wind sorgt schließlich das Ensemble „Il Giratempo“, das mit Jazz-Saxophon und Barockinstrumenten im Crossover-Programm „Talkin’ about Barbara“ experimentelle Wege geht.
Kultur trifft Genuss
So zeigt der „Neustadter Herbst“ einmal mehr, wie vielseitig Alte Musik sein kann – von Bach bis Jazz, von Venedig bis Neustadt. Und wer sich neben den musikalischen Eindrücken auch kulinarisch verwöhnen lassen möchte, darf sich auf die edlen Tropfen der Weinpaten freuen.
Karten und weitere Informationen
Tickets sind über www.ticket-regional.de sowie bei allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen und das vollständige Programm finden sich auf der Festival-Homepage: www.neustadter-herbst.de. [bev/red]



Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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