Die neue Saison steht in den Startlöchern
KSK geht nicht allzu optimistisch in die Spielzeit 2023/2024

Die beiden Kaiserslauterer Wasserballteams in der Vorsaison 2022/2023 | Foto: KSK
  • Die beiden Kaiserslauterer Wasserballteams in der Vorsaison 2022/2023
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Noch ohne die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs startet die Regionalliga Südwest am kommenden Wochenende mit zwei Spielen in die Saison 2023/2024. Die Reserve der Krokodile wird erst Ende Januar ins Geschehen eingreifen - der amtierende Vizemeister KSK1 hat sogar noch bis Mitte März Zeit, ehe er seinen ersten Auftritt in der einzigen südwestdeutschen Spielklasse (die wieder einmal reformiert wurde) haben wird.

Die wasserballfreie Zeit seit den letzten Pflichtspielen im vergangenen Sommer, verlief nicht so wirklich nach dem Geschmack der Krokodile. Allerdings weniger aus sportlicher Sicht (wo man bei den Freundschaftsturnieren in Villingen-Schwenningen und Stolberg durchaus achtbare Ergebnisse erzielt hat), sondern viel mehr, was die administrativen Dinge in der Vorbereitung auf die neue Saison anging. Einerseits betraf dies das Lauterer Mixed-Turnier, das eigentlich hätte am vergangenen Wochenende stattfinden sollen, aber aus organisatorischen Gründen kurzfristig abgesagt werden musste. Andererseits gab es bei der Planung der kommenden Liga-Runde einige Diskussionspunkte, die für die Krokodile nicht gerade zufriedenstellende Ergebnisse lieferten.

Der neue Modus
Zunächst war da die Frage nach dem Spielmodus. Neben den acht Teilnehmern des Vorjahres hatten mit der zweiten Mannschaft und den Masters vom amtierenden Meister SV Friedrichsthal gleich zwei Neulinge ihr Interesse am Ligaspielbetrieb bekundet. Jedoch wollten einige Teams nicht gegen alle potenziell vorhandenen Gegner antreten, sondern plädierten für die Aufteilung des Teilnehmerfeldes. Eine Trennung in zwei komplett unterschiedliche Ligen wurde verworfen, da von der Rundenleitung vorgebracht wurde, dass „nur in der untersten Liga des jeweiligen Verbandes Sonderregelungen gewährt werden dürfen“. Um dieses Problem zu umgehen, entschied man sich, die Regionalliga Südwest - analog zur ersten Bundesliga - in eine Gruppe A und eine Gruppe B zu unterteilen. Während in der stärkeren A-Gruppe nun mit Friedrichsthal, den Zweitliga-Reserven vom WSV Vorwärts Ludwigshafen und vom SC Neustadt, dem SSV Trier, dem SC Poseidon Worms und der ersten Mannschaft des KSK sechs Teams am Start sein werden, ist man in der B-Gruppe mit dem SV 08 Saarbrücken, Friedrichsthal II, den Friedrichsthaler Masters, sowie der KSK-Reserve nur zu viert.
Leider wurde der Lauterer Vorschlag, dreimal „jeder gegen jeden“ zu spielen, nicht angenommen, was zum Teil aber durchaus nachvollziehbar war, da beispielsweise neben Worms auch Friedrichsthal in diesem Winter auf kein eigenes Hallenbad zurückgreifen kann. Demnach bleibt es jeweils bei einer einfachen Hin- und Rückrunde, sodass sich die Mannschaften mit zehn bzw. sogar nur sechs Saisonspielen begnügen müssen.

