Premiere und Abschied am Pfalztheater
Bitter schmeckende Liebe

Salome (Dara Hobbs) und Herodes (Scott MacAllister) | Foto: Pfalztheater / Heieck
  • Salome (Dara Hobbs) und Herodes (Scott MacAllister)
  • Foto: Pfalztheater / Heieck
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Es war eine Premiere und ein Abschied zugleich: Urs Häberli durfte sich für die Inszenierung von Richard Strauss` Oper „Salome“ viel, zum Teil stehenden Applaus abholen und verabschiedet sich mit dieser Regiearbeit zugleich auch als Intendant des Pfalztheaters.

Seit 2012 leitet der Schweizer das Dreispartenhaus in Kaiserslautern, davor war er bereits zehn Jahre als Stellvertreter von Johannes Reitmeier am Haus. Zum Ende der Spielzeit 2021/22 geht damit nach 20 Jahren eine Ära zu Ende. Er krönt sie mit einer gelungenen und spannenden Inszenierung des Einakters und erzählt die Geschichte der Salome in 105 Minuten schnörkellos und zeitlos. Dazu ein fast monumentales Bühnenbild, das zeigt, wie eng das Korsett um alle Protagonisten ist. Jeder ist gefangen in diesem kalten Umfeld. Und da wundert es nicht, dass die schöne Salome fasziniert ist von der Stimme des Propheten Jochanaan (= Johannes, der Täufer). Dieser verdammt das dekadente Leben ihrer Mutter Herodias und ihres Stiefvaters Herodes und verkündet den Anbruch eines neuen Zeitalters. Salome lässt den Propheten aus seinem Kerker kommen, doch dieser verweigert ihr jeden Blick. Als sie für ihren Stiefvater tanzen soll, fordert sie als Lohn den Kopf des Jochanaan. Nun kann er ihrem Blick nicht mehr entweichen. Doch auch im Tod schaut er sie nicht an. Sie findet die so sehr von ihr ersehnte Liebe nicht.

Jede „Salome“-Produktion steht und fällt mit der Salome, abgesehen von allen anderen Rollen, die essenziell für die Oper sind. Urs Häberli hat mit Dana Hobbs eine herausragende dramatische Sopranistin gefunden. Sie glänzt stimmlich und überzeugt auch darstellerisch als Salome. Das gilt ebenso für Thomas Hall (Jochanaan) und Daniel Kim (Narraboth). Dazu kommen Scott MacAllister als Herodes, Renée Morloc als Herodias und Rosario Chávez als ihr Page.

1905 sorgte die Uraufführung der Oper für Provokation und Widerstand aufgrund moralischer Bedenken gegen die „Unsittlichkeit“ des Stoffes, aber auch weil Strauss seine Partitur an die Grenze der Tonalität führte. Der Komponist selbst spricht von teils „fremdartige Kadenzen“. Handlung und Musik können heute noch das Publikum verstören, aber Urs Häberli gelingt durch seinen zurückhaltenden Umgang mit der Thematik und seine Konzentration auf die Figuren eine starke und über eine eindreiviertel Stunde spannende Inszenierung, die aber auch zeigt, dass das Thema sexualisierte Gewalt und Missbrauch in unserer Gesellschaft heute allgegenwärtig sind. Ein fantastisches Pfalztheaterorchester unter der Leitung des Chefdirigenten Daniele Squeo sorgt für Gänsehautmomente. Das gilt auch für das Bühnenbild, wenn sich zum Beispiel der Mond beim nicht sichtbaren Köpfen von Jochanaan blutrot färbt. Danke Urs Häberli für dieses Abschiedsgeschenk!

Weitere Spieltermine und Karten gibt es hier.

Autor:

Petra Rödler aus Kaiserslautern

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