Der Drachenlord ist kein Mobbingopfer, aber
Teil 3: Die Macht der Medien

Wohlan denn, die jüngsten Ereignisse um Rainer Winkler/Drachenlord haben mich erneut dazu bewegt, einen Artikel zu schreiben. Ich setze bei meiner Leserschaft voraus, dass diese sich entweder gut mit Rainer Winkler und seinen Haidern auskennt oder meine beiden vorherigen Berichte gelesen hat. Falls nicht, hier geht es zu Artikel 1, hier zu Artikel 2. Kenntnisse eines gewissen Podcasts sind ganz nett, aber nicht unbedingt nötig.

Ich werde in diesem Artikel den Fokus auf Medien legen. Wie gewohnt die Quintessenz der einzelnen Kapitel:

10. Medienkompetenz ist wichtig, weil ein Mangel davon Rainer Winkler in die Karten spielt.
11. Das Haiderkollektiv lässt sich schwer definieren, einen Versuch ist es trotzdem wert; von 1-3% Prozent der Haiderschaft, die Bockmist verzapft, kann man nicht auf die restlichen 97-99% schließen.
12. Ein gewisser Podcast begeht die moralischen Verfehlungen, die er der Haiderschaft vorwirft.
13. Die Aufmerksamkeit nützt Medienschaffenden, aber diese müssen auch Angst vor dem Thema Drachenlord haben.
14. Eine kleine Medienauswahl für jene, die sich mit dem Drachenlord beschäftigen wollen.

Aufbau
10 Der Junge, der immer Haider rief
11 Die Menschen um Rainer Winkler unter der Lupe - Ein Annäherungsversuch
12 Wem nützt es? Qui dominum draconis timet?
13 Die Medienschaffenden
14 Empfehlungen für weiterführende Recherchen

10 Der Junge, der immer Haider rief
Als H. G. Wells ‘Krieg der Welten’ im Jahre 1938 im Radio vertont wurde, verfiel die amerikanische Bevölkerung in Aufruhr, denn dass es sich um ein Hörspiel handelte, wurde nur am Anfang und am Ende gesagt. Es kam zu einer Massenpanik und später wurden Wells und dem Radiosender Verantwortungslosigkeit und Irreführung der Massen vorgeworfen. 

So eine Reaktion wäre heutzutage durch das Medium Radio nicht mehr möglich. Sehr wohl aber durch das Medium Internet. Das Internet ist im Kontrast ein vergleichsweise sehr neues Medium. Es erlaubt uns Menschen, extrem schnell Informationen zu verbreiten und auch zu verwenden. Es gilt dabei allerdings, Vorsicht walten zu lassen. Nicht nur, weil vieles, was im Internet steht, falsch sein kann, sondern auch, weil es sehr schwer ist, etwas, das einmal ins Internet gestellt worden ist, zu löschen (Stichwort: Das Internet vergisst nichts).
Dann haben wir noch die Nutzer: So gibt es die ‘Digital Natives’ (junge Menschen, die mit der neuen Technologie groß geworden sind) und die ‘Digital Immigrants’ (Menschen, die ohne den Einfluss digitaler Medien aufgewachsen sind). Bei ersteren besteht die Gefahr des Realitätsverlustes, weil sie sich in der digitalen Welt verlieren können. Bei letzteren kann man feststellen, dass sie mit der Technologie und dem Medium Internet überfordert sein können.

Hier kann nicht stark genug betont werden, wie wichtig Medienkompetenz ist, um auf eine gesunde Art und Weise mit Medien wie dem Internet umzugehen und sich eine differenzierte Meinung zu bilden. Wohin fehlende Medienkompetenz führen kann, hat Jan Böhmermann beispielsweise aufgedeckt, als er im Rahmen seiner Sendung Straftaten im Internet in allen sechzehn Bundesländern anzeigen ließ. Mit sehr ernüchternden Ergebnissen, weil die Polizei fast nichts aufgeklärt hat.
 
Dieses Versagen zeigt uns neben der Notwendigkeit von Medienkompetenz auf: So schön die Strukturen sind, die wir in unserem Gesellschaftssystem haben, so haben sie doch eine entscheidende Schwäche: Sie werden von Menschen geschaffen und müssen von diesen auch durchgesetzt werden. Diese Schwäche, gepaart mit Überforderung gegenüber einem neuen Medium wie dem Internet, kann zu sehr absurden Situationen führen, denn was Rainer Winkler neben dem Ableismus und der Problemorientierung der Medien zusätzlich in die Karten spielt, ist die Unkenntnis über die Funktionsweise der digitalen Medien. Egal, was in seinem Leben schief läuft, es sind stets die Haider schuld:
“Die Haider hindern mich daran, ein normales Leben führen zu können. Die Haider machen mir alles kaputt.”

