FCK trennt sich mit sofortiger Wirkung von Markus Anfang – Lieberknecht übernimmt

- Der FCK und Trainer Markus Anfang gehen getrennte Wege
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Update, 20.30 Uhr: Laut Sky-Informationen ging es jetzt am Dienstagabend doch ganz schnell: Angeblich soll Anfang und Co-Trainer Florian Junge mit sofortiger Wirkung freigestellt worden sein und Lieberknecht direkt sein Nachfolger werden. Lieberknecht habe erst vor wenigen Stunden seinen Vertrag beim SV Darmstadt aufgelöst, um sofort übernehmen zu können.
Der 1. FC Kaiserslautern hat um 21.30 Uhr die Meldung offiziell bestätigt sowie die Verpflichtung von Torsten Lieberknecht als Nachfolger. Er soll morgen vorgestellt werden und schon das erste Training leiten. Als Begründung für die Trennung gibt der Verein die Eindrücke der vergangenen Wochen, dass die Mannschaft ihr Potential nicht voll ausgeschöpft und ihr Leistungsmaximum nicht erreicht hat, an. Nach einer eingehenden Analyse fehlt den Verantwortlichen die Überzeugung, diesem Trend in der aktuellen personellen Konstellation entgegenzuwirken. [kata]

- Torsten Lieberknecht wird neuer Trainer des FCK werden
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FCK. Rund um den 1. FC Kaiserslautern soll sich die Debatte um die Position von Cheftrainer Markus Anfang weiterhin zuspitzen. Laut Berichten von „Sky“ und „Sport1“ werde der Coach nach mehreren schwachen Spielen zunehmend in Frage gestellt. Grund für die Spannungen seien Uneinigkeiten über die Saisonziele zwischen der Vereinsführung, den Investoren und Anfang selbst. Wie berichtet wird, habe man sich zu Beginn auf das gemeinsame Ziel eines gesicherten einstelligen Tabellenplatzes geeinigt, verbunden mit der klaren Vorgabe, nicht in Abstiegsgefahr zu geraten.
Dies sei auch von Seiten des Vereins kommuniziert worden. Doch nach einer vielversprechenden Saisonphase, in der der FCK teilweise oben mitspielte, hätten sich die internen Erwartungen offenbar verschoben: Plötzlich sei der Aufstieg ins Visier geraten. Der aktuelle Abwärtstrend der Mannschaft – zuletzt drei Niederlagen in Serie – habe jedoch diese Hoffnungen geschwächt und für Unzufriedenheit bei den Verantwortlichen gesorgt.
Krisensitzung nach Braunschweig-Niederlage
Nach der 0:2-Niederlage am Samstag, 19. April, gegen Braunschweig soll es am Montag, 21. April, eine Krisensitzung zwischen der Vereinsführung und Markus Anfang gegeben haben. Dabei seien verschiedene Optionen diskutiert worden. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sei auch eine sofortige Trennung zwischenzeitlich denkbar gewesen. Am Ende habe man sich jedoch darauf verständigt, dass Anfang vorerst im Amt bleiben solle – mindestens bis zum Sommer. Dennoch scheine eine Trennung nach dem Saisonende wahrscheinlich, wie „Sky“ berichtet.
Gerüchte um Schalke 04: Anfang als Kandidat?
Für zusätzliche Unruhe soll ein Gerücht sorgen, das den Trainer mit Schalke 04 in Verbindung bringen soll. Berichten zufolge gelte Anfang angeblich als ein möglicher Kandidat für die nächste Saison beim kommenden Gegner des FCK. Schalkes neuer Sportdirektor Frank Baumann solle großes Interesse am 50-Jährigen zeigen. Anfang selbst soll nach Informationen von "Sky" am liebsten weiter beim FCK arbeiten wollen und strebe demnach keinen Wechsel nach Gelsenkirchen an. Gespräche mit Schalke habe es bislang wohl auch nicht gegeben.
Torsten Lieberknecht als möglicher Nachfolger
Außerdem kursierten Spekulationen über mögliche Nachfolgekandidaten. So soll laut „Sport1“ Torsten Lieberknecht favorisiert werden. Der gebürtige Pfälzer, der zuletzt Darmstadt 98 trainierte, habe wohl bereits Gespräche mit den Verantwortlichen des FCK geführt. Lieberknecht sei vereinsintern ein geschätzter Name, auch wegen seiner bisherigen Trainerstationen bei Eintracht Braunschweig und Darmstadt, wo er jeweils den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Als ehemaliger Spieler des FCK kenne er zudem den Verein und die Region gut. Der Haßlocher wird immer wieder beim FCK als Kandidat gehandelt.

- FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen
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Spannungen zwischen Anfang und Thomas Hengen?
Neben den Gerüchten um potenzielle Nachfolger scheint auch das Verhältnis zwischen Anfang und FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen belastet zu sein. Nach Informationen von „Sky“ habe es in der jüngeren Vergangenheit mehrfach Meinungsverschiedenheiten gegeben. Äußerungen von Anfang, in denen er betont habe, dass der Aufstieg nie das Saisonziel gewesen sei, sollen vereinsintern erstaunt aufgenommen worden sein.
Anfang: Keine erfolgreiche Vorgeschichte im Aufstiegsrennen
Für Markus Anfang könnte die aktuelle Situation beim FCK auch an frühere Erfahrungen anknüpfen. Seinen letzten Trainerposten bei Dynamo Dresden hatte der 50-Jährige verloren, nachdem er den angestrebten Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst hatte. Auch dort soll die Vereinsführung unzufrieden mit der sportlichen Entwicklung und den Ergebnissen gewesen sein, was letztendlich zur Trennung führte. Die Parallelen, die zur aktuellen Lage beim FCK gezogen werden könnten, dürften den Druck auf Anfang weiter erhöhen.
Zwiespältige sportliche Bilanz
Nach zuletzt schwachen Leistungen steht der FCK auf Platz sieben der Tabelle, mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Trotz nur zwei Siegen aus den vergangenen neun Spielen wolle der Verein die theoretische Aufstiegschance nicht vollständig abschreiben. Gleichzeitig liegt die Mannschaft deutlich entfernt von den Abstiegsplätzen – und damit ist das ursprüngliche Saisonziel, ein einstelliger Tabellenplatz ohne Abstiegssorgen, rein formal sogar erreicht. So enttäuschend der aktuelle Negativtrend auch sein mag: Betrachtet man die Erwartungen vor der Saison, in der man primär nicht wieder in den Tabellenkeller abrutschen wollte, würde man ein solches Ergebnis vermutlich immer noch als Erfolg werten. Noch in der letzten Spielzeit hätte man in Kaiserslautern eine solche Platzierung wohl kommentarlos akzeptiert.
Wie die Zusammenarbeit mit Markus Anfang weitergeht, werde dennoch voraussichtlich in den kommenden Wochen entschieden – auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Ambitionen innerhalb der laufenden Saison. [red/kata]
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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