Drei Fragen in Sachen Sicherheit an Karlsruhes Bürgermeister Albert Käuflein
„Eine Reihe von weiteren Maßnahmen ergriffen“

Bürgermeister Käuflein in seinem Dienstzimmer foto: jow

Karlsruhe. Sicherheit in der Stadt, das ist ein Thema, das in Karlsruhe Bürger immer stärker bewegt – ob bei der gefühlten Sicherheit oder in absoluten Zahlen.

Dabei spielen eine Menge Faktoren eine Rolle – ob Überfälle, Schlägereien, Taschendiebstähle, Einbrüche, Pöbeleien, aber auch verwahrloste oder dunkle Ecken, Schmutz oder Rauschgifthandel in der Öffentlichkeit. „Wochenblatt“-Redaktionsleiter Johannes Wagner fragte nach beim zuständigen Bürgermeister Albert Käuflein, der seit einem Jahr dem Dezernat 2 vorsteht.

???: In vielen Bereichen nehmen in Karlsruhe zwar die Kriminalitäts-Fallzahlen ab – aber die gefühlte Sicherheit sinkt seit Jahren in der Stadt?
Albert Käuflein: Sicherheit und gefühlte Sicherheit: Beide Bereiche müssen wir ausdrücklich auch als Stadt angehen. Sicherlich gibt es eine Differenz zwischen der Sicherheit und der gefühlten Unsicherheit in Karlsruhe, an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten. Denn dieses Sicherheitsempfinden ist ja keine Einbildung, es ist objektiv bei den Menschen da. Warum ich mich unsicher fühle, hängt aber von vielen Faktoren ab, nicht nur von der Zahl bestimmter Delikte. Sicherheit und Ordnung sind ein Querschnittsthema in der Stadt, das wir angehen müssen. Als zuständiger Dezernent mit dem Ordnungs- und Bürgeramt muss ich meinen Teil dazu beitragen – und wir haben dazu auch zusammen mit dem Gemeinderat eine Reihe von weiteren Maßnahmen ergriffen.

???: Viele Bürger sagen zum Beispiel, dass die in unregelmäßigen Abständen durchgeführten abendlichen Kontrollen am Europaplatz häufiger sein sollten …
Käuflein: Die gemeinsamen Kontrollen von Verkehrsbetrieben und Polizei finde ich richtig, die dürften auch ruhig öfter stattfinden. Aber das ist nur ein Teil: Wir müssen da früher ansetzen. Nehmen wir doch das Beispiel, dass sich viele auf dem Europaplatz unsicher fühlen, aber auf dem Nachbarplatz, dem Ludwigsplatz, nicht. Warum ist das so? Das fängt schon bei der Stadtplanung an – und geht über die Sauberkeit weiter: Wie ist ein solcher Raum gestaltet, welche Funktionen hat er – und erst der letzte Punkt ist dann, dass ich bestimmte Regeln kontrolliere – und aber auch durchsetze. Dazu gehört dann auch, dass man Regelüberschreitungen sanktioniert. Aber es ist wohl eine Illusion, dass wir nur mit mehr Kontrollen und mehr Strafen eine sichere Stadt bekommen. Das wird nicht die gewünschte Sicherheit herstellen. Sind Kontrollen, ist die Präsenz der Ordnungskräfte nicht auch etwas Ambivalentes? Die einen sagen, dass wir mehr Kontrollen brauchen, die anderen sagen dann „So weit sind wir schon, so unsicher ist es, weil die Polizei präsent ist.“ Natürlich wird damit Sicherheit hergestellt – aber genau diese Präsenz sorgt für eine gewisse Unsicherheit. Insofern ist das nicht so ganz einfach – und Sicherheit ist ein Thema, das zum Beispiel auch im Rathaus viele Dezernate berührt.

???: Ist Karlsruhe eine sichere Stadt?
Käuflein: Karlsruhe ist eine sichere Stadt, ohne jeden Zweifel. Im Vergleich zu anderen Großstädten, es gibt ja so ein Ranking, sind wir eine sichere Stadt. Insofern ist es interessant – und muss genau betrachtet werden, warum die Menschen sich unsicherer fühlen als es den tatsächlichen Verhältnissen entspricht. Wir müssen beides angehen, die Sicherheit, die wir haben, aufrechterhalten und nach Möglichkeit verbessern, wir müssen aber auch die Sache mit dem Sicherheitsempfinden beachten. Deshalb hat der Gemeinderat unlängst Maßnahmen beauftragt.

Autor:

Jo Wagner

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