Das ist der Bienwald
Natur pur - und jede Menge Geschichte

Natur pur: Impressionen aus dem Bienwald | Foto: Heike Schwitalla
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Kandel/Wörth. Ausflugsziel, Naherholungsgebiet und Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten: Das ist der Bienwald - ein etwa 120 Quadratkilometer großes Waldstück im Südosten von Rheinland-Pfalz. Er liegt dort größtenteils im des Landkreises Germersheim - zwischen der Grenze zu Frankreich im Südwesten, dem Rhein im Osten und den Gemeinden Wörth, Rheinzabern, Minfeld und Kandel im Norden und Nordwesten - lediglich der westlichste Ausläufer des Bienwaldes gehört zum Landkreis Südliche Weinstraße.

Grüne Lunge der Südpfalz

Heutzutage befindet der größte Teil des Waldgebiets als Staatswald im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz und ist ein Landschaftsschutzgebiet. 2004 entstand hier das Naturschutzgroßprojekt Bienwald, denn die Vielfalt der Biotope und die Tatsache, dass diese vielerorts noch weitgehend unberührt sind, machen den Bienwald zu einem besonders wertvollen und artenreichen Lebensraum. So wurden im Bienwald über 150 gefährdete und seltene Pflanzenarten nachgewiesen, darunter beispielsweise Orchideen. 86 Arten davon gelten in Rheinland-Pfalz, 72 Arten sogar bundesweit als gefährdet.

Auch die Tierwelt im Bienwald ist einzigartig: So gibt es hier Vorkommen von 75 Prozent aller in Deutschland heimischen Amphibien, allein verschiedene 2.200 Käferarten wurden in dem Landschaftsschutzgebiet nachgewiesen. Neben Fuchs, Baummarder, Schwarz- und Rehwild ist im Bienwald in den vergangenen Jahren auch die europäische Wildkatze wieder heimisch geworden.

Kriege und Grenzen

Politisch blickt der Bienwald auf eine bewegte Geschichte und mitunter dramatische Zeiten zurück: Ein Bischofsmord in den Ausläufern des Waldes bei Rülzheim, der Mundatwald mit seinen ganz besonderen Rechten - heute noch durch die Mundatsteine nachvollziehbar und nicht zuletzt die deutsch-französische Grenze, die das Waldstück in der Pfalz häufig ins Zentrum militärischer Auseinandersetzungen rückte. Alles das hat Spuren hinterlassen, die man auch heute noch auf den Touren durch den Bienwald entdecken kann.

Impressionen aus dem Bienwald - das Weiße Kreuz | Foto: Heike Schwitalla
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Ausflugsziel und Naherholungsgebiet

Der Bienwald ist für Badener und Pfälzer nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet, er ist in der Region Südpfalz auch identitätsstiftend: Die Stadt Kandel nennt sich beispielsweise „Bienwaldstadt“ und gilt als „Tor zum Bienwald“. Es gibt in Kandel und in Wörth eine Bienwaldhalle, in Wörth eine Bienwaldschule. Auch Vereine haben sich nach dem Waldstück benannt: Da gibt es beispielsweise den FC Bienwald in Kandel, den Musikverein „Bienwaldkapelle“ in Büchelberg oder den Tennisclub Bienwald-Schaidt.
Als Ausflugsziel lädt der Bienwald zum Wandern oder Radfahren ein: Hier findet sich unter anderem der Westwall-Wanderweg, der an die bewegte militärische und politische Vergangenheit der Grenzregion erinnert oder den Wildkatzenweg bei Scheibenhardt, der in den Lebensraum der seltenen Tiere, von denen es im Bienwald etwa 50 Stück geben soll, führt, der Bienwald-Brunnenweg bei Kandel führt – wie der Name schon sagt – landschaftlich schön zu den zahlreichen Brunnen der Region.
Und spätestens wenn die Corona-Pandemie das wieder zulässt, bietet der Bienwald auch zahlreiche Einkehrmöglichkeiten: Urige Gaststätten und Naturfreundehäuser laden hier zum verweilen ein.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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