Sonderausstellung im Stadtmuseum eröffnet
„Jugendwelten – Jugendträume. Talkin’ ’bout my Generation“

Teilnehmer*innen am Ausstellungsprojekt | Foto: Stadtmuseum Ludwigshafen am Rhein / ps
  • Teilnehmer*innen am Ausstellungsprojekt
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Ludwigshafen. Seine erste Sonderausstellung in diesem Jahr zeigt das Stadtmuseum seit Montag, 17. Januar bis Freitag, 11. März 2022. Zu sehen ist das umfassende Biographie-Projekt „Jugendwelten – Jugendträume. Talkin’ ’bout my Generation“ im Vortragssaal der Volkshochschule im Bürgerhof. Besichtigt werden kann die Videoausstellung jeweils an den Wochentagen, also montags bis freitags, von 10 bis 17 Uhr. Zusätzlich ist sie auch an folgenden Samstagen geöffnet: 29. Januar, 12. und 26. Februar sowie 5. März, jeweils 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ermöglicht wird die Schau durch großzügige Unterstützung des Kulturförderprogramms TOR 4 der BASF SE.

Am Ausstellungsprojekt, das sich um das Thema „Lebensabschnitt Jugend“ dreht, haben sich rund 50 Menschen beteiligt, die jeweils ihre Jugend in Ludwigshafen verbracht haben. Zur Teilnahme aufgerufen hatte das Stadtmuseum im vergangenen Sommer. Das Altersspektrum der Teilnehmenden umspannte dabei knapp 80 Jahre. Mitgemacht haben Menschen verschiedener Geschlechter, Herkunftskulturen sowie gesellschaftlicher Gruppierungen. Allen stand stets der gleiche, einfach gehaltene, Fragenkatalog zur Vorbereitung zur Verfügung – manche haben davon im Vorfeld Gebrauch gemacht, manche nicht. Heraus kamen dabei 60 Stunden reines Filmmaterial. Aus diesem hat das Projektteam dann relevante, aussagekräftige und individuelle Passagen ausgewählt, diese aus den Interviews herausgeschnitten und, nach einem zuvor erstellten Konzept, mit jeweils eigenen Sequenzen der anderen Teilnehmer*innen kombiniert. Denn es ging vor allem darum, nicht nur Unterschiede, sondern auch Gemeinsamkeiten dieses so prägenden Lebensabschnitts zu einander in Beziehung zu setzen.

Die Choreographie der Filmausschnitte im Gesamtumfang von letztlich 40 Stunden ergab eine Verteilung im Raum auf sechs großen Bildschirmen; ein siebter enthält die einführenden Informationen zur Entstehung und zum Verständnis der Ausstellung.

Jeder Ausstellungsbesuch ist anders

„Die Grundidee, sich subjektiv und sehr persönlich zu seiner eigenen Jugendzeit zu äußern, wurde von den Teilnehmenden wunderbar aufgegriffen. Das Ausstellungsteam konnte aus diesem Informationsschatz dann einzelne Aussagen der Teilnehmenden generationen-, geschlechter- und personenübergreifend künstlich wie künstlerisch einander zuwenden. Sich die sehr persönlichen Erzählungen der Einzelnen dabei anzuhören, macht nachdenklich, berührt und schmerzt zuweilen, bereitet aber oftmals auch einfach großen Spaß. Durch die Kombinationen und Kompilationen der Mitwirkenden untereinander wird zudem ein geradezu soghaftes Bedürfnis erzeugt, sich als Ausstellungsbesucher*in nicht nur möglichst vielen Erzählungen vor Ort zuzuwenden, sondern auch mit der eigenen Jugend auseinander zu setzen“, erklärt Museumsleiterin Dr. Regina Heilmann das Ausstellungskonzept. „Alle Menschen, die an diesem Projekt teilgenommen haben, stehen damit stellvertretend für eine Stadt im Wandel und im Lauf der vergangenen sechs Jahrzehnte. Uns ist natürlich sehr wohl bewusst, dass diese Ausschnitte nur ein winziges und auch nicht empirisch auswertbares Segment der gesamten Stadtbevölkerung widerspiegeln. Dennoch wird mit Sicherheit jeder Gast im Verlauf seines Aufenthalts im Ausstellungssaal früher oder später irgendetwas erfahren, auf das man selbst Bezug nehmen kann. Allein durch die schiere Masse an, wenn auch sehr bewusst und behutsam geschnittenem und aufbereitetem Material, wird jeder einzelne Ausstellungsbesuch zu einem Zufallsprodukt. Gemäß einem Kaleidoskop wird so niemand dieselbe Ausstellung besuchen. Und darüber hinaus ist es Absicht, dass jeder Aufenthalt aufgrund des Stimmenwirrwarrs durch die im Raum verteilten Monitore zunächst einer Kakophonie gleicht, also vordergründig einem Missklang, verbunden mit der Hoffnung, dass am Ende des Eintauchens in derart viele und verschiedene Lebenswelten, für jeden eine versöhnliche Euphonie, also ein Wohlklang rund um das Thema Kommunikation und Jugend, entstehen kann. Denn wer hat keine besonderen Erinnerungen an die Jugendzeit?“, so Heilmann.

Zutrittsbestimmungen

Für den Besuch der Ausstellung gilt 2G, Zutritt haben also geimpfte und genesene Personen. Besucher*innen werden außerdem gebeten, die im VHS-Gebäude geltenden Hygiene- und Abstandsregeln zu beachten.

Führungen und Begleitprogramm

Führungen durch die Ausstellung können per E-Mail regina.heilmann@ludwigshafen.de vereinbart werden. Ergänzend bietet das Stadtmuseum an den Samstagen 29. Januar, 12. und 26. Februar sowie 5. März öffentliche Führungen jeweils um 12 und 14 Uhr an.
Während der Laufzeit zudem eingeplant ist ein geschlossener Jugend-Workshop für Schüler*innen, durchgeführt von der Stadtsoziologin und Fotografin Dr. Sandra Köstler, in dem Jugendliche sich ihrer eigenen Identität anhand von Selbstportraits fotografisch annähern. Außerdem wird Stadthistoriker Dr. Klaus-Jürgen Becker im Rahmen der Ausstellung am Montag, 21. Februar, 18 Uhr, in der VHS einen Vortrag zu dem Banküberfall durch die RAF in Ludwigshafen am 21. Februar 1972 halten. Das Themenfeld RAF und Deutscher Herbst in den 1970er Jahren hatte einen großen Einfluss auf Teile der Jugendkultur und wird deshalb auf diesem Weg aufgegriffen. Der Vortrag wird live im Internet gestreamt. Eine Anmeldung erfolgt über die Volkshochschule, www.vhs-lu.de.

Sofern es die Corona-Bedingungen zulassen, ist zudem am 11. März eine Finissage der Ausstellung geplant.

Informationen zur Ausstellung gibt es auf www.ludwigshafen.de/stadtmuseum. ps/bas

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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