Kirchenkreuz abgesägt – Christusfigur geschändet und vor Tür abgelegt

- Erschütterndes Bild am Morgen nach der Tat: Das abgesägte Missionskreuz liegt im Gras, die Christusfigur wurde mit dem Kopf nach unten vor der Kirchentür der St.-Valentinuskirche abgelegt. Laut Polizei handelt es sich um vorsätzlichen Vandalismus – Zeugen werden dringend gesucht.
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In Bann wurde ein religiöses Symbol beschädigt – die Gemeinde reagiert mit Bestürzung und Solidarität – die Polizei bittet um Hinweise.
Von Erik Stegner
Bann. Eine brutale und ehrlose Tat erschüttert Bann: In der Nacht vom 23. auf den 24. Juli wurde das historische Missionskreuz an der St.-Valentinuskirche in Bann von bislang unbekannten Tätern abgesägt. Der daran befestigte Christuskorpus wurde gewaltsam entfernt und geschändet. Ein ehrenamtlicher Helfer der Kirchengemeinde entdeckte das Verbrechen am Donnerstagvormittag. Die Polizeiinspektion Landstuhl ermittelt.

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„Gezielter Anschlag auf unsere Dorfgemeinschaft“
Für viele Menschen in Bann ist die Tat weit mehr als bloßer Vandalismus. „Das war ein gezielter Anschlag auf unsere Dorfgemeinschaft“, sagt Richard Roschel, erster Ortsbeigeordneter, im Gespräch mit dem Wochenblatt. „Das Missionskreuz stand seit über 100 Jahren an der Kirche. Fast jeder hier verbindet damit persönliche Erinnerungen – an Firmungen, Hochzeiten oder stille Momente.“

- Das Missionskreuz an der Valentinuskirche in Bann – aufgenommen vor der Schändung durch unbekannte Täter.
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Täter urinieren in Kirche – Christusfigur vor Tür abgelegt
Die Schändung ist in ihrer Ausführung besonders abscheulich: Nachdem die Täter das Kreuz abgesägt hatten, legten sie die schwere Christusfigur aus Gusseisen mit dem Kopf nach unten vor die Kirchentür – die Füße zeigten zur Schwelle. Zudem urinierte mindestens einer der Täter durch den Türspalt in das Kircheninnere.
Für Roschel ist klar: „Das war kein spontaner Akt. Die Vorbereitung war aufwendig, und die Statue zu schwer für eine Einzelperson. Diese Tat wurde gezielt geplant – von mehreren Beteiligten.“ Die Gemeinde stehe unter Schock – nicht nur wegen des materiellen Schadens, sondern vor allem wegen der gezielten Verachtung religiöser Werte.

- Schockierende Szene vor der St.-Valentinuskirche: Das massiv abgesägte Missionskreuz liegt im Gras, die Christusfigur wurde von den Tätern mit dem Kopf nach unten an der Kirchentür abgelegt. Die Polizei ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und bittet um Hinweise.
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Kein Platz für Hetze – Gemeinde bleibt besonnen
In sozialen Netzwerken wird die Tat hitzig diskutiert. Einzelne Kommentare spekulieren über mögliche religiöse Motive. Roschel mahnt zur Besonnenheit: „Wir distanzieren uns klar von jeder Form von Hetze gegen andere Religionen. Es gibt keinerlei Hinweise auf die Täter – die Unschuldsvermutung gilt in alle Richtungen.“
Der 62-Jährige verweist auf das starke soziale Miteinander in der Gemeinde: „Bann ist kein Ort der Ausgrenzung. Auch Geflüchtete engagieren sich hier ehrenamtlich in Vereinen und Kirchengemeinde. Unsere Antwort auf diesen Angriff ist Zusammenhalt – nicht Misstrauen.“

- An dieser Stelle stand über ein Jahrhundert lang das Missionskreuz vor der St.-Valentinuskirche – zurückgeblieben ist nur der sauber abgesägte Pfosten im Blumenbeet. Die Polizei geht von einer gezielten Tat aus und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
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Wiederaufbau als Zeichen der Stärke
Trotz der Schockstarre wächst die Solidarität. Vertreter von CDU und FWG haben bereits ihre Hilfe beim Wiederaufbau zugesagt. „Wir werden das Kreuz wieder errichten“, betont Roschel. „Bann ist eine Handwerkergemeinde – mit Schreinern, Zimmerleuten und vielen engagierten Menschen. Wir lassen uns durch so etwas nicht entmutigen.“

- Archivaufnahme der katholischen Kirche Sankt Valentinus in Bann: An ihrer Südseite befindet sich das historische Missionskreuz, das nun Ziel einer mutmaßlich geplanten Zerstörungsaktion wurde.
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Für Roschel, der bei der Handwerkskammer in Kaiserslautern tätig ist und sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagiert, ist klar: „Das Missionskreuz war nicht nur ein religiöses Zeichen – es stand für Zusammenhalt, Geschichte und gelebte Werte. Wer es zerstört, trifft uns alle.“
💬 Hinweise bitte an die Polizei:Polizeiinspektion Landstuhl
Bahnstraße 54
66849 Landstuhl
Telefon: 0631/369-14399
Fax: 06131/4868-7900
E-Mail: pilandstuhl@polizei.rlp.de






Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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