Neue Hoffnung für junge Migranten: Carla Fernandes Schlegel startet mit Herz und Tatkraft

- Der Jugendmigrationsdienst im Donnersbergkreis lädt zum offenen Ferientreff ein – immer dienstags in den Sommerferien für Jugendliche ab zwölf Jahren in Kirchheimbolanden.
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Carla Fernandes Schlegel ist die neue Leiterin des Jugendmigrationsdienstes im Donnersbergkreis – mit neuen Angeboten und viel Herz für junge Migranten.
Kirchheimbolanden. „Was kann ich heute für dich tun?“ – dieser Leitsatz ist für Carla Fernandes Schlegel mehr als nur ein Motto. Seit März 2025 ist sie die neue Ansprechpartnerin des Jugendmigrationsdienstes (JMD) im Donnersbergkreis. Mit viel Engagement will sie jungen Menschen mit Migrationshintergrund dabei helfen, in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen – sei es beim Spracherwerb, in Schule oder Ausbildung.
Von zwölf bis 27 Jahren
Rund 500 Jugendmigrationsdienste gibt es bundesweit. Sie richten sich an junge Menschen zwischen zwölf und 27 Jahren, die mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind: eine fremde Sprache, ungewohnte gesellschaftliche Strukturen oder unsichere Perspektiven. Ziel ist es, Teilhabe zu ermöglichen und die jungen Menschen zu ermutigen, ihre Potenziale zu entfalten.
Carla Fernandes Schlegel weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig ein verständnisvoller Ansprechpartner ist. „Ich habe selbst einen Migrationshintergrund und weiß, wie wertvoll es ist, wenn jemand zuhört und gemeinsam Lösungen sucht“, sagt sie.
Neue Wege in Eisenberg
Um die Jugendlichen im Donnersbergkreis besser zu erreichen, geht Fernandes Schlegel neue Wege: In Eisenberg bietet sie jeden ersten Montag im Monat eine Sprechstunde in der Pestalozzistraße an. In Kirchheimbolanden organisiert sie ab Mitte August im Stadthaus einen offenen Frauentreff – jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat in Kooperation mit weiteren sozialen Einrichtungen. In den Sommerferien lädt sie Jugendliche ab zwölf Jahren dienstags von 10 bis 12 Uhr zu einem offenen Austausch in die Amtsstraße ein.
Gerade in einer ländlich geprägten Region wie dem Donnersbergkreis ist Flexibilität gefragt. Viele junge Menschen seien auf mobile Angebote angewiesen, betont die neue JMD-Leiterin. Neben der räumlichen Distanz machen auch aktuelle gesetzliche Regelungen, etwa beim Familiennachzug, die Situation für viele Betroffene zusätzlich schwierig.
Hilfe zur Selbsthilfe
Trotz aller Herausforderungen verliert Fernandes Schlegel ihr Ziel nicht aus den Augen: ein starkes Unterstützungsnetzwerk aufzubauen. Dabei gehe es nicht um schnelle Lösungen, sondern um nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe. „Jeder junge Mensch soll in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen werden“, sagt sie. Und: „Es spielt keine Rolle, wo jemand herkommt – alle haben Träume, Sorgen und Stärken.“ Ihr persönlicher Anspruch: präsent sein, zuhören, stärken. Jeden Tag aufs Neue. est


Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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