Brand in betreutem Wohnen in Weisenheim am Sand
Wie wird es weiter gehen?

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Nach dem schlimmen Brand im betreuten Wohnen in der Fingerhutgasse in Weisenheim geht das Leben weiter.
Es ist ein Glück und ein Segen, das kein Mensch ernster verletzt wurde und niemand ums Leben kam.
Die Bewohner wurden von ihrem Verein erst in Obersülzen untergebracht, wohnen zum Teil nun in Lambsheim.
Der Verein gelang es in Bad Dürkheim ein Haus anzumieten, wohin dann die Menschen umziehen sollen.
Es geht weiter für sie und ich hoffe und wünsche, das auch die verletzten Feuerwehrleute wieder ganz genesen sind.
Was mir aufstößt, bleibt die Schwierigkeit der Beurteilung der Brandursache.
Ich wünsche mir eine gute Brandanalyse.
Denn nach den Informationen, die ich im Laufe der Zeit erhielt, lässt sich eigentlich wenig sagen.
Was ich dabei traurig finde, ist, daß der Bewohner, der beschuldigt wird, den Brand verursacht zu haben, auch dann nicht wieder in die WG kann, auch wenn sich seine Unschuld herausstellen würde.
Ein ehemaliger Betreuer meine, daß er dann als Sozialindikation in der Forensik bleiben solle, da dies besser als Obdachlosigkeit wäre.
Sehe ich nur ich das als etwas seltsam an?
Der Mensch wohnte ohne jedes Vorkommnis 20 Jahre in der WG. Weil er dann trotz Bitten und Bettelns nicht mehr in Therapie wollte, ist man ihm böse.
Nur hatte er ja kurz zuvor seinen Bruder gebeten in in eine psychiatrische Fachklinik zu fahren wegen einer beginnenden Psychose. Ist dies dann so uneinsichtig?
Auch hatte er vor dem Brand jemandem gesagt, das er Rauch im Treppenhaus rieche. Da der andere dann nichts roch, wird das für ein psychotische Wahrnehmungsstörung gehalten.
Kurz darauf sagte er Ähnliches noch einer anderen Mitbewohnerin, die aber nicht s mehr weiter gab.
Daß man aus diesen Äußerungen evtl. ihn als Verursacher verdächtigen könnte, kann sein. Auch wenn es durchaus möglich wäre, daß er vielleicht noch feiner wahrnahm als andere.
Aus allem einen Mordvorsatz zu begründen, sieht nicht logisch aus. Zu sagen, das man es trotzdem so sehe, weil "Psychose nicht logisch wäre" das geht mir zu weit.
Das Haus in der Fingerhutgasse ist mir bekannt.
in den 90ziger Jahren des letzten Jahrtausend durfte ich dort 2 Zimmer streichen.
Dabei besserte ich auch ein großes Loch über einem Bett aus, welches ein leicht durchgedrehter Bewohner über Monate in die Wand gebuddelt hatte.
Darunter kamen Holzbalken, Mörtel und Stroh zutage.
Das ganze Haus war innen nicht solide gebaut und extrem brandgefährdet.
Der ehemalige Betreuer, der es auch kannte, meinte, es wäre ein Wunder, das früher nicht schon etwas passiert wäre.
Eine Alternativbleibe gab es aber nicht. Nun musste es sein.
Denken sollte man dann vielleicht doch auch an andere Ursachen als die berühmte "Kippe im Bett" und den einen Sündenbock, den man in die Wüste schickt.
Das zu beurteilen, wird schwer werden. In diesem Sinne.
Autor:Maiken Liefeith aus Frankenthal |
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