Schlag gegen die Drogenszene: Großeinsatz im Späti am Berliner Platz

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Ludwigshafen. Wer gestern Nachmittag um 16 Uhr auf dem Berliner Platz unterwegs war, konnte den polizeilichen Großeinsatz im Späti, dem Bistro im Faktorhaus beobachten.
Rund 25 Polizeikräfte, darunter die Hundestaffel, standen vor dem Späti. Einige Polizisten hatten das Bahnhofscafé im Faktorhaus betreten und schienen augenscheinlich nach jemandem hinter den Regalen zu suchen. Die Polizisten trugen Sturmhauben, sei es um Schläge oder sonstige Attacken abzuwehren oder zum Schutz vor Wiedererkennung, was vor allem in einschlägig bekannten Szenen zur Gefahr werden kann.
Die Szene soll sich auch in den Teilen der Innenstadt um den Berliner Platz tummeln, die sich in einzelnen Straßenzügen ghettoisiert haben, zumindest nachmittags und nachts. Die Staatsanwaltschaft ließ bereits gestern, am 25. Juni, zwei junge Männer im Alter von 29 und 31 Jahren wegen Drogenhandels unter anderem mit Cannabis verhaften. Die beiden Männer erwirtschafteten damit wahrscheinlich ihren Lebensunterhalt.
Bei dem gestrigen Einsatz wurde auch ein 25-Jähriger vorläufig festgenommen, weil er in Verdacht steht, mit Drogen zu handeln. Ob er vor den Haftrichter muss, wird noch ermittelt.
Die Polizisten vollstreckten gestern Durchsuchungen in Wohnungen in Ludwigshafen, im Rhein-Pfalz-Kreis sowie in einem Geschäft in der City. Die Durchsuchungen standen in Zusammenhang mit den Ermittlungsverfahren gegen die drei Drogendealer. Dabei wurde Falschgeld, eine große Summe Bargeld sowie mehr als zwei Kilo Marihuana und mehrere 100 Gramm Kokain gefunden. Am Berliner Platz führte die Polizei neben dem Großeinsatz außerdem ausgedehnte Kontrollen durch.
Die Ermittlungen sind Teil eines ganzheitlichen Konzepts von Kriminal- und Schutzpolizei, um die Sicherheitslage am Berliner Platz und der angrenzenden City zu verbessern.
Bei den Kontrollen am Berliner Platz wurden gestern ein Messer gefunden und ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet sowie drei Platzverweise.
Neben Kräften des Polizeipräsidiums und der Bereiche Einsatz, Logistik und Technik waren auch Kräfte der Bundespolizei an den Einsatzmaßnahmen beteiligt.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Frankenthal und Kriminaldirektion Ludwigshafen dauern weiter an. jg/red
Autor:
Julia Glöckner
aus Ludwigshafen
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