Tourismus an der Deutschen Weinstraße soll zertifiziert werden
Nachhaltiges Reiseziel

In Bad Dürkheim wurde schon zu früheren Zeiten an Nachhaltigkeit gedacht und das Wasser als Antriebselement verwendet. Heute erinnert das „Hin und Her“ an der Saline noch an jene Zeit und  die Kunst der Mechanik.   | Foto: Franz Walter Mappes
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  • In Bad Dürkheim wurde schon zu früheren Zeiten an Nachhaltigkeit gedacht und das Wasser als Antriebselement verwendet. Heute erinnert das „Hin und Her“ an der Saline noch an jene Zeit und die Kunst der Mechanik.
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Bad Dürkheim. Im Rahmen eines Infogespräches, zu welchem die beiden Vereine Deutsche Weinstraße e. V. -Mittelhaardt- und Südliche Weinstraße e. V. sowie die beiden Landräte Dietmar Seefeldt und Hans-Ulrich Ihlenfeld eingeladen haben, wurde die Zertifizierung „Nachhaltiges Reiseziel - Deutsche Weinstraße“ vorgestellt.
Im Rahmen eines zunächst auf drei Jahre angelegten mehrstufigen Prozesses, haben sich die Tourist-Informationen und Büros für Tourismus an der Deutschen Weinstraße gemeinsam dazu entschieden, das Zertifikat „Nachhaltiges Reiseziel“ für die Deutsche Weinstraße zu erlangen und Partner aus Hotellerie, Gastronomie, Landwirtschaft und weiteren Bereichen der touristischen Servicekette bei dieser Entwicklung mitzunehmen.
Die mehrstufige Destinationszertifizierung „Nachhaltiges Reiseziel“ ist die erste Zertifizierung im deutschsprachigen Raum, die eine Destination als Ganzes betrachtet und alle touristischen Anbieter vor Ort mit einbindet. Während des Zertifizierungsprozesses werden alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit – die ökonomischen, ökologischen und sozialen – überprüft und ein Verbesserungsprogramm erarbeitet. Das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Reiseziel“ wird von der Beratungs- und Zertifizierungsorganisation TourCert gGmbH aus Stuttgart verliehen, welche eine anerkannte Zertifizierungsorganisation mit dem Schwerpunkt Tourismus und weltweit tätig ist. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Zertifizierungsprozess erhält die Region die Auszeichnung „Nachhaltiges Reiseziel“ und kann sich damit im nationalen und internationalen Wettbewerb klar positionieren und potenzielle Gäste, die ihren Urlaub nachhaltiger gestalten wollen, können sich an dieser Auszeichnung orientieren.
Landrat Dietmar Seefeldt, Landkreis Südliche Weinstraße, betonte in seiner Begrüßung, wie wichtig das Projekt für die beiden Landkreise sei. „Aktuell werden Themen wie Klimaschutz, Insektensterben und CO2-Reduktion intensiv in der Öffentlichkeit diskutiert. Dabei wird auch immer wieder die Nachhaltigkeit beziehungsweise die nachhaltige Entwicklung der Regionen genannt. Nachhaltigkeit ist längst zu einem wichtigen Standortvorteil für touristische Regionen geworden und sichert langfristig deren Wettbewerbsfähigkeit“, erläuterte er. „Die Zertifizierung „Nachhaltiges Reiseziel“ ist ein weiteres Gemeinschaftsprojekt der beiden Vereine Deutsche Weinstraße e. V. -Mittelhaardt- und Südliche Weinstraße e. V. und soll alle touristischen Anbieter an der Deutschen Weinstraße mit einbeziehen“, so Dietmar Seefeldt weiter.
Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld erklärte, dass neben der Öffentlichkeit auch potenzielle Urlaubsgäste von den Verantwortlichen im Tourismus zunehmend einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen und kulturellen Ressourcen einer Region erwarten. Deshalb sei es für die Region wichtig, einen solchen Wandel in der Gesellschaft aktiv mitzugestalten und voranzutreiben. „Als erste Destination in Rheinland-Pfalz geht die Deutsche Weinstraße mit gutem Beispiel voran und übernimmt eine Vorreiterrolle, “ sagte er stolz.
„Mit der Zertifizierung „Nachhaltiges Reiseziel“ bekennen wir uns zu unserer Verantwortung für einen Nachhaltigen Tourismus und wollen uns gemeinsam mit den Leistungsträgern vor Ort zukunftsfähig weiterentwickeln“, so die Projektleiterin Nadine Schubert.
Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: Alle Tourist-Informationen und Büros für Tourismus an der Deutschen Weinstraße unterzogen sich bereits einem ersten Nachhaltigkeits-Check. Der eigene Betrieb wurde durchleuchtet und erste Verbesserungsmaßnahmen entwickelt. Viele setzten bei zunächst leicht umsetzbaren Maßnahmen an und wollen zukünftig Recyclingpapier bzw. allgemein weniger Papier verwenden, regional einkaufen, CO2-neutral drucken, ein Bienenhotel bauen, Blühstreifen anlegen oder gar aus alten Bannern Taschen fertigen lassen.
Ein weiteres großes Projekt, welches unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit stand, ist das neu aufgelegte, erstmals komplett nachhaltig produzierte Urlaubsmagazin „Weinland Pfalz – Entlang der Deutschen Weinstraße“. Das von beiden Vereinen herausgegebene Magazin geht zurück zum Ursprung Pfälzer Besonderheiten - eine moderne Bildsprache, kurzweilige Artikel mit dem Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ und zahlreiche Erlebnistipps sollen Lust auf die Urlaubsregion Deutsche Weinstraße machen.
„Dennoch kann Nachhaltigkeit in einem Reiseziel erst dann erfolgreich sein, wenn es zu einem Gemeinschaftswerk der koordinierenden Organisation und der teilnehmenden Leistungsträger wird, die durch eine Vereinbarung in einem Netzwerk zu Partnerbetrieben des Nachhaltigkeitsprozesses werden“, erklärte Nadine Schubert weiter.
Abschließend rief sie daher die Weinbaubetriebe, Hotellerie, Gastronomie und Direktvermarkter, die in den beiden Landkreisen liegen, auf, sich an dem Zertifizierungsprozess „Nachhaltiges Reiseziel – Deutsche Weinstraße“ zu beteiligen und eine nachhaltige Entwicklung in der Region mit voranzutreiben. Teilnehmen können alle Unternehmen, im Gebiet der beiden Landkreise, die ihren Betrieb nachhaltiger gestalten wollen, oder bereits eine Zertifizierung im Bereich Nachhaltigkeit besitzen. Eine erste Informationsveranstaltung für interessierte Betriebe wird es am 3. Februar 2020 in Bad Dürkheim und am gleichen Tag in der Kreisverwaltung in Landau geben.
„In der Region ein breites Nachhaltigkeits-Netzwerk aus Partnern zu etablieren und buchbare Angebote für potenzielle Gäste zu schaffen, wird die Aufgabe der nächsten Zeit sein“, so Nadine Schubert. Die beiden Vereine übernehmen dabei verschiedene Leistungen für die Partner, wie z. B. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, professionelle Beratung und Unterstützung, Veranstaltung von Netzwerktreffen sowie Informationsveranstaltungen für verschiedene Interessensgruppen.
Einen ersten Partner hat die Nachhaltigkeitsinitiative der beiden Vereine bereits gefunden: das Wein- und Sektgut Wilhelmshof in Siebeldingen. „Der Gedanke der Nachhaltigkeit prägt unser Handeln vom Weinanbau bis hin zur Vermarktung. Dazu gehören faires Wirtschaften, eine Mitarbeiter- und Zukunftsorientierte Personalpolitik, Engagement vor Ort sowie soziale Verantwortung“, erklärte Herbert Roth, Seniorchef des Betriebs. Als erstes deutsches Weingut gibt der Wilhelmshof einen Nachhaltigkeitsbericht nach den strengen Leitlinien der Global Reporting Initiative 4 heraus. Mit der freiwilligen Etablierung dieses Nachhaltigkeits-Managementsystems sieht er die Chance, Abläufe gezielt zu analysieren und zu optimieren und die Qualität seiner Arbeit zu steigern. Er zeigt damit seine Verantwortung für die Natur und die Umwelt auf und schafft Transparenz nach innen und nach außen. Der gesamte Bericht, der in Zusammenarbeit mit dem Hermann Höpke Institut und der Technischen Hochschule Bingen entstand, kann unter kontor@wilhelmshof.de angefordert werden. ps

In Bad Dürkheim wurde schon zu früheren Zeiten an Nachhaltigkeit gedacht und das Wasser als Antriebselement verwendet. Heute erinnert das „Hin und Her“ an der Saline noch an jene Zeit und  die Kunst der Mechanik.   | Foto: Franz Walter Mappes
Nachhaltig relaxen: An der Weinstraße setzt man auf Entschleunigung. | Foto: Franz Walter Mappes
Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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