Es ist genau hier die fehlende Medienkompetenz, die dazu führt, dass man ihm das erst einmal glaubt. Um aufzuzeigen, wie lächerlich diese Aussage ist, lade ich dazu ein, den obigen zitierten Satz noch einmal zu lesen, aber den Begriff Haider mit ‘Schalke-Fans’ zu ersetzen.

11 Die Menschen um Rainer Winkler unter der Lupe - Ein Annäherungsversuch
Im ersten Artikel habe ich gefragt, wer wohl diese Haider sind. Für eine Einführung wäre das Thema zu umfangreich gewesen. Nun kann ich davon ausgehen, dass ein gewisses Interesse bzw. Vorkenntnisse vorhanden sind. Eine Einteilung ist leider sehr schwer und jene, die ich nun vornehmen werde, lässt sich allenfalls als Annäherungsversuch verstehen. Wichtig: Unter Haider verstehe ich nicht ‘Hater’ im engeren Sinn, sondern einfach nur Menschen, die sich mit Rainer Winkler beschäftigen.

Grob lassen sich die Haider unterteilen in:
Digital passiv
Digital aktiv berichtend
Digital aktiv trollend
Drachis
Analog passiv
Analoge aktiv

Wir können sie uns als Fußballfans in einem gewaltigen Stadion vorstellen, welches bis zum Rand gefüllt ist, denn auf dem Fußballfeld findet das Spiel Drachenlord gegen sich selbst statt.

Wir haben die passiven Zuschauer (digital passive Haider); sie schauen sich das Spiel bloß an. Das ist auch die größte Gruppe und dürfte wohl um die 90% der Haiderschaft ausmachen. Sie genießen einfach nur, machen sich aber nicht weiter darüber Gedanken. Diese Gruppe reicht von Leuten, die nur hin und wieder etwas zum Thema Drachenlord in ihren Nachrichten haben, bis hin zu jenen, die sich jedes Video anschauen.

Dann kommen die aktiven Zuschauer, die das Spiel nicht nur verfolgen, sondern auch auf sozialen Medien kommentieren, Artikel schreiben, Podcasts produzieren oder Videos erstellen (digital aktive berichtende Haider). In dieser Kategorie lässt sich Schanzenwatch einordnen, weiterhin die Leute in den diversen Internet-Foren, die einen Drachenlord-Thread haben und die bekannten Youtuber-Kommentatoren wie Arni Degger, Ofi, Hank Loose, Dereinziche, Serial Talk, MettDog, Furchenlurch, und Leute, die sich kreativ austoben wie Der Struwwelreiner, Die Froschteichmusikanten, SINT, Meddl-Kraftwerk oder sich ehemals ausgetobt haben wie Diener Danken etc.; diese Gruppe macht 4% aus.
Dazu kommen noch die richtig lauten Fußballfans, die Banner aufspannen oder mit Megaphonen den Drachenlord auf sich aufmerksam machen wollen (digital aktiv trollende Haider), die 3% des Publikums ausmachen. Dazu gehören Leute, die direkt mit Winkler interagieren oder ihn auf den Arm nehmen wollen.

An den Stehplätzen direkt am Fußballplatz haben wir Drachis (Fans von Rainer Winkler, die ihm Geld spenden oder Hilfe anbieten). Sie feuern ihn an und finden ihn toll, stehen aber so ungünstig, dass sie vom Rest des Publikums leicht mit Tomaten beworfen werden können oder von Rainer Winkler den Fußball am ehesten an den Kopf geschossen bekommen. Ihren Anteil schätze ich auf 2%.

Schließlich Hooligans, die auf den Fußballplatz stürmen. Das sind die Leute, die Rainer Winkler aufsuchen, um ihn entweder mit fragwürdigen oder verwerflichen Aktionen (Swatting, Böller werfen, am Zaun rütteln) zum Ausrasten zu bringen und zu filmen, oder ihn anrufen (aktive analoge Haider) und die Pilger, die einfach nur auf den Fußballplatz gehen und zusehen wollen, was passiert (passive analoge Haider). Diese Gruppe dürfte wohl 1% des Kollektivs ausmachen.