Das lei(h)dige Thema
Der nächste Streitpunkt, über den schon während des Sommers mit allen Vereinsvertretern diskutiert wurde, war die umstrittene „Leihspielerregelung“, nach der bei einer Mannschaft Akteure eingesetzt werden können, die aus anderen Vereinen stammen. Diese Leihspieler müssen im Vorfeld namentlich benannt werden – die aufnehmende Mannschaft wird als „Auswahl“ (etwa so ähnlich wie „außer Konkurrenz“) geführt.
Der KSK stand dieser Regelung in der Vergangenheit sehr kritisch gegenüber, hatte sie aber zuletzt selbst genutzt (und dies auch weiterhin gerne getan), da Dirk Feddeck und Stefan Raspudic zwar offiziell Spielerpässe für Ludwigshafen bzw. Frankfurt haben und dort in der zweiten Liga spielen, aber dann „leihweise“ weiter bei den Krokodilen mitmischen durften. Auch andere südwestdeutsche Vereine hatten so gehandelt und ihren stärksten Akteuren somit die Möglichkeit gegeben, sich anderweitig in höheren Spielklassen kontinuierlich zu verbessern, während sie weiterhin ihrem Heimteam zur Verfügung standen. Nach dem Willen der Rundenleitung sollte diese Regelung nun allerdings beschnitten werden und nur noch Leihspieler zugelassen werden, deren offizieller Verein nicht höherklassig als Regionalliga spielt - Akteure aus maximal gleichwertigen Spielklassen anderer Bundesländer sollten hingegen weiterhin einsetzbar sein.
Obwohl die Vereinsvertreter im Vorfeld und auf der Rundensitzung geschlossen dafür plädierten, die Leihspielerregelung nicht zu ändern, zog die Rundenleitung ihr Vorhaben durch und modifizierte die Regel. Das „Interessante“ daran: Bei Gesprächen im Nachgang zur Rundensitzung verneinten die Verantwortlichen, dass sich die Vereine überhaupt gegen die Neuregelung ausgesprochen hätten – eine weitere Form der mittlerweile ja durchaus verbreiteten „da kann ich mich gar nicht dran erinnern“-Mentalität. Immerhin: bei Spielerinnen wird eine Ausnahme gemacht, sodass zum Beispiel Ludwigshafen seine Damen einsetzen darf, die parallel für das Heidelberger Bundesligateam im Einsatz sind.
Und noch eine weitere Sache erhitzte die Gemüter im Lager der Krokodile ein wenig, denn obwohl die Ausschreibung eindeutig besagt, dass sich „Leihspieler in einer Mannschaft fest spielen und nicht bei anderen Mannschaften der gleichen Runde eingesetzt werden können“, wurde dem Antrag der Friedrichsthaler Masters stattgegeben, die beiden saarländischen Akteure vom KSK I „auszuleihen“. Aus Sicht der Lauterer ein klarer Verstoß gegen die Vorgaben, denn bei Gruppe A und Gruppe B handelt es sich ja aus zuvor erwähnten Gründen sehr wohl um die gleiche Liga.
Da weitere Klärungsversuche nichts brachten, muss der KSK nun also in der kommenden Saison auf die Dienste von Trainer Dirk Feddeck und Stefan Raspudic verzichten und wird wohl sogar mit der ersten Mannschaft auf den eigenen Coach treffen, da er auch für die Zweite des WSV Ludwigshafen spielberechtigt ist. Jens Feddeck, der in dieser Saison ebenfalls die Zweitligakappe für die Rheinstädter schnürt, fällt dank seines jungen Alters noch unter eine Sonderregelung, spielt mit Zweitstartrecht für den WSV und „gehört“ weiterhin ganz normal zum KSK. Björn Schlick und Jacob Schirra stehen im Kader der Lauterer Ersten und werden außerdem als Gegner der KSK-Reserve bei den Friedrichsthaler Masters mitspielen.

Der zerstückelte Terminplan
Schon alleine an diesen Personalien ist ersichtlich, dass die Krokodile in der Saison 2023/2024 wohl kleinere Brötchen backen müssen, zumal neben Goalgetter Dirk Feddeck (57 Treffer) auch Jan-Philipp Minges (42 Tore in 18 Spielen für beide Lauterer Teams) studienbedingt voraussichtlich bis zum Sommer ausfällt. Zwischenzeitlich hatte man beim KSK sogar die Abmeldung der zweiten Mannschaft in Erwägung gezogen, da man aber zumindest quantitativ genügend Akteure für zwei Teams an Bord hat, wurde dies wieder verworfen.
Während es für den amtierenden Vizemeister KSK1 also schon eine kleine Überraschung wäre, wenn man auch diesmal wieder um den Titel mitspielen könnte, hat die Lauterer Reserve immerhin nichts zu verlieren, denn als Schlusslicht der Vorsaison kann es ja nur besser werden. Die ersten Schritte dazu kann der KSK2 schon machen, bevor die erste Mannschaft überhaupt zum ersten Mal ins Wasser springen wird: Mit den beiden Spielen gegen Friedrichsthal (am 25. Januar und 22. Februar in Neunkirchen) sowie dem Auftritt in Saarbrücken (3. Februar), haben die kleinen Krokodile ihre Vorrunde bereits komplett beendet, ehe die Erste überhaupt einsteigt und bei ihrem einzigen Hallenbad-Heimspiel am 16. März im Monte-Mare auf den SSV Trier trifft – jenes Team, das mit den Partien in Ludwigshafen und Friedrichsthal die Saison 2023/2024 der „Regionalliga Südwest – Gruppe A“ am jetzt kommenden Wochenende im Doppelpack eröffnet.
Bis die zweite Lauterer Mannschaft im Sommer dann innerhalb von fünf Tagen (16. bis 21. Juni) ihre drei Rückrundenspiele im Warmfreibad austrägt, wird der KSK1 bereits neun seiner zehn Partien gespielt und anschließend nur noch den Saisonabschluss am 26. Juni gegen den SC Poseidon Worms vor der Brust haben – ein in der Tat ziemlich „unausgeglichener“ Spielplan.

