Deutsche aus China sollen zur medizinischen Beobachtung nach Germersheim kommen * aktualisiert
Südpfalz-Kaserne wird Corona-Quarantänestation

Foto: Gerd Altmann/Pixabay

Germersheim/Berlin. In den nächsten Tagen fliegt die Bundesregierung aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus Deutsche aus China aus. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betont, handle es sich dabei um symptomfreie, augenscheinlich gesunde Bürger, die China auf eigenen Wunsch verlassen wollen.
Sie sollen zentral untergebracht werden und für die Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen unter Quarantäne und medizinischer Beobachtung stehen. Spahn erklärte im Rahmen einer Pressekonferenz, dass die Bürger, die China verlassen, über diese Maßnahme informiert seien und Verständnis dafür zeigten. Es handle sich dabei um eine reine Schutzmaßnahme - zum einen für die Bevölkerung in Deutschland aber auch für die Heimkehrer selbst, denen man die Sicherheit geben möchte, im Falle einer Erkrankung schnellst- und bestmöglich versorgt zu sein.
Ort dieser gesammelten Unterbringung soll die Südpfalz-Kaserne in Germersheim sein.
Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, Dr. Thomas Gebhart (CDU), erklärte zu der Rückkehr der deutschen  Mitbürger aus China und der geplanten Unterbringung in der Südpfalz-Kaserne Germersheim:
"Ich bin sicher, dass die Mitbürger nach ihrer Rückkehr aus China in der Südpfalz-Kaserne sehr gut betreut werden. Die  Mitarbeiter von Bundeswehr und DRK werden alles dafür tun, ihnen den Aufenthalt so erträglich wie möglich zu gestalten. Ich bin davon überzeugt, dass die Südpfalz-Kaserne gut geeignet ist, um die betreffenden Personen in dieser besonderen Situation aufzunehmen, so Gebhart in einer Stellungnahme am Donnerstag.
Auf der Facebookseite des Wochenblatts Germersheim kommentierte Gebhart weiter: "Die Entscheidung, dass die Betroffenen in die Kaserne nach Germersheim kommen, war eine gemeinsame Entscheidung, an der mehrere Bundesministerien sowie die betreffenden Länder beteiligt gewesen sind."

Stellungnahme von Stadt und Kreis Germersheim

Auch der Kreis und die Stadt haben sich mittlerweile zu dem Thema geäußert:  Circa 130 deutsche Staatsbürger werden aus der vom Coronavirus betroffenen chinesischen Provinz Hubei von der Bundesregierung zurück nach Deutschland geflogen, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme. "Nach ihrer Landung in Frankfurt sollen diese Personen in der Südpfalz-Kaserne in Germersheim für 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden. Über diese Entscheidung des federführend zuständigen Bundesministeriums für Gesundheit wurden Landrat Dr. Fritz Brechtel, Bürgermeister Marcus Schaile und der Beigeordnete der Stadt Germersheim, Dr. Sascha Hofmann, gestern informiert."
Am Bundeswehrstandort in der Südpfalz-Kaserne wurden alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, damit die ankommenden Menschen hier optimal versorgt und untergebracht werden können. Die Behörden vor Ort unterstützen die Kräfte am Bundeswehrstandort und das federführende Bundesgesundheitsministerium und stehen in einem ständigen Austausch.

Landrat Dr. Fritz Brechtel und Dr. Sascha Hofman betonen, dass ausschließlich deutsche Staatsbürger hier vorübergehende untergebracht werden, die bisher keinerlei Krankheitssymptome aufweisen: "Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr einer Ansteckung. Bei der Maßnahme handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme".

Das sagt das DRK

Auch vom Deutschen Roten Kreuz liegt nun eine Stellungnahme zu der Corona-Quarantänestation in Germersheim vor. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreut die mehr als 100 deutschen Staatsangehörigen, die aus dem chinesischen Wuhan evakuiert und in Germersheim untergebracht werden sollen. „Als nationale Hilfsgesellschaft steht das DRK der Bundesregierung bei allen Maßnahmen, die eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus verhindern können, gerne zur Seite“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. Das DRK übernehme den Transfer vom Flughafen Frankfurt in die Einrichtung in Germersheim, die soziale Betreuung vor Ort sowie die Durchführung regelmäßiger Screenings und eventuell anfallender erster medizinischer Maßnahmen.

Die Unterstützung der Bundesregierung in dieser Sache entspreche der im DRK-Gesetz festgeschriebenen auxiliaren Rolle des Roten Kreuzes, so Hasselfeldt weiter. Die evakuierten Bundesbürger werden gemeinsam mit den sie betreuenden Personen für 14 Tage in einer zentralen Einrichtung auf dem Gelände der Südpfalz-Kaserne Germersheim untergebracht und versorgt. Die ausgeflogenen Personen haben sich im Vorfeld zu dieser Maßnahme verpflichtet. „Da die chinesischen Behörden nur symptomfreien Personen die Ausreise gestatten, gehen wir von gesunden Menschen aus. Die Ankommenden werden am Flughafen in Frankfurt erneut gescreent und nur diejenigen, die auch dann noch keinerlei Symptome aufweisen, werden in Germersheim untergebracht“, sagt Hasselfeldt.

Insgesamt werden 30 DRK-Freiwillige, darunter medizinisches und Betreuungspersonal, in der zentralen Einrichtung tätig sein. Darüber hinaus stellt das DRK eine mobile Gesundheitsstation und einen speziell für den Infektionsschutz ausgerüsteten Krankenwagen zur Verfügung. Unter der Leitung des Generalsekretariats des Deutschen Roten Kreuzes sind an dem Einsatz auch die DRK-Landesverbände Brandenburg, Hessen und Rheinland-Pfalz beteiligt.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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