Saisonstart Regionalliga SV Waldhof Mannheim gegen SSV Ulm 1846 (Samstag 14 Uhr)
"Kräfte bündeln und nach vorne schauen"

Freut sich auf eine spannende und erfolgreiche Saison mit dem SV Waldhof: Sportchef Jochen Kientz.  | Foto: SV Waldhof
  • Freut sich auf eine spannende und erfolgreiche Saison mit dem SV Waldhof: Sportchef Jochen Kientz.
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Fußball. Das „Nachbeben“ des denkwürdigen und in jeder Hinsicht unglücklichen Relegation-Rückspiels gegen Bayer Uerdingen Ende Mai war für den SV Waldhof den ganzen Sommer über zu spüren. Nicht nur am sportlichen Ausgang hatten die Blau-Schwarzen noch eine ganze Weile zu knabbern. Auch die unrühmlichen Begleiterscheinungen während der Partie beschäftigte die Tage und Wochen danach sowohl den Club wie auch Anwälte und Sportgerichte.Wenige Tage vor dem offiziellen Saisonstart der Regionalliga Südwest sind aber nun alle Entscheidungen und Urteile gefallen. Trotz einer vagen Hoffnung aufgrund einer möglichen zeitlichen Verfehlung im Lizenzverfahren der Uerdinger doch noch aufzusteigen muss der SVW ein weiteres Jahr in der Regionalliga verweilen. Die nachfolgende Auflage des Deutschen-Fußball-Bundesbundes (DFB) mit drei Minuspunkten in die neue Spielzeit zu starten hat Sportchef Jochen Kientz gar nicht gefallen. Im Gespräch mit Wochenblatt-Redakteur Peter Engelhardt sprach der sportliche Leiter über die letzten Monate, die zukünftige Saison und welches große Ziel er gemeinsam mit Trainer Bernhard Trares erreichen will.

???: Nur noch wenige Tage bis zum ersten Saisonspiel: Wie beurteilen Sie die sportliche Situation?
Jochen Kientz: Wir haben in den vergangenen Wochen sehr viel gearbeitet, gerade im Bereich der körperlichen Fitness. Wir haben uns mit fünf neuen Spielern verstärkt und wir werden auch in den kommenden Wochen die Augen nach weiteren Neuzugängen offenhalten. Wir haben die Gehaltsstruktur insgesamt etwas nach unten gefahren und werden die finanziellen Gegebenheiten entsprechend in Betracht ziehen. Aber bedingt durch gegenwärtige Verletzungen von Gianluca Korte oder Marco Meyerhöfer ist die Kaderbreite noch nicht optimal. Aber wir wollen auf den Punkt fit sein, das ist mir das Allerwichtigste.

???: Was können Sie über die Neuzugänge sagen?
Kientz: Mit Maurice Hirsch, Timo Kern, Jan Just, Valmir Sulejmani und Jesse Weißenfels haben wir fünf neue Spieler, die alle sehr viel Potenzial besitzen, aber momentan noch nicht ganz so frisch sind. Für die Neuen war das intensive Training noch ungewohnt, daher werden sie noch ein wenig Zeit brauchen. Aber jede Mannschaft, die sich verändert, braucht ihre Zeit um sich zu finden.

???: Wie lange hat es gedauert, bis Sie das Saisonende verdaut hatten? Auch emotional.
Kientz: Der Nichtaufstieg hat die Situation nicht einfacher gemacht. Die letzten Wochen waren energieraubend und sehr schwer planbar. Seit wenigen Tagen haben wir Klarheit. Aber jetzt gilt es Kräfte zu bündeln, nach vorne zu schauen und einen neuen Anlauf zu nehmen. Es bringt nichts in der Vergangenheit rumzusurfen. Die ganze Verhaltensweise des DFB uns gegenüber war für mich ein Sommertheater. Es war alles andere als ein professionelles Verhalten. Der Abzug von drei Punkten ist ein Eingriff in den sportlichen Wettbewerb. Das kann ich nicht nachvollziehen. Dem ist nichts hinzuzufügen.

???: Wie lautet das Saisonziel?
Kientz: Bekanntlich steigt ja nur der Erste auf und wir wollen Erster werden. Wir haben jetzt den Druck, aber wir werden auch alles dafür tun. Wir haben schon in der ersten Jahreshälfte stark gespielt, daran wollen wir anknüpfen. Wenn wir sagen würden, wir wollen Dritter oder gar Vierter werden, dann sind Bernhard Trares und ich die falschen Männer ... Der Waldhof muss wieder höherklassig spielen. Er ist von seinem Umfeld her ein gefühlter Zweitligist.

???: Wie stark schätzen Sie die Regionalliga aktuell ein?

Kientz: Es wird eine sehr schwere Saison, ich halte die Liga für sehr stark. Schon das erste Spiel gegen Ulm wird sehr schwer ... die Saison wird definitiv kein Selbstläufer.

???: Ihre Karriere verlief abwechslungsreich – an welche Zeiten und an was erinnern Sie sich gerne?
Kientz: Ich hatte ein richtig gute Zeit beim Hamburger SV. Wir haben Europapokal gespielt gegen Juventus Turin, gegen AS Rom, das waren tolle Spiele.
Es hat sich schon einiges geändert. Früher konnten wir Spieler uns mehr erlauben, es ist nicht wie heute durch alle Medien gewandert. Ich habe einige meiner Engagements ohne Vertrag, sondern nur per Handschlag abgeschlossen. Das ist heute auch nicht mehr möglich. Das Wort gilt auch nicht mehr allzu viel.
???: Muss sich der deutsche Fußball nach dieser Weltmeisterschaft hinterfragen?
Kientz: Wenn man in der Vorrunde ausscheidet, wäre es fahrlässig, wenn er es nicht tun würde. Man hat vielleicht gewisse Dinge im Vorfeld falsch eingeschätzt. Veränderungen müssen wohl folgen, aber man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen. Jogi Löw und Oliver Bierhoff haben in der Vergangenheit auch vieles gut gemacht.

???: Tut der DFB zu wenig für die Amateurvereine?

Kientz: Speziell die Traditionsvereine haben es zunehmend schwerer. Dazu gehört ja auch der SV Waldhof. Wir haben ein großes Fanpotenzial, große Emotionen. Das alles macht den Fußball aus, aber manchmal fehlt die dafür notwendige Unterstützung.

???: Wie schwer ist es in der Dritten Liga zu bestehen?
Kientz: Für den Verein ist es grundsätzlich einfacher. Mehr Zuschauer, mehr Sponsoren, mehr TV-Gelder. Aber es sind auch höhere Ausgaben, aber die hat man in der Regionalliga auch. Wenn man es geschafft hat, muss man sich eben bestmöglich konsolidieren.

???: Wann haben Sie Ihren letzten Urlaub gemacht?
Kientz: Ich habe seit Dezember vergangenen Jahres keinen Tag Urlaub gemacht. Ich muss mich tagtäglich um sehr viele Dinge kümmern. Es macht sehr viel Spaß, ich bin aber auch sehr ehrgeizig. Bernhard und ich wollen, dass der SV Waldhof wieder dahinkommt wo er früher war. Und ich bin gerade in der gegenwärtigen Zeit froh, dass uns die Sponsoren so unterstützen. Waldhof ist ein großartiger Verein, der es verdient hat, in den Profifußball zurückzukehren.  pete



Autor:

Peter Engelhardt aus Mannheim

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