Harmloser Sparringspartner: FCK kassiert Klatsche im Saisonfinale

- Ein Feuerwerk brannten lediglich die einmal mehr zahlreich mitgereisten FCK-Fans in Köln ab. Die Mannschaft tat es ihnen auf dem Platz nicht gleich und kassierte eine verdiente Klatsche.
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FCK. Am Sonntagnachmittag stand im Kölner Rhein-Energie-Stadion schon recht schnell fest, dass es für die Fans des 1. FC Köln die erhoffte Aufstiegsfeier geben würde. Zu wenig Gegenwehr leistete das Team des 1. FC Kaiserslautern, um als Partycrasher in Erscheinung zu treten und dem Effzeh noch die große Sause verderben zu können. Am Ende stand eine verdiente 0:4-Klatsche bei den nach Spielschluss glückseligen Rheinländern, durch die die Pfälzer noch auf Rang sieben der Tabelle abrutschten.
So mancher FCK-Anhänger fühlte sich mitunter zurückversetzt ins Jahr 1999, als die Roten Teufel am letzten Spieltag selbst noch die Chance hatten, nach der Sensationsmeisterschaft von 1998 im Erfolgsfall erneut einen Platz in der Champions League zu ergattern. Damals gab es eine peinliche 1:5-Packung, durch die sich Eintracht Frankfurt noch im letzten Moment vor dem Abstieg rettete.
Ohne Kampf und Leidenschaft
Ähnlich kampf- und leidenschaftslos fügte sich auch das Team von Trainer Torsten Lieberknecht seinem Schicksal. Dass die Mannschaft noch gewillt war, ihre Minimalchance auf Platz drei noch zu wahren, war nur rund zehn Minuten lang zu beobachten. Ragnar Ache vergab eine Doppelchance gegen die anfangs aufgrund des gewaltigen Aufstiegsdrucks durchaus nervösen Hausherren.
Der Schreck rüttelte die Kölner wach. Fortan übernahmen sie das Zepter und ließen es auch bis zum Schluss nicht mehr los. Als den Gastgebern durch Martel in der 14. Minute das befreiende 1:0 gelang, war vielen im Stadion schon klar, dass sich der Effzeh das nicht mehr nehmen lassen würde. Nach einer halben Stunde fiel mit dem 2:0 durch Waldschmidt bereits die gefühlte Vorentscheidung.
Schwächen des FCK gnadenlos aufgezeigt
Die Kölner konnten nach Belieben kombinieren und legten dabei schonungslos die Schwächen in der Lauterer Defensive offen. Die Außenverteidiger Zimmer und Kleinhansl wurden genauso überlaufen und mit einfach Mitteln ausgespielt wie die Kollegen Elvedi und Heuer aus der Innenverteidigung. Der vielfach gescholtene Erik Wekesser war einer der wenigen, die sich überhaupt noch sichtbar gegen das drohende Debakel stemmten.
Nach der Pause ging es im gleichen Stil weiter. Der FCK blieb weiterhin der dankbare, harmlose Gegner, während Kainz und Uth noch die Treffer Nummer drei und vier für die Kölner erzielten. Der Rest war Schaulaufen, sodass die Feierlichkeiten samt Platzsturm ihren Lauf nehmen konnten.
Prima Saison – aber da war sogar mehr drin
Bevor in den kommenden Tagen die große Saisonbilanz folgt, nur ein kleines Zwischenfazit vorab: Der 1. FC Kaiserslautern beschließt die Saison 2024/2025 mit 53 Punkten als Tabellensiebter und kämpfte bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg in die Bundesliga. Grundsätzlich ein prima Ergebnis nach der Zitterpartie im vergangenen Jahr. Dennoch bleibt am Ende das Gefühl hängen, dass da mehr drin war und man eine vielleicht einmalige Chance leichtfertig verspielt hat. Beim FCK steht jedenfalls ein enormer Umbruch an: Das große Kommen und Gehen der Spieler wird beginnen. Mehr dazu in unserer baldigen Analyse. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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