Tipps und Hinweise
Rasenmähen: Tipps zum Schutz von Igel, Insekten & Co.

- Mähroboter sind vor allem nachts eine Gefahr für Igel.
- Foto: Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz, Melanie Riedinger
- hochgeladen von Jo Wagner
Karlsruhe. Im Sommer mähen viele Bürgerinnen und Bürger wöchentlich ihren Rasen. Ziel ist ein gleichmäßiges Grün mit wenigen Zentimetern Höhe. Alternativ zum wöchentlichen Arbeitseinsatz werden in vielen Gärten auch Rasenmähroboter genutzt, die kontinuierlich den Rasen kurzhalten. Beide Arten des Mähens sind jedoch nicht insektenfreundlich. Das fehlende Blühen der Gräser und – falls vorhanden – der Kräuter macht den Rasen unattraktiv für nektarsammelnde Insekten wie Wildbienen. Der Bestand an Insekten ist in den vergangenen Jahrzehnten wegen fehlender oder beeinträchtigter Lebensräume bereits dramatisch zurückgegangen.
Mähroboter, die nachts in Betrieb sind, stellen außerdem eine erhebliche Gefahr für nachtaktive Kleintiere, insbesondere für Igel, dar. Diese Tiere nehmen die sich langsam bewegenden Mähroboter nicht als Bedrohung wahr und werden häufig schwer verletzt oder getötet. Igel sind eine geschützte Art und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Ihr Bestand ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, unter anderem aufgrund der Gefahren in menschlichen Siedlungsgebieten.
Tipps zum Schutz von Kleintieren und Insekten
Eine nächtliche Außerbetriebnahme von Mährobotern ist eine einfache und effektive Maßnahme, um unnötige Verletzungen und Tötungen von Igeln und anderen nachtaktiven Kleintieren wie Amphibien zu verhindern. Hauptaktivitätszeiten des Igels sind die Dämmerungs- und Nachtzeit in der Zeit von einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang in den Monate März bis November. Die Stadtverwaltung ruft die Bürgerinnen und Bürger zur Mitwirkung beim Schutz der nachtaktiven Kleintiere auf und bittet daher, Mähroboter nicht abends beziehungsweise nachts einzusetzen.
Kleine Grasinseln- oder streifen
Wer nicht ganz auf den kurzen Rasen verzichten möchte, kann durch das Stehenlassen kleiner Grasinseln- oder streifen einen weiteren Beitrag leisten. Dorthin können sich vorhandene Insekten und Kleinsäuger zurückziehen. Ein Rotieren dieser Inseln sorgt dafür, dass der Rasen an diesen Stellen nicht ganz verwildert. Durch das Auslegen von Totholzstämmen oder kleinen Steinhaufen als Barrieren lässt sich dieses Prinzip auch mit Mähroboter umsetzen. Zusätzlich sollte die Mähhäufigkeit so weit wie möglich minimiert werden und eine Mahdhöhe von zehn Zentimetern nicht unterschritten werden.
Darüber hinaus kann ein Zierrasen oder Teile davon auch mit wenigen Mitteln in eine artenreiche Blumenwiese umgewandelt werden. Dafür reicht es aus, mit dem Vertikutierer Lücken in die Grasnarbe zu reißen, sodass im Boden vorhandene, wilde Samen keimen können. Durch selteneres Mähen und das Blühenlassen der vorhandenen Arten kann ein langfristiger Effekt entstehen. Diese Methode ist einfach und braucht nur etwas Geduld. Wer früher häufig gedüngt hat, sollte dies nun sein lassen. Viele der in Karlsruhe heimischen Wildblumen, brauchen nämlich nährstoffarme Böden. Im Allgemeinen kann man sagen: je magerer, desto artenreicher.
Der Umwelt und Artenschutz der Stadt Karlsruhe informiert unter www.karlsruhe.de/umwelt-klima/naturschutz/artenschutz über weitere einfache Mittel zum Erhalt der biologischen Vielfalt vor der eigenen Haustür und berät auch gerne
Autor:Jo Wagner |
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