Mit Teamgeist zum Triumph: JSV-Frauen buchen Finalticket für Wuppertal

- Verena Thumm
- Foto: JSV Speyer
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Judo. Die Frauen des JSV Speyer sind trotz Personalnot souverän in die Finalrunde der Judo-Bundesliga eingezogen. Trotz des Fehlens von Kämpferinnen in den beiden höchsten Gewichtsklassen – hier mussten jeweils leichtere Athletinnen hochgestellt werden – besiegte der amtierende Meister nicht nur die Außenseiter aus Spremberg und Berlin, sondern überraschend auch den Titelrivalen und Gastgeber TSG Backnang. Damit hat sich der JSV als einziger Verein mit einem Frauen- und einem Männerteam für die Bundesliga-Finalrunde qualifiziert.
Die Niederländerinnen Amber Gersjes und Geke van den Berg sowie die Ballhaus-Zwillinge Seija und Mascha Ballhaus spielten im Auftaktkampf gegen Backnang die Schlüsselrolle – zusammen erzielten sie die sieben Speyerer Punkte. Nach 3:4-Rückstand zur Halbzeit glich Speyer im zweiten Durchgang aus. Entscheidend war dabei, dass Amber Gersjes gegen die mehrfache Deutsche Meisterin Katharina Menz mit einem schönen Wurf gewinnen konnte, nachdem sie im ersten Durchgang quasi mit dem Schlussgong die entscheidende Wertung kassiert hatte.
„Das ist genau die Einstellung die unser Team auszeichnet - nach so einer knappem Niederlage einen Haken dran machen und erneut alles geben“, lobte JSV-Teamchefin Nadine Lautenchläger ihre Leistungsträgerin. So stand es am Ende 7:7, und weil es im den Playoffs immer einen Gewinner geben muss, ging der Sieg aufgrund der besseren Unterbewertung vom 70:65 an den JSV, weil alle Speyerer Siege vorzeitig mit Ippon zustande kamen, während die Niederlage von Gersjes gegen Menz im ersten Durchgang „nur“ mit einer kleinen Yuko-Wertung war.
„Es ist schwer, gleich im ersten Kampf auf den Punkt da zu sein, und ich habe dem Team vor Beginn gesagt, dass wir uns mit Spirit in das Turnier kämpfen und alles in die Waagschale werfen – auf und neben der Matte. Und das hat unglaublich gut funktioniert“, freute sich die JSV-Teamchefin.
Somit war der JSV bereits nach dem ersten Kampf mit einem Bein im Finale. Im zweiten Duell gegen ASAHI Spremberg war bereits zur Pause alles klar. Mit 7:0 lagen die Speyererinnen vorne, dank Siegen von Saraphina Muhammed, Bettina Bauer, Corinna Bayer, Seija Ballhaus, Jessica Lindner, Bertille Murphy und Charlotte Nettesheim. Im zweiten Durchgang wechselte Teamchefin Nadine Lautenschläger ordentlich durch. Jana Förtsch, Alesia Büttner und Corinna Bayer mussten ihre Kämpfe knapp abgeben, doch Bettina Bauer, Leona Dorofeev, Bertille Murphy und Verena Thumm mit einem Blitz-Ippon nach 19 Sekunden sicherten den komfortablen Vorsprung und den souveränen 11:3-Endstand.
Ein ähnliches Bild bot sich im abschließenden Kampf gegen Berlin. Hier konnte das Team aus der Hauptstadt in der Klasse bis 48 Kilogramm keine Kämpferin aufbieten, so dass zwei kampflose Punkte für den JSV schon zu Beginn feststanden. Sechs überwiegend schnelle Siege durch Nadja Bazynski, Geke van den Berg, Bertille Murphy, Corinna Bayer sowie Seija und Mascha Ballhaus… entschieden den Kampf nach dem ersten Durchgang. Saraphina Muhammed, Bertille Murphy und Özlem Gülmez fügten dem kampflosen Punkt bis 48 Kilogramm noch drei weitere hinzu, so dass der Endstand erneut 11:3 lautete.
Trotz der schwierigen personellen Situation hat sich der JSV dank der verlässlichen Leistungsträgerinnen und der Tiefe des Kaders durchgesetzt. Besonders hob Nadine Lautenschläger Bertille Murphy und Corinna Bayer hervor, die sich in Ermangelung von etatmäßigen Kämpferinnen in den zwei höchsten Gewichtsklassen hochstellen ließen und auch punkteten, sowie die große Anzahl an Kämpferinnen, die insgesamt an diesem Tag Punkte holten. „
Wir haben es mal wieder als Team geschafft – es ist ein Bisschen wie ein Banküberfall – es klappt nur mit den richtigen Komplizen!“, brachte es die JSV-Teamchefin humorvoll auf den Punkt. Da Backnang ebenfalls deutlich gegen Berlin und Spremberg gewann, setzten sich die beiden Dauerrivalen erwartungsgemäß durch und qualifizierten sich für die Finalrunde am 25. Oktober in Wuppertal. Der JSV wird dabei im Halbfinale auf den JC Bottrop treffen, Backnang im anderen Halbfinale auf Hertha Walheim.
Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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