BUND fordert mehr naturnahen Hochwasserrückhalt
Starkregen mit verheerenden Folgen

Wenn es nach dem BUND geht, sollte Kaiserslautern zu einer „Schwammstadt“ umgebaut werden | Foto: Ralf Vester
  • Wenn es nach dem BUND geht, sollte Kaiserslautern zu einer „Schwammstadt“ umgebaut werden
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BUND. Starke Regenfälle haben in Rheinland-Pfalz an vielen Flüssen zu Hochwasser und katastrophalen Überschwemmungen geführt. Menschen sind gestorben und werden vermisst. Die Umweltkatastrophe weitet sich immer mehr aus. Derzeit wird ein Hochwasser wie es im Rhein - statistisch gesehen - etwa alle zehn Jahre zu erwarten ist, vorhergesagt.

Das betrifft viele Anrainer, für die es jedes Mal wieder ein Bangen ist, in welchem Ausmaß Schäden entstehen. Stationär um sich kreisende Tiefdruckgebiete werden durch das Erlahmen des Jetstreams in der oberen Atmosphäre aller Wahrscheinlichkeit nach zunehmen. Der Klimawandel führt somit zu einem Einigeln der Tiefdruckgebiete. Der gesamte Niederschlag kommt dann über einer Region herunter. Das kann durchaus zu extremen Hochwasserfluten im Rhein führen. In den 90er Jahren führten „Jahrhunderthochwasser“ gleich mehrmals zu Milliardenschäden in den Rheinanrainerkommunen. Und 2002 und 2013 kam es im Elbe- und im Donaueinzugsgebiet zu zerstörerischen Hochwasserfluten, wie sie bislang nur alle 300 bis 500 Jahre zu erwarten waren.

„Als Klimaanpassungsmaßnahme ist es deshalb dringend erforderlich, dass entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse zusätzlicher Hochwasserrückhalteraum ausgewiesen wird: In revitalisierten Rheinauen wird aus Hochwasser dann wieder Breitwasser“, fordert die BUND-Kreisgruppe Kaiserslautern. „Ferner muss in der Land- und Forstwirtschaft das Wasseraufnahmevermögen der Böden deutlich gesteigert werden. Bauvorhaben auf unversiegelter Fläche, wie zum Beispiel der geplante Chemieneubau, sind sehr kritisch zu prüfen. Kaiserslautern muss zudem zur ’Schwammstadt’ umgebaut werden. Eine Schwammstadt kann wie ein Schwamm möglichst viel Starkregen speichern und nur verzögert wieder an die Unterlieger abgeben. Hier steht jede Kommune in der Verantwortung, sich mit den Menschen, die Hochwassern ausgesetzt sind, solidarisch zu zeigen: Vom eigenen Stadtgebiet aus sollte kein schneller Abfluss des Wassers erfolgen. Auch weil Wasser vor Ort zur Kompensation der geringer werdenden Grundwasserneubildung benötigt wird.

Kaiserslautern sollte in diesem Kontext Dachbegrünung und Entsiegelung voranbringen. Eine Dachbegrünungspflicht bei Neubauten wäre zum Beispiel ein guter Schritt. Ebenerdige, flächige Parkplätze müssten der Vergangenheit angehören. Auch in Gewerbegebieten sollten Parkierungsanlagen Pflicht werden. Bestehende große Parkplätze, wie zum Beispiel bei allen Einzelhändlern im Gewerbegebiet West sollten möglichst entsiegelt- und die Parkplätze in begrünten Parkhäusern mit PV-Nutzung untergebracht werden.

Unterbleiben diese Maßnahmen kann es jedes Jahr wieder zu einem Katastrophenhochwasser kommen. Die Umweltverbände und die Hochwassernotgemeinschaft der mittel- und niederrheinischen Städte pochen deshalb in der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) mit Nachdruck darauf, dass die IKSR-Mitgliedsländer endlich die überfälligen Klimaanpassungsmaßnahmen treffen - so zuletzt auf der Plenartagung der Internationalen Rheinschutzkommission am 1. und 2. Juli 2021“, so die BUND-Kreisgruppe Kaiserslautern.

„Nach den Dürresommern jetzt die Überschwemmungen: Das Wetter wird immer extremer. Forscherinnen und Forscher sagen diesen Trend gebetsmühlenartig seit Jahrzehnten voraus. Wir müssen jetzt überall vor Ort konsequent handeln“, sagt Tobias Wiesemann, BUND Kreisvorsitzender in Kaiserslautern. ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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