Vesperkirche Mannheim beginnt am 6. Januar
Den Menschen „An-sehen“

Ein Hort der Fürsorge, Geborgenheit und Menschlichkeit.  foto: ps
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von Peter Engelhardt

Mannheim.„Eine Schule der Menschlichkeit“, so hat sie Ilka Sobottke, ihres Zeichen Pfarrerin der City-Gemeinde Hafen-Konkordien, genannt. Am 6. Januar des kommenden Jahres verwandelt sich die CityKirche Konkordien in R2 für vier Wochen in einen Gastraum für bedürftige Menschen.

Die 23. Mannheimer Vesperkirche umsorgt Menschen, deren existenzielle Bedürfnisse längst keine Selbstverständlichkeit sind, mit warmen Mahlzeiten, mit sozialer und medizinischer Hilfe und auch mit der einen oder anderen Umarmung. Das Motto der diesjährigen Vesperkirche heißt „An-sehen“ in bewusst-doppeldeutiger Definition. „Wir wollen diesen Menschen ins Gesicht schauen, wir wollen hinschauen “, so Ralph Hartmann, Dekan der evangelischen Kirche in Mannheim, „arme Menschen sind oftmals sehr sensible Menschen, sie können mit unserer Gesellschaft nicht Schritt halten. Wir wollen dieser Armut Raum und Wärme geben. Auch Menschen mit dem geringsten Ansehen sollen mit Würde behandelt werden. Und sowohl Ralph Hartmann, Ilka Sobottke wie auch Michael Graf als Direktor des Diakonischen Werks freuen sich wieder über zahlreiche Helfer aus den unterschiedlichsten Gruppierungen. Schüler, Azubi’s, Unternehmen haben spontan ihre Hilfe zugesagt. Sie helfen täglich von 11 bis 15 Uhr das Mittagessen zuzubereiten und zu servieren. Sowohl die durchschnittliche Anzahl Gäste pro Tag wie auch die Gesamtzahl über vier Wochen ist den vergangenen Jahren stetig gestiegen. In diesem Jahr rechnet man zu Beginn mit über 480 Personen, danach wird die Zahl kontinuierlich ansteigen. Auch die Mannemer Bloomäuler sowie die traditionelle „Feinschmeckerchuchi“ unter der Federführung von Bert Schreiber werden dabeisein.
„Wir wollen das sich hier Menschen auf ganz besondere Art begegnen. Die CityKonkordienkirche ist ein Gotteshaus und diese Gegenwart Gottes soll in diesen Wochen Tag für Tag speziell für diese Menschen spürbar werden,“ formuliert Dekan Ralph Hartmann diesen christlichen Auftrag der Nächstenliebe. Für alle gibt es ein gemeinsames Mittagessen, für vier Euro, mindestens ein Euro. Wer auch das nicht hat ist eingeladen, ohne Vorlage eines Sozialausweises oder ähnlicher Dokumente.
Michael Graf vom Diakonischen Werk sieht gerade in den beratenden Einrichtungen einen ganz wesentlichen Faktor armen Menschen ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. „Die Dunkelziffer, der Menschen, die ihrer Leistungen nicht in Anspruch nehmen, obwohl sie ihnen zusteht ist sehr hoch. Sei es aus Reue oder Scham. Aber in den vergangenen Jahren sind die Maschen des sozialen Netzes größer geworden, da kann leichter durchfallen.“ Die Sozialberatung durch das Diakonische Werk Mannheim, die medizinische Hilfe durch die Johanniter wie auch (falls nötig) die Sprechstunde beim Arzt, die Wohnungsnotfallberatung durch das Haus Bethanien e. V. – all diese flankierenden Maßnahmen werden den Menschen in diesen Wochen (und wenn es sein muss auch darüber hinaus) angeboten. „Manchmal sind es schon ganz einfache Gesten, die den Menschen ein gutes Gefühl geben, ein Friseurbesuch zum Beispiel. Danach fühlen sie sich frisch und gut, das bedeutet für sie ein kleines Glück,“ so Ilka Sobottke.
Neben all diesen sozialen unentgeltlichen Hilfeleistungen gibt in diesen Tagen auch zahlreiche Predigtreihen angefangen mit dem Eröffnungsgottesdienst am 6. Januar, 10 Uhr „Erleuchtete Augen des Herzens“ mit Pfarrerin Anne Ressel. Wie in den Jahren zuvor gibt es auch zwei kulturelle Erlebnisse in der Kirche.
Am Sonntag, 12. Januar, 17 Uhr, ist das Kurpfälzische Kammerorchester zu Gast in der Citykirche Konkordien und am Sonntag, 26. Januar, 17 Uhr geben sich unter dem Motto „Friends for Vesperkirche“ wieder zahlreiche Musiker und Künstler die Klinke in die Hand. Unter der Leitung von Gerburg Maria Müller sind unter anderem Michael Herzer & Friends, Yvonne Betz, Michael Herberger, Madeleine Sauveur, die Mannheimer Popakademie und einige mehr zu sehen und zu hören. Täglich endet die Vesperkirche mit einer Andacht, die Mitarbeiter und Gäste gemeinsam um 14.30 Uhr feiern. Ein ganz wichtiger Termin ist der 10. Januar um 18 Uhr. Hier gibt es erstmals einen Dokumentarfilm über die Vesperkirche zu sehen. Der Titel „Frosch im Schnabel“ hat an diesem Tag Vorpremiere, die offizielle Präsentation ist im Frühjahr. pete
Info:

Spendenkonto der Vesperkirche: Evangelische Kirche in Mannheim, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44 6705 0505 0039 0030 07; BIC: MANSDE66XXX, Stichwort Vesperkirche. Spenden online unter www.vesperkirche-mannheim.deArmut mit Respekt begegnenViele freiwillige Helfer und Künstler sind im Boot

Autor:

Peter Engelhardt aus Mannheim

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