Die Schneekönigin - Junges Theater Mannheim
„Die Schneekönigin“ verzaubert Jung und Alt

Die Schneekönigin  | Foto: Wolfgang Neuberth
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„Die Schneekönigin“ verzaubert Jung und Alt
(BT) Normalerweise ist ja die alte Feuerwache das Zuhause für das Junge Theater des NTM. Aber dieses Mal durften das fünfköpfige junge Ensemble umziehen in das große Haus im Alten Kino Franklin, die Ersatzspielstätte des NTM. Dort konnte mit Effekten wie Nebelschwaden, Schneegestöber, einer Rodelbahn mitten im Zuschauerraum oder einer riesigen Drehbühne, die den See symbolisierte, in dem Gerda vermutete, dass ihr treuer Freund Kay ertrunken sei, die kleinen wie die großen Zuschauer direkt mitgenommen werden in die zauberhafte Welt eines der bekanntesten und zauberhaftesten Kunstmärchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Beim Rodeln mit ihren Freunden verschwindet Gerdas bester Freund Kay plötzlich spurlos. Zuletzt ist er noch übermütig mit seinen Kameraden auf dem Rodelhügel herumgetollt, doch dann geschah es, dass ein Splitter des verbrochenen Zauberspiegels des Teufels in Kays Herz und sein Auge eindringt und alle Erinnerung an Gutes und Schönes ins Gegenteil verkehrt und das Herz in einen Eisklumpen verwandelt wird. Einige erzählen, er hätte sich an den Schlitten der Eiskönigin gehängt und wäre von ihr in das Land des ewigen Eises entführt worden. Nur Gerda wird von den blickverzerrenden Splittern verschont und macht sich nun auf die Suche nach ihrem Freund und will nicht wahrhaben, dass er ertrunken sein könnte. Als er im Frühling immer noch nicht aufgetaucht ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Auf dem Weg berät sie in den zeitlosen Sommergarten der einsamen Blumenfrau, die sie am liebsten für immer behalten möchte. Doch Gerda widersteht der Versuchung und flieht vor ihr und den betörenden Komplimenten der prächtigen, selbstverliebten bunten Blumen aus dem verzauberten Garten. Zwei Krähen weisen ihr den Weg in ein königliches Schloss, wo sie Kay vermuten. Dort versorgen die Prinzessin, die ganz eigene Ansprüche an ihren Prinzen stellt, zutiefst gerührt von dem Mut und der unerschütterlichen Freundschaft des Mädchens, Gerda mit Winterkleidern und Kutsche. Doch Gerda wird in einem Wald von Räubern überfallen und ausgeraubt. Einzig das zugegebenermaßen etwas wilde Räubermädchen, die sich wie seinerzeit Ronja Räubertochter von den Missetaten ihrer Eltern, hier die Räubermutter, distanziert, verhilft ihr zur Flucht und schenkt ihr sogar ihr Lieblingsrentier, das Gerda bis nach Lappland begleitet, in das Land des ewigen Eises. Dort findet sie im kalten Schloss der Schneekönigin endlich ihren Freund Kay, unnahbar und gefangen durch sein vereistes Herz, wunderbar dargestellt durch Kays Gefangenschaft in einem mannsgroßen durchsichtigen Plastikball. Gerda weint bittere Tränen um ihren verloren geglaubten Freund. Die heißen Tränen lassen das Eisherz schmelzen. Jetzt kann auch Kay weinen, wobei der Splitter aus seinem Auge herausgeschwemmt wird. Endlich erlöst kehren die beiden nach Hause in ihr vertrautes warmes Heim zurück.
Soyi Cho verkörpert die Rolle des Mädchens Gerda, die zunächst kindlich-naiv in diese magische Welt eintaucht, in dem Tiere und Blumen sprechen können und sich allein und unerschütterlich, mutig durch alle Gefahren und Verlockungen hindurch auf die Suche nach dem Wichtigsten in ihrem Leben, ihren Freund Kay, macht. Die vier anderen Darstellerinnen und Darsteller Anna Lena Bucher, Dominika Hebel, Hanna Valentina Röhrich sowie Eddie Irle schlüpfen mit viel Spielfreude in die vielen anderen auftauchenden Charaktere, hier ein großes Kompliment an Viktoria Strikic für die mit viel bunter Fantasie kreierten tollen Kostüme, die in ihrer Buntheit einen großen Kontrast darstellen zu dem minimalistischen wunderbar wandelbaren Bühnenbild in Schwarz-weiß.
Ein Großteil der Geschichte, insbesondere Kays Schicksal in der Hand der Schneekönigin wird den gebannten Zuschauerinnen und Zuschauer spannend von den vier Mitspielern erzählt, einzig Gerdas Weg in die magische Welt erhält spielerischen Ausdruck.
Gelungener Einstieg und Ende des Stückes, unter der Regie von Ulrike Stöck, bilden die von Technomusik begleiteten und in modernen neonfarbenen Skiklamotten gekleideten Schauspieler einen krassen Gegensatz zu dem eigentlichen Geschehen in der magischen Welt der Geschichte. Aber gerade hier wird deutlich, dass der Kern und die Aussage der Geschichte aus dem Jahre 1844 sehr vielschichtig und modern sind und was die Macht der Liebe und Freundschaft bei dem immerwährenden Kampf zwischen Gut und Böse bewirken kann. Und oft würde es ausreichen, den Splitter der Missgunst und des Schwarzsehens aus dem eigenen Auge zu entfernen, um das Gute und Schöne zu sehen, und um das, um das es sich zu kämpfen lohnt. Gerda begegnet auf ihrer Reise ins ewige Eis vielen coolen Frauen, sei es die Prinzessin im Schloss oder das Räubermädchen, die sie unterstützen auf ihrer gefährlichen Mission und schließlich aus dem kleinen verängstigten Mädchen, das sie am Anfang der Geschichte war, eine gereifte Persönlichkeit wird. Ein kleines bisschen erinnert Gerda auch an Anna im Film „Die Eiskönigin“, deren hingebungsvolle Liebe zu ihrer Schwester Elsa diese aus der selbstgewählten Vereisung ihrer Gefühle und aus der Isolation des Eispalastes befreit. Wegen seiner Vielschichtigkeit und modernen Inszenierung ist diese Märchenfassung gleichermaßen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bestens geeignet. Jedoch sollten Eltern ihren Kindern mit dem Inhalt der Geschichte der „Schneekönigin“ vorher vertraut machen. Dann können sich alle auf von den wunderbaren Kostümen und Bildern dieses überaus gelungenen Winterstücks verzaubern lassen.
Text: Beate Tilg, Bilder ; Wolfgang Neuberth

Autor:

Wolfgang Neuberth aus Mannheim

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