Beratungsstellen präsentierten sich beim ersten gemeinsamen Aktionstag
Zuwanderer kommen mit vielen Fragen

Die Migrationsberaterinnen (von links) Birgit Steinmann vom DRK-Kreisverband Kaiserslautern Stadt, Britta Behr vom Jugendmigrationsdienst, Heide Güldenfuß vom DRK-Kreisverband Kaiserslautern Land, Lara Schatzmann vom Caritas-Zentrum Kaiserslautern und Huri Ugur vom Akademischen Bildungszentrum  | Foto: Friederike Jung
  • Die Migrationsberaterinnen (von links) Birgit Steinmann vom DRK-Kreisverband Kaiserslautern Stadt, Britta Behr vom Jugendmigrationsdienst, Heide Güldenfuß vom DRK-Kreisverband Kaiserslautern Land, Lara Schatzmann vom Caritas-Zentrum Kaiserslautern und Huri Ugur vom Akademischen Bildungszentrum
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Caritas-Zentrums Kaiserslautern. „Wir mit und für Menschen mit Migrationshintergrund treffen zusammen“, unter dieser Überschrift stand der Aktionstag am 20. August, an dem sich Beratungsstellen aus Kaiserslautern Stadt und Kreis zum ersten Mal gemeinsam präsentierten. Mit der Resonanz zeigten sich die Organisatoren zufrieden.
„Inhaltlich arbeiten die Beratungsstellen schon lange zusammen und stehen untereinander in regem Kontakt“, berichtet Lara Schatzmann von der Migrations-Beratung des Caritas-Zentrums Kaiserslautern. „Viele Leute wissen allerdings nicht, dass wir nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Spätaussiedler und EU-Bürger beraten und unterstützen.“ Ein großes Thema sei nach wie vor die Familienzusammenführung. „Aber wir helfen auch beim Spracherwerb, bieten Deutschkurse an und stellen auf Wunsch Kontakt zu deutschen Bürgern her, unterstützen im Umgang mit Behörden und vieles mehr. Mit unserem gemeinsamen Auftritt möchten wir öffentlichkeitswirksam über die vielfältigen Angebote informieren.“
Der geeignete Platz hatte sich im Foyer der DRK-Gemeinschaftsunterkunft am Guimaraes-Platz gefunden. „Da der Bahnhof und die Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe sind, kommen hier viele Menschen vorbei“, erklärte Birgit Steinmann, Mitarbeiterin in der Migrationsberatung des DRK-Kreisverbands Kaiserslautern Stadt und Leiterin der Flüchtlingsunterkunft, die derzeit etwa 160 Personen beherbergt. „Sie kommen nach wie vor aus Afghanistan und Syrien, aber der Anteil afrikanischer Nationen nimmt deutlich zu.“
Die Fragen, die Zuwanderern unter den Nägeln brennen, waren an den Fenstern des Foyers zu sehen. Auf buntem Papier leuchteten sie den Passanten entgegen: „Kann ich mit meinem Aufenthalt studieren?“ „Wo beantrage ich Kindergeld?“ „Ich möchte mich einbürgern lassen. Wie mache ich das?“ Über all das konnten sich Interessierte an dem Aktionstag informieren. „Die Beratungsstellen sind mit Manpower und jeder Menge Material vertreten“, so Lara Schatzmann.
„Wir ziehen alle an einem Strang. Unser gemeinsames Interesse ist es, von der Bevölkerung stärker wahrgenommen zu werden. Mit dem Aktionstag möchten wir ein breites Spektrum ansprechen“, unterstrich Heide Güldenfuß, die den Fachbereich Migration beim DRK-Kreisverband Kaiserslautern Land leitet. Der Wunsch schien sich zu erfüllen. Kooperationspartner kamen vorbei, Ehrenamtliche hatten Fragen. Ein Kaiserslauterer in Begleitung eines Syrers brauchte dringend Rat. „Wir sind Nachbarn“, sagte er, „ab und zu helfe ich dem jungen Mann bei Behördenangelegenheiten. Doch bei diesem Antrag hier komme ich an zwei Punkten nicht weiter.“ Eine Viertelstunde später war das Problem dank fachmännischer Erklärung gelöst. „Ich nehme gleich noch einige Flyer mit, wer weiß, wann ich sie gebrauchen kann.“
Auch Ahmad Alhusseini war da, „um mich ein bisschen umzusehen und vielleicht mit Leuten ins Gespräch zu kommen“, sagte der 35-jährige Ägypter in nahezu fließendem Deutsch. Das habe er sich autodidaktisch beigebracht, allein in seinem Zimmer der DRK-Gemeinschaftsunterkunft, das er 2015 bezogen hat. „Ich kümmere mich um vieles selbst, aber manchmal brauche ich doch jemanden, der mir sagt, was ich tun muss und wohin ich mich wenden kann.“
An einer Leine, die sich quer durch den Raum spannte, gaben „Steckbriefe“ Auskunft über die Herkunft und Ziele von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten. „Wir schlagen eine Brücke zwischen unseren Klienten und den Behörden, indem wir etwa helfen, Formulare auszufüllen oder einen Kitaplatz zu finden“, nannte die Erziehungswissenschaftlerin Huri Ugur, die beim Akademischen Bildungszentrum Migrationsberatung bietet, Beispiele ihrer Arbeit.
Im Unterschied zu den anderen Beratungsstellen, die Ansprechpartner für erwachsene Zuwanderer sind, ist der Jugendmigrationsdienst des Internationalen Bunds für junge Menschen im Alter zwischen zwölf und 27 Jahren zuständig. „Wir betrachten Probleme, die zum Beispiel in der Familie auftreten, aus Sicht der Jugendlichen“, erklärte die sozialpädagogische Beraterin Britta Behr.
Die Beratungsstellen stünden keinesfalls in Konkurrenz zueinander, betonte Lara Schatzmann vom Caritas-Zentrum. „Wir arbeiten eng zusammen, haben regelmäßig Netzwerktreffen und tauschen uns aus. Denn wir haben ja alle dasselbe Ziel, Menschen so gut wie möglich zu helfen und Unterstützung beim Einleben und im alltäglichen Leben zu bieten.“
Mit der Resonanz auf den ersten gemeinsamen Aktionstag zeigten sich die Beteiligten zufrieden. Auch die kulinarischen Spezialitäten, die Frauen aus Syrien und Somalia im Mehrgenerationenhaus vorbereitet hatten, fanden großen Anklang und führten die Menschen an den Stehtischen und in den Sitzecken zueinander. Bei einem leckeren Essen und einer Tasse Tee ließ es sich doppelt so leicht ins Gespräch kommen.ps

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Autor:

Frank Schäfer aus Pirmasens

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