Mit regionalem Dialekt durch Kloster Maulbronn und Schloss Bruchsal
- Herrenrefektorium in Maulbronn
- Foto: SSG/Günther Bayerl
- hochgeladen von Jo Wagner
Karlsruhe. Region. Ob Schwäbisch, Alemannisch, Badisch oder Pfälzisch: Die Mundarten Baden-Württembergs sind so vielfältig wie das Land. Um diesen klangvollen kulturellen Schatz zu bewahren und seiner Bedeutung für die regionale Identität gerecht zu werden, entwickelte die Landesregierung eine "Dialektstrategie", in der gleich vier Ministerien zusammenarbeiten. Doch nicht nur hier wird die Vielfalt der Dialekte im Land gefeiert: Schon seit einigen Jahren laden auch Staatliche Schlösser und Gärten Besucherinnen und Besucher in ausgewählten Klöstern und Schlössern ein, Geschichte im und mit regionalem Zungenschlag zu genießen. „Für uns
gehören unsere Monumente und die dort gesprochenen Dialekte zusammen“, so Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten.
Denn gerade mit der redionalen Dialektstrategie unterstreiche die Landesregierung die Bedeutung der regionalen Mundarten als kulturelles Erbe des Landes, als einen wichtigen und lebendigen Teil der kulturellen Identität der Regionen. Momentan finden solche Sonderführungen zum Beispiel in Kloster und Schloss Bebenhausen, Kloster Maulbronn, Schloss Bruchsal, Schloss Heidelberg sowie Schloss und Schlossgarten Schwetzingen statt.
Im Dialekt durch die Anlage
In Kloster und Schloss Bebenhausen begrüßt Leibjäger Karl Lederle beim Rundgang „Waidmannsheil!“ die Gäste. Gemeinsam mit ihm besichtigen sie die verschiedenen Räumlichkeiten im Schloss. Bei der Kostümführung erfahren sie dabei von Karl Lederle mehr über König Wilhelm II., seine Frau Charlotte und ihre große Leidenschaft: die Jagd – alles auf schönstem Schwäbisch. Im Kloster Maulbronn erklingt ebenfalls eine Variante dieses Dialekts. Hier ist der Name, „Schwäbische Mundartführung“, Programm. Auf "charmantem" Schwäbisch, so wie man es eben so in der Region direkt an der Grenze zu Baden spricht, erkunden Besucher mit ihrer Klosterführerin das UNESCO-Welterbe. In den verschiedenen Bereichen der jahrhundertealten Anlage erfahren sie mehr über die Erbauung des Klosters, die architektonischen Besonderheiten und vor allem auch über das Leben der Zisterziensermönche im Mittelalter.
"Die Theres' und d'Frau Schäufele"
In Baden und der ehemaligen Kurpfalz gibt es ein Duo, dass in gleich drei Monumenten der Staatlichen Schlösser und Gärten für Ordnung und Lacher sorgt. Bei der Sonderführung „Die Theres' und d'Frau Schäufele“ fegen die beiden durch Schloss Bruchsal, durch Schloss Heidelberg sowie durch Schloss und Schlossgarten Schwetzingen. Die kostümierten Frauen kennen alle Schlösser und haben ihren Gästen einiges zu erzählen. Diese sollten mit der regionalen Mundart vertraut sein, denn die Frauen können viel, aber kein Hochdeutsch. Beim humorvollen Rundgang begleiten die Besucherinnen und Besucher Theres' und ihre Kollegin auf ihrer Reinigungstour, bei der die beiden nur allzu gerne ins Reden kommen.
Infos: Für alle Sonderführungen - Termine online - ist eine Anmeldung beim Monument oder Servicecenter erforderlich, www.kloster-maulbronn.de
Autor:Jo Wagner |
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