Neue Umspannanlage legt Basis für klimaneutrale Produktion bei BASF

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Ludwigshafen. Nördlich von Edigheim wird nun die neue Umspannanlage von BASF gebaut. Das Umspannwerk erlaubt BASF mehr Strom aus dem öffentlichem Netz ins Netz des Stammwerks einzuspeisen. Das macht künftig möglich, die Produktionsprozesse zu elektrifizieren, um vom Gas wegzukommen.
Mit dem symbolischen Spatenstich feierten BASF und Amprion am Montag den Bau der Umspannanlage. Sie entsteht auf 9 Hektar. Amprion baut sie direkt neben der bisherigen Anlage, die neben dem Neubau rückgebaut wird. So wird keine wesentlich größere Fläche beansprucht.
„Der Ausbau der Strominfrastruktur am Standort und darüber hinaus ist dringende Grundlage dafür, BASF zukünftig mit ausreichenden Mengen an erneuerbarer Energie zu versorgen. Die Anlage wird eine der größten in Europa sein und mit ihrer erhöhten Kapazität die Weichen stellen für eine Reduktion unserer CO2-Emissionen“, sagt Tilmann Henzel, Senior Vice President Infrastructure bei BASF.
Der Ausbau der Umspannanlage trägt dem künftigen Strombedarf von BASF Rechnung. Die Energiewende macht eine Elektrifizierung von Prozessen notwendig. Der Bedarf an elektrischer Energie wird damit in der chemischen Produktion stark ansteigen, um das Gas zu ersetzen, mit dem hohe Emissionen verbunden sind.
BASF plant bis 2050 die Netto-Null bei den CO2-Emissionen zu erreichen. Voraussetzung ist dafür auch die Elektrifizierung am Standort Ludwigshafen. Dort entsteht ein großer Teil der Treibhausgase bei der Produktion von Basischemikalien und Energie. Die Vergrößerung der Umspannanlage erlaubt, mehr Strom aus dem öffentlichen Netz zu entnehmen. Dieser soll aus Erneuerbaren Energien kommen. So soll künftig Strom statt fossiler Energie aus Gas für die Dampferzeugung und andere wichtige Schritte der Produktion genutzt werden.
Dazu gehören Projekte, wie der Wasserelektrolyseur, der Strom aus erneuerbaren Quellen zur Herstellung von grünem Wasserstoff verwendet oder die im Bau befindliche Wärmepumpe an einem der Steamcracker, mit deren Hilfe CO2-freier Dampf erzeugt werden soll.
Daniel Keutgen, Projektleiter von Amprion erklärt: „Der Bau der Umspannanlage BASF ist eines der größten Anlagenbauprojekte im Amprion-Netz und erfordert aufgrund der engen Platzverhältnisse eine enge Abstimmung mit allen Beteiligten von Amprion und BASF.“
Beim Bau wurde das Gelände um zirka drei Meter angehoben, was dem Hochwasserschutz dient. Im nächsten Schritt werden Stromankreise der Bestandsanlage an neu zu errichtenden Portalen abgefangen und über Kabel an die Anlage angebunden. Diese muss über die Bauzeit in Betrieb bleiben. Ein Neubau ist unter bisherigen Leitungseinführungen nicht möglich. Die auf dem Gelände stehenden Bestandsmaste werden dann demontiert. Da die Baumaßnahme schrittweise erfolgt, wird die Anlage auch sukzessive in Betrieb genommen: Die erste Teilinbetriebnahme ist für 2030 geplant. Die Gesamtfertigstellung soll bis 2037 erfolgen. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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