Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Museo Poldi Pezzoli - Mailand

- Irene und Stephan vor dem Eingang zum Museo Poldi Pezzoli
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Das generelle Bild des Kunstmäzen ist geprägt vom reichen exzentrischen Privatsammler, der seine Sammlung nur für sich allein haben möchte. Meistens kann man ihre gesammelten Bilder erst post mortem im Museum bewundern oder muss sie aus ihrem Nachlass erwerben.
Ganz anders Gian Giacomo Poldi Pezzoli, der zu seiner Zeit im 19. Jahrhundert eine fortschrittliche Vision hatte: Kein privates Sammlerparadies, sondern den Traum vom eigenen Museum wollte er verwirklichen. Geprägt von seiner kunstsinnigen Mutter entwickelte er eine Vorliebe für die italienische Renaissance und die Antike. Entsprechend wuchs seine Sammlung: Er kaufte Bilder von Botticelli, Mantegna, Pollaiolo und vielen weiteren Künstlern. Waffen und Rüstungen, Möbel, Schmuck und weiteres Kunsthandwerk kamen später hinzu. Je nach Quelle verfügt das Museum über 5.000 bis 6.000 Exponate.
1881, zwei Jahre nach Pezzolis Tod, öffnete das Museum seine Pforten. 144 Jahre später kamen wir in den Genuss, es näher zu bewundern. Der erste Blickfang erwartete uns direkt links vom Eingang. Dort ist der Waffensaal, der von Arnaldo Pomodoro gestaltet wurde und mittelalterliche Rüstungen und Waffen zeigt. Dieser Raum ist so markant, dass er auch auf Flyern aktiv beworben wird. Unserer Meinung zurecht.
Nachdem wir die ersten Gemälde im Erdgeschoss betrachtet hatten, konnten wir im Treppenhaus einen Brunnen in Form einer Muschel betrachten, bevor wir über einen Aufzug in die obere Etage fuhren. Dort erwarteten uns mehrere Gegenstände und unter ihnen vor allem Uhren: Taschenuhren mit den unterschiedlichsten Motiven aus dem frühen 19. Jahrhundert Standuhren. Hinzu kamen kleinere Standfiguren und alte Möbel sowie Gebrauchsgegenstände. Den Sala die Vetri Antichi di Murano konnten wir ebenfalls begehen: Es war Pezzolis Schlafzimmer, welches er im neobarocken Stil einrichten ließ.
Leider konnten wir nicht alles vom Museum sehen, da wir erst recht spät dort waren. Ein Versäumnis, welches wir bei unserem nächsten Besuch nachholen werden!
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