Smart Factory an der BBS in Wörth in Betrieb
Deutsch-französisches Leuchtturmprojekt

Blick in die Smart Factory | Foto:  Kreisverwaltung Germersheim/aj
2Bilder
  • Blick in die Smart Factory
  • Foto: Kreisverwaltung Germersheim/aj
  • hochgeladen von Heike Schwitalla

Wörth. Seit einigen Wochen ist die Smart Factory an der Berufsbildenden Schule Germersheim, Standort Wörth in Betrieb. „Zum offiziellen Startschuss dieses bedeutenden grenzüberschreitenden Leuchtturmprojekts war, wie es sich gehört, eine Einweihungsveranstaltung mit allen Beteiligten geplant. Leider hat die aktuelle Lage in der Coronapandemie dies nicht zugelassen“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. Mit der „Smart Factory“, die in der ehemaligen Schreinerwerkstatt der BBS eingerichtet wurde, ist ein deutsch-französisches Kompetenz- und Lernnetzwerk 4.0 entstanden, das deutschen und französischen Jugendlichen zugutekommt.
„Wir sind stolz auf dieses grenzüberschreitende Leuchtturmprojekt“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel, „damit tragen wir den Anforderungen der modernen Arbeitswelt in Europa in besonderer Weise Rechnung. Gemeinsam mit allen Partnern wurden Ausbildungsmodule geschaffen, die unseren Jugendlichen in Deutschland und Frankreich helfen, sich optimal auf die sich verändernden Arbeitsprozesse und neuen Berufsbilder vorzubereiten.“  Im November 2019 hatte der Landkreis Germersheim als Projektträger die Zusage über eine Förderung aus dem grenzüberschreitenden EU-Förderprogramm Interreg V A „Oberrhein“ über 1.005.000 Euro erhalten.
Weitere Projektpartner sind das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung sowie aus Frankreich die Groupement d’Intérêt Public Formation Continue et Insertion Professionelle – Alsace (Organisation, die im Auftrag der französischen Schulbehörde zuständig ist für Berufsbildung), die französischen Schulen, Lycèe Henrich Nessel, Haguenau, und Lycèe Georges Imbert, Sarre-Union, sowie die Region Grand Est und der Eurodistrict PAMINA.
„Die gemeinsamen deutsch-französischen Bildungsangebote in dieser Modellfabrik bringen einen ganz besonderen grenzüberschreitenden Mehrwert mit sich. Denn hier können zum ersten Mal französische und deutsche Schüler mit der Smart Factory virtuell zusammenarbeiten. Dabei erhalten Lernende Einblick in die Ausbildungs- und Arbeitswelten beider Länder. Dies stärkt den grenzüberschreitenden Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und bringt Europa ein Stück weit enger zusammen“, so Petra Dick-Walther, Staatssekretärin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz.
„Rheinland-Pfalz ist Vorreiter bei der digitalen Bildung. Die Smart Factory ist ein gutes Beispiel dafür, wie Schule mit der sich verändernden Arbeitswelt Schritt hält. Kommune, Land und die Europäische Union machen gemeinsam möglich, dass hier deutsche und französische Schüler gemeinsam ausgebildet werden. Für junge Menschen wird Europa bei Projekten wie diesem erlebbar und trägt zur Festigung der Bedeutung von Europa bei“, so Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung in Rheinland-Pfalz.
Auf die große Bedeutung grenzüberschreitender Schaffung und Nutzung von Infrastruktur, gerade im Ausbildungsbereich weist Evelyne Isinger. Vorstandsmitglied des EVTZ Eurodistrikt PAMINA und Regionalrätin der Région Grand-Est hin: „Dieses Projekt leistet einen konkreten Beitrag für Europa und zeigt, dass wir hier im Eurodistrikt PAMINA mit gutem Beispiel vorangehen.“

Smart Factory Wörth | Foto: Kreisverwaltung Germersheim/aj
  • Smart Factory Wörth
  • Foto: Kreisverwaltung Germersheim/aj
  • hochgeladen von Heike Schwitalla

„Auf die Digitalisierung und die Veränderungen in der Arbeitswelt müssen wir als Schulträger mit Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten reagieren. Wir stehen in besonderer Verantwortung, unseren Kindern und Jugendlichen das passende Handwerkszeug im Übergang von der Schule in den Beruf an die Hand zu geben“, so der für Schulen und Bildung und damit auch für das Interreg-A-Projekt zuständige Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler.
Am BBS-Standort Wörth liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung im Metall- und Elektrobereich. Die Berufsbildende Schule wurde mit der „Smart Factory“ zum Aus- und Weiterbildungszentrum für Industrie 4.0 weiterentwickelt. Diese „Smart Factory“ (eine sog. Modellfabrik) simuliert die reale Arbeitswelt, beispielsweise den Transport aus dem Hochregallager über die Bearbeitung und die Qualitätskontrolle bis hin zum Vertrieb.
„Mit der „Smart Factory“ und den dazugehörigen Übungsstationen können unsere Auszubildenden nun in Produktionsteams an einer modernen Anlage praxisnahe Projekte bearbeiten. Gemeinsam mit unseren französischen Partnern aus Haguenau und Sarre-Union haben wir geeignete Lernsituationen zum Themenkomplex Industrie 4.0 erarbeitet“, so der stellvertretende Schulleiter der BBS und Mitinitiator des Projektes, Ingolf Käsmeier. „Moderne Produktionsprozesse können mit der Smart Factory und entsprechender Simulations- und Produktionssoftware realistisch und umfassend im Berufsschulunterricht nachgebildet werden. In Verbindung mit spezieller Warenwirtschaftssoftware können an entsprechenden Lernszenarien auch kaufmännische Auszubildende aus geeigneten Berufen beteiligt werden“, freut sich Schulleiter Alexander Ott.

