Neue Pflegeprofessuren an Hochschule: Studium zum Pflegeexperten und heilkundlicher Expertise möglich

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Ludwigshafen. An der Hochschule Ludwigshafen baut das Land Professuren in der Pflegewissenschaft und Hebammenwissenschaft aus. Mit den neuen Professoren kommen auch Mitarbeiter. Das Lehrangebot wird deutlich größer. Zusätzlich erhält die Hochschule 10.000 Euro, um ein Simulationszentrum auszubauen.
Das neue Lehrangebot vermittelt vor allem heilkundliche Kompetenzen im Bachelorstudiengang Pflege. Die Einrichtung zählt zu den ersten Hochschulen in Deutschland, die die Erweiterung bereits zum Wintersemester 2024/25 umgesetzt haben. Es geht dabei um neue Therapien bei Menschen mit Diabetes und chronischen Wunden oder Demenz. Mit den neuen Kompetenzen können Pflegefachfrauen und -männer eigenverantwortlich in Einrichtungen tätig werden.
„Pflegende sind bereits heute die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Ihre Bedeutung wird noch weiter steigen, denn der Anteil älterer, kranker und pflegebedürftiger Menschen wird in den kommenden Jahren wachsen. Darauf müssen und werden wir Antworten finden“, betont Gesundheitsminister Hoch. Pflege sowie das Pflegestudium müssten noch attraktiver gestaltet werden. Die Berufsgruppen müssten autonomer werden, die Vergütung während des Praxisstudiums besser.
Die Hochschule arbeitet derzeit mit sechs verschiedenen Krankenhäusern in Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg, Kaiserslautern, Grünstadt sowie mit Pflegediensten und Pflegeheimen zusammen. Somit haben Interessierte eine breite Auswahl für den praktischen Teil ihres Studiums.
Eine weitere Professur soll dem Aufbau der neuen Masterstudiengänge in der Pflege- und Hebammenwissenschaft dienen. Sie soll noch in diesem Jahr eingerichtet werden. Über das Lehrangebot sollen Pflegeexperten ausgebildet werden. Das Berufsbild soll nach internationalem Vorbild auch in Deutschland etabliert werden. „In vielen Ländern übernehmen spezialisierte Pflegekräfte bereits verantwortungsvolle Aufgaben, um die Ärzte zu entlasten. Wir wollen an dieser Entwicklung teilhaben. Mit dem neuen Beruf wird die Versorgung noch besser, er ist mit neuen Entscheidungskompetenzen und Verantwortung verbunden und er wird in der Gesellschaft mehr wertgeschätzt“, erklärt Hoch.
Mit dem Ausbau der Professuren kommen einige Studenten pro Jahr mehr in die Stadt, was ein Wirtschaftsfaktor sein kann. Junge Leute bringen Leben in die Stadt, konsumieren, nutzen Dienstleistungen, Kultur und Gastronomie. Fertig studiert bleiben sie vielleicht in Ludwigshafen – gerade der Mittelstand sorgt für Kaufkraft und ein Arbeitgeberangebot, was mit Blick auf Pflegekompetenz besonders gefragt ist. jg/red
Autor:
Julia Glöckner
aus Ludwigshafen
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