Die versuchte Vorhersage
Prognosen für den Saisonverlauf sind wie immer schwierig. In der Gruppe A zählt natürlich der SV Friedrichsthal I als amtierender Meister zu den Favoriten, aber auch der WSV Ludwigshafen II dürfte dieses Jahr nicht nur aufgrund seines Lauterer Neuzugangs eine gewichtige Rolle spielen. Beim SC Neustadt II bleibt abzuwarten, welchen Kader die Verantwortlichen ins Rennen schicken werden. Sollte es wie im Vorjahr wieder die leicht verstärkte U18 sein, dann ist von den Jungs ebenfalls Einiges zu erwarten. Der SSV Trier ist nach zwei fünften Plätzen heiß darauf, endlich mal wieder aufs Treppchen zu springen und beim SC Poseidon Worms darf man gespannt sein, ob sich die Mannen um Tim Hornuf, den „Torschützen vom Dienst“ (letzte Saison 69 Treffer in nur neun Spielen), seinem Niveau anpassen können. Sollte der KSK1 die Abgänge und Ausfälle halbwegs ausgleichen können, so kann man im Idealfall sicher wieder um die Medaillen mitspielen – die Trauben hängen jedoch um einiges höher als im Vorjahr.
In der B-Gruppe dürfte an den Friedrichsthaler Masters kein Weg vorbeiführen, zumal dort auch einige Akteure mit am Start sein werden, die in früheren Jahren mit dem SV St. Ingbert in der Bundesliga gespielt haben. Im „Duell der Generationen“ werfen die anderen drei Teams im Gegensatz zur Routine wahrscheinlich etwas mehr Schnelligkeit und Gewandtheit in die Waagschale, sodass man auf die einzelnen Ergebnisse gespannt sein darf. Der SV 08 Saarbrücken kann zwar auf die zweitmeiste Erfahrung bauen, allerdings hat man immer mal wieder Probleme, alle Kaderplätze zu besetzen. Dem KSK2, der die Saarländer im Vorjahr einmal besiegen konnte, sowie der Reserve von Friedrichsthal können also durchaus Chancen eingeräumt werden, zumindest um die Vizemeisterschaft mitzuspielen. (sts)

Alle Spiele der Kaiserslauterer Wasserballer:
25.01.24 20:30 (NK): SV Friedrichsthal II - KSK2
03.02.24 18:30 (DUD): SV 08 Saarbrücken - KSK2
22.02.24 20:30 (NK): SV Friedrichsthal Masters - KSK2

16.03.24 19:30 (KL): KSK1 - SSV Trier
08.04.24 19:30 (NW): SC Neustadt II - KSK1
27.04.24 20:00 (LU): WSV Ludwigshafen II - KSK1
05.05.24 18:30 (TR-FB): SSV Trier - KSK1
14.05.24 20:00 (WO-FB): SC Poseidon Worms - KSK1
05.06.24 18:30 (KL): KSK1 - SC Neustadt II
07.06.24 20:00 (FT): SV Friedrichsthal I - KSK1
12.06.24 18:30 (KL): KSK1 - WSV Ludwigshafen II
14.06.24 18:30 (KL): KSK1 - SV Friedrichsthal I
16.06.24 18:30 (KL): KSK2 - SV 08 Saarbrücken
19.06.24 18:30 (KL): KSK2 - SV Friedrichsthal II
21.06.24 18:30 (KL): KSK2 - SV Friedrichsthal Masters

26.06.24 18:30 (KL): KSK1 - SC Poseidon Worms

Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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