Tourismus neu denken: Kreis Germersheim erhält 30.000 Euro für zukunftsorientierte Strukturentwicklung
- Der Tourismus im Kreis Germersheim soll gemeinschaftlich voran gebracht werden - das Land unterstützt finanziell
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Landkreis Germersheim. Im Rahmen des Förderprogramms „Entwicklungsprozess wettbewerbsfähiger lokaler Tourismusorganisationen in Rheinland-Pfalz“ hat der Landkreis Germersheim am Donnerstag einen bedeutenden Impuls für die Neuausrichtung seiner touristischen Strukturen erhalten. Staatssekretärin Petra Dick-Walther überreichte Landrat Martin Brandl in Germersheim einen Förderbescheid über 30.000 Euro, mit dem ein umfassender Entwicklungsprozess zur Schaffung einer gemeinsamen Tourismusorganisation angestoßen wird.
„Wir unterstützen mit dieser Förderung gezielt den Aufbau leistungsfähiger touristischer Strukturen im Landkreis Germersheim. Eine starke, gemeinsam getragene Organisation ist der Schlüssel, um als Tourismusregion sichtbarer, wettbewerbsfähiger und wirtschaftlich erfolgreicher zu werden“, betonte Dick-Walther bei der Übergabe.
Landrat Martin Brandl verwies auf die touristische Bedeutung für die Region: „Der Tourismus ist ein wichtiger Standortfaktor für den Landkreis Germersheim. Die vielfältigen Angebote der Tourismusvereine, ob Stadtführungen, ausgezeichnete Rad- und Wanderwege durch besondere Naturlandschaften wie den Bienwald oder die Queichwiesen oder einzigartige Freizeitangebote wie das Terra-Sigillata-Museum bereichern die Menschen im Landkreis und steigern die Lebensqualität. Diese Förderung ermöglicht uns, die hier gewachsenen touristischen Strukturen zu prüfen, zu stärken und weiterzuentwickeln. Ich danke Staatssekretärin Petra Dick-Walther für die finanzielle Unterstützung, ohne die ein solcher Prozess nicht stattfinden könnte“, sagte Brandl.
Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg
Zentraler Bestandteil des Projekts ist eine intensive interkommunale Kooperation. Die sechs Verbandsgemeinden Bellheim, Hagenbach, Jockgrim, Kandel, Lingenfeld und Rülzheim sowie die Städte Germersheim und Wörth am Rhein haben sich auf eine enge Zusammenarbeit verständigt, um den Tourismus im Landkreis strategisch neu auszurichten. Die geplante Struktur soll sowohl professionalisiert als auch zukunftsfähig aufgestellt sein. „Diese überörtliche Partnerschaft ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Kommunen Verantwortung übernehmen und gemeinsam neue Wege gehen. Ich begrüße ausdrücklich, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um die touristische Zukunft der Region gemeinsam zu gestalten“, so Dick-Walther weiter.
Professionelle Begleitung durch externe Expertise
Der Landkreis wird eine externe Agentur beauftragen, die bestehende touristische Strukturen analysiert und auf dieser Basis ein schlüssiges Konzept für Organisation, Finanzierung und Rechtsform erarbeitet. Der Entwicklungsprozess soll unter breiter Beteiligung aller relevanten Akteurinnen und Akteure erfolgen – von der Auftaktveranstaltung über begleitende Workshops bis hin zur abschließenden Präsentation der Ergebnisse. Begleitet wird das Vorhaben durch eine enge Abstimmung mit der regionalen Tourismusorganisation Pfalz.Touristik e.V., um eine nahtlose Einbindung in die übergeordnete Tourismuslandschaft sicherzustellen.
Starker Wirtschaftsfaktor mit Zukunftsbedarf
Die Bedeutung des Tourismus für die Region ist unbestritten: Im Jahr 2019 wurden im Landkreis rund 5,1 Millionen Aufenthaltstage gezählt, der daraus resultierende Bruttoumsatz lag bei über 130 Millionen Euro. Doch der jüngste Rückgang der Gästezahlen – über 9 Prozent im Jahr 2024 – zeigt, dass neue Wege nötig sind, um den Standort auch künftig attraktiv zu halten.
Hintergrund zum Förderprogramm
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt mit dem genannten Förderprogramm gezielt Kommunen, die ihre touristischen Strukturen neu aufstellen und stärken wollen. Gefördert werden unter anderem Konzepterstellungen, Gutachten und Moderationsprozesse, die auf eine engere Zusammenarbeit und höhere Professionalität abzielen. Die Maßnahmen sind Bestandteil der Tourismusstrategie 2025, mit der das Land seine Position als attraktives Reiseziel weiter ausbauen möchte.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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