Wie bei einem Fußballspiel besteht für jeden Beteiligten die Möglichkeit, das Stadion zu verlassen oder die Sitzbänke zu wechseln. Übergänge können fließend und die Ansichten über Rainer Winkler sehr unterschiedlich sein. Es gibt Puristen, die nur wegen Rainer Winkler kommen und sich über ihn amüsieren wollen, weil er sich in ihren Augen selbst am besten zerlegt. Dann wiederum gibt es Zuschauer, die sich nur mit Rainer Winkler beschäftigen, weil sie Kommentator A sehr amüsant finden, aber Kommentator B nicht ausstehen können. Oder Fans von Kommentator C, die alles schauen, was dieser macht, weshalb sie sich auch mit Rainer Winkler auskennen, wenn C über ihn redet.

Der kleinste gemeinsame Nenner, der sich bei der digitalen passiven und aktiv berichtenden Haiderschaft herausfiltern lässt, besteht aus: Rainer Winkler liefert selbst am besten; aktives Eingreifen ist völlig unnötig.

Die Kommentatoren beispielsweise, die ich über einen längeren Zeitraum beobachtet habe, vertreten diese Meinung. Die gleiche Einstellung herrscht auch in den Foren, in denen über Rainer Winkler geredet wird. Der Ton ist hierbei mal sehr derb, mal sehr feinsinnig, was aber auch nicht verwundert, weil sich bei der ganzen Recherche feststellen ließ: Die Haider-Gemeinde, speziell die digitale, ist extrem divers und das ist auch gut so, denn wären die Haider tatsächlich diese homogene Entität, die nur für das Böse steht (also so, wie sie von Winkler immer aufgebaut wird), dann wäre Winkler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr unter den Lebenden.
Es ist schlichtweg falsch, von diesen 1%-3%, die Mist bauen, auf den gesamten Rest des Haider-Kollektivs zu schließen. So wie es zum Thema Fußball und jedem anderen Thema unterschiedliche Meinungen und Ausprägungen von Fans gibt, so gibt es auch zum Thema Drachenlord verschiedene Auffassungen, Ansichten und Vorlieben. Was in den großen Medien leider nie so dargestellt wird.

12 Wem nützt es? Qui dominum draconis timet?
Womit ich nun auf einen gewissen Podcast zu sprechen komme, der eine große Reichweite hatte. Bekanntlich sollte das Gute immer zuerst genannt werden: Die Verbindung von RealityTV mit dem Drachengame ist durchaus gelungen und es spielt ganz gut in diese ganze Gruppendynamik mit hinein. Diese Dynamik will ich keineswegs verharmlosen, denn sie kann sich hochschaukeln (wie schon geschehen bei Politikern) und gefährlich werden, vor allem, wenn Entmenschlichung dazu kommt. Wie es bei beiden Seiten geschehen ist:
Manche Haider bezeichnen Rainer Winkler zum Beispiel als ‘Buttergolem’ oder ‘Oger’. Winkler wiederum hat gesagt, dass Haider keine Menschen seien; aber er hat sich auch selbst entmenschlicht.

Leider werden Zuhörer des Podcasts bei der Auswahl von Informationen und Musik in die Irre geführt. Rainer Winkler wird als ein netter Kerl dargestellt, der nur seine Brötchen-Videos machen wollte und dafür im Internet gehasst wird. Beim Haider-Kollektiv wird von einer homogenen Masse ausgegangen, bei der die Nazi-Keule ausgepackt und zugeschlagen wird, gefolgt von Vorwürfen zu ihren moralischen Verfehlungen. Die der Podcast dann ironischerweise in seiner fünften Folge selbst begeht:
1. Dereinziche hat ein Interview gegeben, wollte dann aber später, dass es nicht verwendet wird. Es ist gegen seinen Willen verwendet worden (das wird auch ganz offen so gesagt).
2. Aussagen der Kommentatoren ‘Der heilige Ofenkäse’, Arni Degger und Hank Loose wurden aus dem Kontext gerissen, um einen negativen Eindruck zu erzeugen.
3. Rainer Winkler hat seinen Youtube-Kanal verloren, weil er ganz klar gegen die Richtlinien verstoßen hat. Er ist hier der Täter gewesen und Youtube als Opfer hat reagiert. Es erfolgt aber eine Täter-Opfer-Umkehr. Diese Verfehlung wird vom Podcast als ‚Formfehler‘ [sic!] abgetan und es wird sehr stark emotionalisiert, weil Rainer Winkler für diesen Youtube-Account sein Haus aufgegeben hat.

