Stadt geht neue Wege beim Kitaplatzausbau und setzt auf Modulbau

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Ludwigshafen. In den kommenden Jahren will die Bauprojektgesellschaft (PBG) als Tochter der Stadt drei neue Kitas in Holzmodulbauweise bauen. Damit könnten 300 neue Kita-Plätze bis 2028 entstehen.

Laut PBG könnte die erste Kita bereits 2027 fertiggestellt sein. Die Kitas Nummer 2 und 3 wären dann in den Folgejahren 2028 und 2029 fertig. Möglich wird der schnelle Bau durch eine supereffiziente Holz-Modulbauweise, die von Kommunen in Hessen abgeschaut ist.

Die Verwaltung sieht die angespannte Lage im Stadtgebiet: Zwischen Angebot und Nachfrage an Kitaplätzen klafft eine Lücke von 1.145 Plätzen. Kommen künftige Bedarfe in Neubaugebieten hinzu, werden in den kommenden Jahren 1.600 neue Kitaplätze gebraucht. Mit dem neuen Modul Kitas, Smartkitas genannt, reduziert sich der Fehlbedarf um 845, beziehungsweise 1308 Plätze, wenn man den Bedarf durch neue Infrastruktur in Neubaugebieten hinzu rechnet.

Die Verwaltung will den Kita-Ausbau nun an die Bauprojektgesellschaft auslagern. Denn für städtische Gesellschaften gelten weniger Auflagen und Standards. Verwaltungsverfahren sind also weniger kompliziert und damit schneller zu durchlaufen. Der Holzmodulbau mit zwei Geschossen ist außerdem besonders günstig und schnell zu realisieren. Die kalkulierten Kosten für die drei ersten sogenannten Smartkitas, die es in Ludwigshafen bald geben könnte, umfassen nur 26 Millionen Euro.

„Die Kitas entstehen an Standorten, von denen wir wissen, dass der Bedarf groß ist“, so OB Steinruck. Vor allem in innerstädtischen Ortsteilen Friesenheim und nördliche Innenstadt ist die Lage angespannt. Dort sind Grundstücke frei, die schnelle Genehmigungsverfahren erst ermöglichen. "Wir wissen aus fachlicher pädagogischer Sicht, wie wichtig es ist, allen Kindern – und insbesondere benachteiligten Kindern – im Rahmen unserer Möglichkeiten einen guten Start ins Leben zu ermöglichen“, ergänzte Bildungsbürgermeisterin Cornelia Reifenberg.

Kitas nicht förderfähig: PBG sieht dennoch nur Vorteile

Laut Verwaltung sollte man auch die Demografie berücksichtigen, den die niedrige Geburtenrate nahelegt. In 20 Jahren ließen sich die Gebäude umnutzen – als Schulen, soziale Einrichtungen, Seniorentreffpunkte und Beratungsstellen. Demnach sind die Gebäude gemäß der Förderrichtlinie des Landes nicht förderfähig. Nur Gebäude, die auf lange Sicht Kitas bleiben, können nach der ausschließenden Richtlinie gefördert werden. Bei der Umsetzung würden die Landeszuschüsse also wegfallen.

Laut BPG wird der Wegfall der Förderzuschüsse aber kompensiert, wenn man damit vermiedene Klagen auf Kita-Plätze, inflationsbedingte Baukostensteigerungen und aufwendige Anträge beim Land gegenrechnet. Denn mit den üblichen Antragsverfahren ziehen von der Planung bis zum fertigen Kita-Bau vier bis sechs Jahre ins Land. Die Förderzuschüsse des Landes sind ohnehin sehr niedrig: Es gibt eien Pro-Kopf-Pauschale für jeden Kitaplatz von 8.500 Euro. Auf rund 80 bis 85 Prozent der Kosten für den Kitaausbau bleibt also die Stadt sitzen. Der genaue Prozentanteil der Kosten, die bei der Stadt bleiben, schwankt je nach Bauart.

"Das klingt im ersten Moment und angesichts unserer Haushaltsnot etwas irritierend, macht aber verwaltungstechnisch und wirtschaftlich Sinn. Der Bau einer Kita ist bisher ein aufwendiger Prozess, mit einer Vielzahl von zu erfüllenden Verwaltungsvorschriften, langwierigen Vergabeverfahren und umfangreichen Förderanträgen: Das dauert einfach zu lange – und dies spiegelt sich auch in den Baukosten wider. Wir wollen aber bedarfsgerecht und vor allem jetzt bauen – und zwar so, dass wir auf demografische und soziale Veränderungen auch künftig reagieren können. Dafür braucht es etwas Mut für diese Entscheidung. Aber sie ist richtig – vor allem ist sie im Interesse der Kinder und Eltern. Nicht zuletzt würde ich es begrüßen, wenn dies auch politisch zum Anlass genommen werden würde, einmal die Förderkriterien auf Landesebene in Richtung mehr Flexibilität und Nachhaltigkeit zu überdenken", betonte Steinruck.

Stadt baut Kitaplätze aus

Seit 2006 hat die Stadt 2325 neue Kitaplätze geschaffen. Sie hat 111 Millionen Euro investiert, das Land wendete nur 18,4 Millionen Euro zu. Der Eigenanteil blieb bei 92,8 Millionen. Will die Stadt weiter Kitaplätze ausbauen, wie Bedarf es vorsieht, betrüge der Eigenanteil in den nächsten Jahren 228,4 Millionen Euro. Auch setzt die Stadt vermehrt auf Schaffung dualer Ausbildungsplätze, Anwerben und Personalbindung im Wettkampf um Fachkräfte. Insgesamt fehlen 125.000 Erzieher auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Kinderpfleger werden höher gruppiert und Praktikanten werden bezahlt.

Hinzu kommen Vorhaben wie die neue Kita am Altstadtplatz, die die Stadt gemeinsam mit einem Investor umsetzt. Noch 2025 wird eine Kita im Ludwigsquartier in Betrieb gehen, ein Kooperationsprojekt mit einem Investor – sowie der Ersatzbau der Kita Schanzstraße im Hemshof. In der Rheinallee werden 75 neue Plätze zur Verfügung stehen, in der Kita Schanzstraße kommen zu den bisherigen 100 Plätzen 50 neue hinzu.

Auf dem Parkplatz in der Leuschnerstraße, in der Rohlachstraße in Nähe des Friedensparks sowie in der Pettenkoferstraße könnte die PBG, die für ihre schnellen Baufortschritte bekannt ist, also schon bald Kitas aus dem Boden stampfen. Die Pläne für die sogenannten Smart Kitas müssen allerdings noch Bauausschuss und Rat bis Ende Juni passieren. jg/red

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Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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