Kriminalstatistik 2024 der Polizeiinspektion Wörth am Rhein – Zahlen und Fakten im Überblick

- Polizei im Einsatz
- Foto: Needham
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Wörth am Rhein. Die Polizeiinspektion Wörth am Rhein ist verantwortlich für die Sicherheitslage im südlichen Teil des Landkreises Germersheim. Der Dienstbezirk erstreckt sich über 278 km² entlang des Rheins und der französischen Grenze und umfasst 62.951 Einwohner. Besonders bemerkenswert ist die Mischung aus ländlichen Gebieten und Hauptverkehrswegen wie der A65 und der B9, was die Polizeiarbeit in dieser Region besonders vielseitig macht. Die kürzlich veröffentlichte Kriminalstatistik für 2024 liefert wichtige Einblicke in die Kriminalitätsentwicklung und Arbeit der Polizeiinspektion.
Kriminalitätsentwicklung: Deutlicher Anstieg der Straftaten
Im Jahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wörth insgesamt 3.113 Straftaten erfasst. Dies bedeutet eine Steigerung von 9,73% bzw. 267 Fällen im Vergleich zu 2023, als 2.837 Fälle registriert wurden. Interessant ist, dass die Zahl der Straftaten 2024 nicht nur über dem Vorjahreswert, sondern auch über dem 5-Jahres-Durchschnitt von etwa 2.882 Fällen lag – ein Anstieg um 8,02%.
Die Häufigkeitszahl, die angibt, wie viele Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert wurden, stieg ebenfalls signifikant. Sie erhöhte sich von 4.378 Fällen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2023 auf 4.944 Fälle pro 100.000 Einwohner (+12,93%). Dieser Anstieg steht im Gegensatz zur landesweiten Entwicklung in Rheinland-Pfalz, wo die Kriminalitätsrate auf ein historisches Tief von 5.803 Fällen pro 100.000 Einwohner sank.
Aufklärungsquote zeigt leichten Rückgang
Die Aufklärungsquote für das Jahr 2024 liegt bei 59,1%, was eine Abnahme von 3,3% im Vergleich zu 2023 (62,4%) bedeutet. Auch im Vergleich mit dem 5-Jahres-Durchschnitt von 62,58% bleibt die Aufklärungsquote leicht rückläufig. Trotz zahlreicher erfolgreich gelöster Fälle liegt die Polizeiinspektion Wörth unter dem Landesdurchschnitt in Rheinland-Pfalz, der sich bei 64,3% bewegt.
Verteilung der Deliktgruppen
Die Verteilung der Straftaten zeigt deutliche Schwerpunkte in einigen spezifischen Deliktgruppen:
- Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit: Mit 622 Fällen machen diese Delikte, darunter Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung, einen bedeutenden Teil der registrierten Straftaten aus.
- Sonstige Straftatbestände: Delikte wie Beleidigung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch stellen mit 791 Fällen den größten Anteil dar.
- Vermögens- und Fälschungsdelikte: Diese Deliktgruppe kommt auf 432 Fälle, darunter Betrugsstraftaten, die einen deutlichen Anstieg verzeichnen (+20,8%).
- Diebstähle: Diebstähle ohne erschwerende Umstände (z. B. Ladendiebstähle) machen 422 Fälle aus, während Diebstähle unter erschwerenden Umständen (z. B. Einbruchdiebstähle) 373 Fälle umfassen.
- Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: Diese blieben mit 80 Fällen ein herausfordernder Bereich.
- Strafrechtliche Nebengesetze: Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder das Gewaltschutzgesetz wurden in 392 Fällen registriert.
Bemerkenswerte Entwicklungen in der Kriminalität
Rückläufig waren 2024 unter anderem folgende Delikte:
- Schwerer Diebstahl (u. a. Mopeds/Krafträder): -52,94% (9 Fälle weniger)
- Verbreitung von Kinderpornografie: -28,57% (8 Fälle weniger)
- Beleidigungen: -12,88% (21 Fälle weniger)
Gleichzeitig stieg die Fallzahl bestimmter Straftaten stark an:
- Erschleichen von Leistungen: +50,75% (34 Fälle mehr)
- Sachbeschädigungen: +38,31% (118 Fälle mehr)
- Körperverletzungsdelikte: +14,20% (47 Fälle mehr)
- Betrugsdelikte: +20,80% (57 Fälle mehr)
Fazit: Herausforderungen und Erfolge der Polizeiinspektion Wörth
Die Kriminalstatistik 2024 für die Polizeiinspektion Wörth zeigt einen deutlichen Anstieg der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders die Zunahme bei Betrugsdelikten, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen spiegelt aktuelle Herausforderungen wider. Trotz eines Rückgangs bei der Aufklärungsquote von 3,3% bleibt die Polizei Wörth engagiert, Fälle erfolgreich zu bearbeiten und die Sicherheitslage insgesamt zu stabilisieren. Die Rückgänge in Bereichen wie schwerem Diebstahl und bei Schadenssummen zeigen zudem positive Entwicklungen.
Zusammenfassung der wichtigsten Zahlen – PI Wörth
- Einwohnerzahl im Zuständigkeitsbereich: 62.951
- Gesamtfläche: 278 km²
- Erfasste Straftaten 2024: 3.113 Fälle (+9,73%, 2023: 2.837 Fälle)
- Aufklärungsquote 2024: 59,1% (2023: 62,4%; -3,3%)
- Tägliche Belastung: 34 Ereignisse pro Tag
- Anzahl Tatverdächtige Endsachbearbeitung: 68,94% (unter 5-Jahres-Schnitt von 83,37%)
- Wichtige Entwicklungen:
- Rückläufig: Schwerer Diebstahl von Mopeds und Krafträdern (-52,94%), Verbreitung von Kinderpornographie (-28,57%), Beleidigung (-12,88%).
- Anstiege: Betrugsdelikte (+20,80%), Sachbeschädigung (+38,31%), Körperverletzungsdelikte gesamt (+14,20%).
- Schadenssumme: 1,922 Mio. € (2023: 2,492 Mio. €, -22,9%)
- Häufigste Deliktgruppen:
- Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit: 622 Fälle
- Sonstige Straftatbestände: 791 Fälle
- Vermögens- und Fälschungsdelikte: 432 Fälle
- Diebstähle ohne erschwerende Umstände: 422 Fälle
- Diebstähle unter erschwerenden Umständen: 373 Fälle
- Häufigkeitszahl: 4.944 Fälle/100.000 Einwohner (+12,93%, Landesdurchschnitt: 5.803 Fälle)


Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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