Weiterhin fand ich es enttäuschend, dass der Podcast nicht auf die Menschen eingegangen ist, die Rainer Winkler helfen wollten, denn diese hat es auch gegeben wie BabyChrizzy. Oder auf Winklers Verhalten gegenüber Frauen. Oder seine Straftaten, für die er auch verurteilt worden ist. Oder diese FSK18-Geschichten, die er selbst ins Internet gestellt hat. Dafür, dass ein Jahr intensive Recherche für diesen Podcast betrieben worden sein soll, ist das leider recht mager und enttäuschend.

Außerdem beantwortet der Podcast die beiden Fragen in seinem Titel nicht. Wem nützt es denn eigentlich?
Wie bereits erwähnt, ist Rainer Winkler sehr gut darin, Aufmerksamkeit zu erregen. Allerdings kann er damit nicht umgehen. Aber die Aufmerksamkeit kann von Leuten, die sich mit Medien auskennen, genutzt werden, um sich selbst bekannter zu machen. Das bleibt weder Winkler noch seinen Haidern verborgen, immerhin gibt es dort den Ausdruck ‚sich am Drachen hochziehen‘. Was nicht verwundert, weil es das einzige ist, was er wirklich gut kann. Dieser Tatsache bin ich mir auch bewusst und um es anhand eines geflügelten Wortes einmal auszudrücken:
Hasst nicht den Drachen-Gamer, hasst das Drachengame.

Nächste Frage: Wer muss denn jetzt Angst vor Rainer Winkler haben?

13 Die Medienschaffenden
Jeder Berufsjournalist, der sich mit Drachenlord auseinandersetzt, muss Angst vor ihm haben, weil das Thema undankbar ist, denn es verlangt, sich intensiv mit der Geschichte und dem ganzen Drumherum auseinanderzusetzen. Das Narrativ ‘Mobbingopfer gegen homogene Internetmasse’ bietet sich förmlich an und kann zu einseitigen Artikeln verleiten, wie es schon oft geschehen ist. Das Thema ist gleichzeitig perfekt geeignet, um bei Medienschaffenden die Spreu vom Weizen zu trennen, sowohl bei den Öffentlich-Rechtlichen als auch Privaten.

Das fängt mit dem BILD-Interview mit dem Drachenlord vom Januar 2023 an, bei dem der Chefreporter höchstpersönlich nur schriftlichen Kontakt mit einem falschen Drachenlord hatte. Dieser hat ihm fehlerhafte Informationen gegeben, die ihn mit einer kurzen Internetrecherche entlarvt hätten, aber das geschah nicht. Das Interview wurde veröffentlicht und ein zweites Interview stand schon in den Startlöchern, als die Täuschung aufflog. Zwar wurde von der BILD eine Entschuldigung gedruckt und mit Begriffen wie ‘krimineller Energie’, ‘Strafanzeige’ und ‘Bekenner-Video’ um sich geworfen, aber die Tatsache allein, dass so etwas passieren konnte, spricht Bände über die journalistischen Standards, die bei der BILD herrschen. Herr Solmecke hat dazu ein sehenswertes Video gemacht.

Ein besonders trauriges Bild liefern die öffentlich-rechtlichen Medien: Die Dokumentation ‘Bekenntnisse eines Haters’, die im Ersten lief, betreibt eine Täter-Opfer-Umkehr (unter anderem bei Winkler), liefert eine Anleitung für nicht verfolgbare Straftaten und gibt Rezo indirekt die Schuld daran, wenn Menschen im Internet verfolgt werden. Hier empfehle ich für nähere Informationen das Video von JustNero
Speziell Rezo ist seit seinem sehr gut recherchierten Zerstörungsvideo der CDU im Jahr 2019 zu einem roten Tuch sowohl für die Partei als auch für Medienschaffende geworden. Als es damals viral ging, spielten es viele Berufsjournalisten herunter und meinten auch, es würde sogar Spaß machen, sein Video zu zerlegen. Getan hat es bis zum heutigen Tag niemand.

Der Bayrische Rundfunk hat vor Kurzem zum Thema Hexenjagd einen Fernsehbeitrag und einen Artikel veröffentlicht. In beidem wird gesagt: Die Schuld liegt bei den Tätern. 

Damit wird erneut das als homogen wahrgenommene Haider-Kollektiv gemeint und ein Schwarz-Weiß-Bild gezeichnet. Der Artikel kritisiert sogar den Hass als Geschäftsmodell, ohne zu begreifen, dass Rainer Winkler mit genau so einem Geschäftsmodell Geld verdient.

