Über 6.500 Essen ausgegeben
Zwischenbilanz der Mannheimer Vesperkirche

Für vier Wochen eine Heimat : Die Mannheimer Vesperkirche.  foto: Alexander Kästel.
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Mannheim. Zur Halbzeitbilanz verkündet die Mannheimer Vesperkirche im Durchschnitt täglich mehr als 450 Gäste. Vom Start am 9. Januar bis zum Sonntag, 23. Januar, besuchten damit mehr als 6.500 Gäste die Vesperkirche.

Dabei wird deutlich, dass die Anzahl der „to-go“ Essen überwiegt. Nur 1/3 bis weniger essen tatsächlich in der Kirche. Unter Auflage der 2-G-Plus Regel kann das Team Gäste zum Mittagessen in den Kirchenraum einladen. Getestet wird jeder, auch wenn alle Impfungen vorliegen. „Wir freuen uns, dass wir trotz der Auflagen, erneut so viele Menschen erreichen können, auch wenn es ein Trauerspiel ist, dass es uns geben muss“, so Pfarrerin Ilka Sobottke. Allerdings greife man lieber auf das „to-go“-Angebot zurück, berichtet sie weiter. Die Prozedur, das Registrieren und Testen, dauere im Schnitt zwanzig Minuten, was viele abschrecke und gerade für die Menschen mit besonders auffällig psychischen Problemstellungen, eine Hürde darstelle. Den Höchstwert bildete der vergangene Sonntag. Gulasch mit Spätzle stand auf dem Speiseplan. Insgesamt 534 Essen waren es, die ausgegeben wurden.

Im Schnitt 98 Essen täglich

Es werden von Tag zu mehr, waren es zu Beginn der Vesperkirche noch 221 Essen, die mitgenommen wurden, sind es 407 Essen am Tag 15 zur Halbzeit. Innerhalb des Kirchenraums pendelt sich das Essen auf etwa durchschnittlich 98 Essen ein, wodurch der Platz kaum ausgelastet ist und unter Hygienerichtlinien strengsten „bewacht“ werden kann. Die Menschen, die wirklich gravierende Probleme haben, auch psychisch beeinträchtigt seien, locke es allerdings kaum in die Kirche, berichtet auch Pfarrerin Anne Ressel zur Halbzeit. Diese träfe die Pandemie und die damit einhergehenden Auflagen besonders hart. Und obwohl, das Kirchenteam so niedrigschwellig, aber auch so hygienisch sicher wie nur möglich agieren wolle, sei die damit entstandene „Hierarchisierung“, wie Sobottke erzählt, abschreckend. Von Umtriebigkeit und gemütlichen Beisammensitzen, wie sonst in den letzten Jahren, sei deshalb wenig zu spüren, berichtet auch eine Ehrenamtliche, die sich seit zehn Jahren engagiert. Auch die medizinische Sprechstunde werde weniger als sonst in Anspruch genommen. „Das persönliche Gespräch, die Seelsorge steht mehr im Vordergrund“, berichtet ein Johanniter. „Der lange Zeitraum, Menschen in den Blick zu nehmen, Vertrauen aufzubauen und Notfälle ausfindig zu machen, fehlt“, erzählt sein Kollege.

Impfaktion gestartet: „Jede Impfung zählt“

Insgesamt 38 Gäste nutzten das in der letzten Woche gestartete Impfangebot. Darunter immerhin sieben, die zur Erstimpfung kamen. „Wir bieten das Impfangebot offen an und versuchen über das Impfen aufzuklären“, so Anne Ressel. „Das Impfteam ist sehr motiviert“, berichtet Dr. Adelheid Weiss, die das Projekt betreut. Und auch wenn wenige kommen, es lohne sich immer, denn jede Impfung zähle, berichtet sie. „Ich spüre, dass die Menschen dankbar sind, gerade die mit sozialen Problemen, bei denen jeder Anruf beim Arzt und die Terminvergabe eine Herausforderung ist.“ jela
Info:

Die 25. Mannheimer Vesperkirche startete am 9. Januar und endet am 6. Februar 2022. Sie wird getragen von der Evangelische Kirche Mannheim und ihrem Diakonischen Werk. Neben einem warmen Mittagessen bietet sie Hilfebedürftige ein breites Sozialberatungsangebot. Die Aktion kostet pro Jahr rund 150.000 Euro. Unterstützung für die ausschließlich durch Spenden finanzierte Aktion ist daher willkommen. Spendenkonto: Evangelische Kirche Mannheim, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44670505050039003007, BIC: MANSDE66XXX, Stichwort: Vesperkirche. Infos: www.vesperkirche-mannheim.de

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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