Alleine die Anschaffung der „Smart Factory“ hat rund eine Million Euro gekostet. Mit Umbau- und die Sanierungskosten in der BBS Wörth sowie Personalkosten und Kosten für die Organisation des grenzüberschreitenden Austauschs von Lehrern und Schülern belaufen sich die Kosten auf rund 2,9 Millionen. Euro. Die Smart Factory ist ein Gemeinschaftsprojekt von deutschen und französischen Partnern. ps

Blick in die Smart Factory | Foto:  Kreisverwaltung Germersheim/aj
Smart Factory Wörth | Foto: Kreisverwaltung Germersheim/aj
Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

Heike Schwitalla auf Facebook
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

87 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Job für Bauingenieure in Landau und Neustadt: Bauherrenberater werden ist der Weg hin zu einem sinnstiftendem Job im direkten Kontakt mit wertschätzenden privaten Bauherren | Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com
3 Bilder

Job für Bauingenieure, Bautechniker in Landau und Neustadt: Bauherrenberater werden

Job für Bauingenieure, Architekten, Bautechniker in Rheinland-Pfalz. Der Verband Privater Bauherren (VPB), der älteste und renommierteste Beraterverband für Hausbesitzer, Käufer und Bauherren in Deutschland, sucht ab sofort neue Bauherrenberater. Der VPB weitet derzeit sein beratendes Netzwerk aus. Daher stellt er im Raum Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Saarland, Kaiserslautern geeignete Fachleute ein, die Interesse haben Baulaien beratend zu den Themen Bauen, Kaufen,...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Die Zahntechniker-Ausbildung beim CJD in Wörth startet im Mai 2023 - jetzt schon einen Ausbildungsplatz sichern | Foto: Viacheslav Yakobchuk/stock.adobe.com
3 Bilder

Zahntechniker: Ausbildung und Umschulung im CJD

Die Ausbildung Zahntechniker erfolgt beim CJD nach der gesetzlich festgelegten Ausbildungsordnung über die Berufsausbildung zum Zahntechniker / zur Zahntechnikerin von 2022. Sie umfasst die Gebiete der Teilprothetik – mit Klammer- und Kombinationsprothesen, aber auch die Totalprothetik - die Herstellung von Zahnersatz für komplett unbezahnte Kiefer.

LokalesAnzeige
Schönheitspraxis Khana Care in Landau: Mit minimalinvasiven Behandlungen das innere Strahlen nach außen bringen | Foto: ZoomTeam/stock.adobe.com
6 Bilder

Ästhetische Medizin: Schönheitspraxis Khana Care in Landau

Ästhetische Medizin Landau. Wer sich in seiner Haut wohl fühlt, wirkt selbstbewusst und ist zufriedener. Eine Schönheitsbehandlung ist daher viel mehr als nur Anti-Aging - es geht um Selbstfürsorge und Achtsamkeit für den eigenen Körper, angefangen im Gesicht. Die Schönheitspraxis Khana Care in Landau berät Patientinnen und Patienten individuell, kompetent, seriös und mit jahrelanger Erfahrung zu ästhetischen Behandlungsmöglichkeiten und lässt dabei medizinische Gesichtspunkte nicht außer Acht....

Wirtschaft & HandelAnzeige
Bei einem chronischen Tinnitus: Als Therapie ist möglich, sich von Hörsysteme Bierle & Griesch ein Hörgerät anpassen zu lassen. Durch den ausgeglichenen Hörverlust hört der Betroffene wieder viel besser und der Tinnitus wird beruhigt. | Foto: Hörsysteme Bierle & Griesch
7 Bilder

Tinnitus: Was tun bei Rauschen im Ohr?

Landau. Rauschen und Pfeifen im Ohr lässt aufhorchen und Betroffene schnell an einen Tinnitus denken. Über Ursachen und Behandlung: Der erste Weg führt ihn bei Ohrgeräuschen meist zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt oder zum Hausarzt. Der Arzt klärt in kurzer Zeit mit Untersuchungen ab, ob es sich um einen objektiven Tinnitus oder um einen subjektiven Tinnitus handelt. Tinnitus: Mögliche Ursachen für Ohrgeräusche Bei einem objektiven Tinnitus kann der HNO-Arzt die Ursache beheben und das lästige...

Online-Prospekte aus Wörth und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.