Paradies für Marienkäfer, Igel und Co.
Tipps fürs Schnittgut-Upcycling

Ein Haufen aus aufgeschichtetem Totholz bietet vielen Tieren einen Lebensraum  | Foto: Claudia Wild/NABU
  • Ein Haufen aus aufgeschichtetem Totholz bietet vielen Tieren einen Lebensraum
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NABU. Viele Hobbygärtner nutzen die letzten Februartage, um Bäume und Sträucher fit für die neue Gartensaison zu machen. Gut zu wissen: Wer Schnittgut nicht zum Wertstoffhof transportiert oder gar verbrennt, sondern auf dem Grundstück lässt, betreibt direkten Artenschutz. Denn Totholz steckt voller Leben und zieht Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, aber auch Vögel, Fledermäuse und Igel magisch an. „Statt Gehölzschnitt aufwendig zu entsorgen, kann man in einer Gartenecke einfach einen Reisighaufen aufschichten oder mit überschaubarem Zeitaufwand eine Benjeshecke anlegen“, rät Anke Heidemüller vom NABU Baden-Württemberg.

Ökologisch sinnvolle Verwendung von Schnittgut

„Solche Totholzhaufen schaffen Lebensräume, Winterquartiere und sogar Kinderstuben. Sie werden von Marienkäfern und Ohrwürmern besiedelt, dienen als Unterschlupf für Igel, sind Nährstoffgrundlage für Pilze und dienen bei ausreichender Größe sogar als Nistplatz etwa für Zaunkönig und Rotkehlchen“, berichtet Heidemüller. Eidechsen und Schlangen profitieren von einem sonnigen Standort, Amphibien von einem eher schattigen und feuchten. Man kann alle Formen des anfallenden Schnittgutes für einen Totholzhaufen verwenden.

Totholzhaufen anlegen

„Um einen Totholzhaufen anzulegen, schichtet man das Material lediglich locker übereinander“, rät Heidemüller. Soll er im Winter ausreichend Schutz und ein frostfreies Versteck etwa für Erdkröten, Frösche und Molche bieten, kann man zunächst eine Grube ausheben und mit groben Aststücken befüllen. Für eine bessere Isolierung sorgt Laub oder anderes organisches Material in einigen der Hohlräume.

Benjeshecke aufschichten

Als Benjeshecken bezeichnet man lineare Strukturen, die aus toten Zweigen und Ästen bestehen und zu einer Art Mauer aufgeschichtet sind. Für eine Benjeshecke treibt man zunächst mehrere, mindestens zehn Zentimeter dicke Holzpfeiler oder stabile Äste in zwei Reihen in den Boden, im Abstand von circa einem Meter immer abwechselnd links und rechts. Anschließend werden dazwischen Totholz, Reisig und andere Gartenreste in Form einer Hecke aufgeschichtet. „Benjeshecken sind nicht nur echt ökologisches Upcycling, man kann sie auch als bewusstes Gestaltungselement im Garten einsetzen. So werden sie zu Sichtschutz oder Begrenzung und können mit Rankpflanzen wie der bei uns heimischen, wilden Clematis begrünt werden“, sagt Heidemüller.

Totholz stehen lassen

„Wer genügend Platz hat, kann noch mehr für die biologische Vielfalt tun und einzelne abgestorbene oder absterbende Stämme stehen lassen, sofern sie stabil stehen“, ist der NABU-Rat. Denn größere, besonnte Totholzelemente, insbesondere wenn sie aufrecht stehen, sind attraktive Nistplätze für Wildbienen. Zudem bevorzugen totholzbewohnende Käfer, wie der Eremit oder der Alpenbock, Mulmhöhlen in aufrechtstehendem Holz in gewisser Höhe. Und auch Vögel fliegen abgestorbene Bäume gern an oder nutzen die Baumhöhlen als Brutplatz. ps

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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