Wespen sind friedlicher als ihr Ruf
NABU Landau informiert über den Umgang mit ihnen und ihren Nutzen

Hornisse.  | Foto: Heinz Strunk
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Landau. Wespen am Haus, im Schuppen oder auf der Terrasse - jeden Sommer stehen viele Menschen vor der Frage, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Doch nicht alle Wespen stellen eine Gefahr dar.

Kein Interesse an "unserem" Essen

Verantwortlich für das schlechte Image der Wespe sind insbesondere die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Diese Arten kann man auch mal dabei beobachten, wie sie sich ein Stückchen Wurst beim Abendessen abschneiden, das beim Transport in der Luft im Vergleich zur eigenen Körpergröße überdimensional groß erscheint. Das Fleisch benötigen die Tiere, um ihre Larven zu füttern. Die meisten Wespenarten haben jedoch kein Interesse an unserem Essen. Feldwespen beispielsweise ernähren sich von Nektar und anderen Insekten, auch von Stechmücken, was uns Menschen zugutekommt. Sie sind friedlich und stechen nur sehr selten. Wenn doch, durchdringt der Stachel meistens nicht die Haut. Feldwespen erkennt man daran, dass sie, im Gegensatz zu anderen Wespenarten, im Flug die Beine hängen lassen. Besonders bedrohlich wirken aufgrund ihrer Größe Hornissen. Herumfliegende Hornissen sind jedoch friedliche Tiere, die lieber fliehen als Menschen anzugreifen. Stechen tun sie in der Regel nur, wenn sie oder ihr Nest aktiv bedroht werden. Hornissen bringen außerdem einen weiteren Vorteil für uns Menschen mit: Sie fressen unter anderem die Gemeine und die Deutsche Wespe.

Wespen gehören zum Sommer, wie Schwalben oder Mohn

Alle Wespenarten gehören genauso zum Sommer, wie Schwalben oder Mohn, wie die NABU Regionalstelle Süd in Landau erklärt. Die Larven werden mit anderen Insekten, wie beispielsweise Blattläusen gefüttert, wodurch Wespen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen. Außerdem ernähren sie sich von Nektar. Wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, um Nektar zu sammeln, bestäuben sie die Blüten. Wespen übernehmen somit wichtige Aufgaben, um unsere Ökosysteme im Gleichgewicht zu halten.

Viele Menschen wollen dennoch die Wespennester umsiedeln oder zerstören, weil sie sich von den Tieren bedroht fühlen. Für alle Wespenarten gilt nach § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes der Allgemeine Artenschutz. Dem zufolge dürfen Wespen und ihre Nester nicht ohne vernünftigen Grund gestört, getötet, umgesiedelt oder zerstört werden. Hornissen zählen gemäß Bundesartenschutzverordnung sogar zu den besonders geschützten Arten. Vorsätzliches oder fahrlässiges Fangen oder Töten kann somit ein Strafverfahren zur Folge haben. In Rheinland-Pfalz beträgt die Geldstrafe bis zu 5.000 Euro.

Bei Bedrohung -Immer eine  Beratung in Anspruch nehmen

Wenn es einen triftigen Grund gibt, weshalb ein Wespennest eine Bedrohung für die Menschen darstellt, sollte immer eine Beratung in Anspruch genommen werden. Hierbei muss in einem ersten Schritt geprüft werden, ob der Konflikt beispielsweise durch Fliegengitter oder Planen, die den Terrassentisch vom Nest abschirmen, entschärft werden kann. Da Wespennester einjährig sind und im Folgejahr an einem anderen Standort neu gebaut werden, ist der Konflikt zwischen Menschen und Wespen spätestens im Herbst vorüber. Sollte eine Umsiedelung eines Hornissennests alternativlos sein, kann hierfür nach § 67 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes eine Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde erteilt werden.

Tipp: Nicht pusten!

Viele Menschen versuchen Wespen zu vertreiben, indem sie versuchen die Tiere weg zu pusten. Dabei atmet man Kohlstoffdioxid aus, das die Wespen in Alarmbereitschaft versetzt. Fühlen sich die Tiere bedroht, fliehen sie nicht, sondern greifen an. Bleibt man ruhig, fühlen sich Wespen nicht bedroht, weshalb die Gefahr eines Stichs durch die Tiere gering ist.ps

Hornisse.  | Foto: Heinz Strunk
Feldwespe | Foto: Peter Brixius
Autor:

Silvia Krebs aus Landau

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