Um es noch einmal zu betonen: Ich verurteile Hass-Kampagnen im Internet und es hat welche gegen Rainer Winkler gegeben wie das Schanzenfest. Allerdings betreibt Rainer Winkler auch im Gegenzug eine eigene Hasskampagnie, um den Hass gegen sich aufrechtzuerhalten, damit er weiterhin Aufmerksamkeit erlangt und Geld verdient.
Es ist vergleichbar mit einem Jungen, der mit einem Stock versehentlich in ein Wespennest sticht, zerstochen wird und von seinem Umfeld erst einmal Mitleid, Fürsorge und zum Trost etwas Süßes bekommt. Aber anstatt daraus zu lernen, die Wespen in Ruhe zu lassen, erwartet er dieses Verhalten von seinem Umfeld jedes Mal, wenn er zerstochen wird. Ergo ärgert er daher munter jeden Tag die Wespen, immer heftiger und um besonders viel Aufmerksamkeit zu bekommen, reibt er sich irgendwann auch noch mit Buttersäure ein.
Das nähere Umfeld wendet sich mit der Zeit von ihm ab, wenn es bemerkt, dass er nicht aus seinen Fehlern lernt. Aber jeder, der den zerstochenen Jungen sieht, glaubt erst einmal, dass er Mitleid, Trost und Fürsorge brauche. Nur, um später zu demselben Schluss zu kommen wie viele andere vor ihnen.

Das darf kritisiert werden, genauso wie Medienschaffende dafür kritisiert werden dürfen, wenn sie nicht das gesamte Bild zeigen und das Narrativ des unschuldigen Mobbingopfers verwenden.
In meinen Augen gefährdet es die Demokratie, wenn Berufsjournalisten ( und dort vor allem beim öffentlichen Rundfunk, der schon wieder eine Beitragserhöhung fordert) es nicht schaffen, bei solchen Themen differenziert berichten zu können.
Wenn ich als Leser einer Zeitung oder Zuschauer einer Sendung mich bei einem vergleichsweise kleinen Thema wie dem Drachenlord nicht darauf verlassen kann, dass Berufsjournalisten, vor allem öffentlich finanzierte, ihre Arbeit richtig machen, wieso soll ich ihnen dann Glauben schenken, wenn sie über die großen Themen berichten?

Es wäre beispielsweise möglich, die Haiderschaft komplett positiv zu framen, indem man sich in einem Bericht nur auf die Spendenaktion und die kreativen Werke konzentriert und sie als durchgehend liebe Leute darstellt, die Rainer Winkler zur Vernunft bringen wollen. Genauso wie die Berichte von Rainer Winkler als Unschuldslamm, würde das der ganzen Sache nicht gerecht werden. Es gibt in dieser Geschichte kein Schwarz und Weiß, nur unterschiedliche Schattierungen von Grau.

Jene, die Straftaten gegen Rainer Winkler begehen, müssen dafür zur Rechenschaft gezogen werden (und wurden es auch). Selbiges gilt für Rainer Winkler: Beispielsweise hat er diese Woche hunderte Telefonnummern von Leuten veröffentlicht, die ihn angerufen haben. Darunter waren nicht bloß Haider, sondern auch Fans, von denen einer ihm sogar einen Platz zum Schlafen angeboten hat. Auch hierzu gibt es von Herrn Solmecke ein interessantes Video. Solmecke kommt hier unter anderem zu dem Schluss, dass es eher zu wenigen Anzeigen kommen werde, weil diejenigen, die Rainer Winkler angerufen haben, sich damit selbst strafbar gemacht haben könnten.

Die einzigen, die Winkler wohl ohne großes Risiko anzeigen könnten, dürften die Drachis sein, also Menschen, die es gut mit ihm gemeint haben, nur um von ihm so vor den Kopf gestoßen zu werden.

14 Empfehlungen für weiterführende Recherchen

Dieser Artikel (ebenso wie die beiden ersten) sind nach sorgfältigen Recherchen und Abwägungen meinerseits entstanden. Ich finde, jeder Mensch sollte sich selbst ein Bild von Rainer Winkler machen, darum werde ich nun einige der Quellen auflisten, die ich verwendet habe, nebst Kommentar meinerseits.

Der Drachenlord-Eisberg von Eragon411: Sehr gute Übersicht über die wichtigsten Ereignisse.
SCALPRO: Ein sehr informatives Video
WBS Legal: Ein Anwalt analysiert die Geschehnisse um Rainer Winkler aus rechtlicher Sicht; fachlich fundiert und differenziert
Der Einziche: Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse um das Drachengame
T-Online: Die wohl beste journalistische Arbeit zu Rainer Winkler

Bild: Pixabay

Autor:

Stephan Riedl aus Rodalben

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