Dombauverein Speyer
Für Jugendliche ist die Mitgliedschaft jetzt kostenlos

Gut besucht: die Mitgliederversammlung des Dombauvereins Speyer in der Aula des Nikolaus-von-Weiss-Gymnasiums | Foto: Domkapitel Speyer/Friederike Walter
  • Gut besucht: die Mitgliederversammlung des Dombauvereins Speyer in der Aula des Nikolaus-von-Weiss-Gymnasiums
  • Foto: Domkapitel Speyer/Friederike Walter
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Speyer. Die weiteste Anreise hatte ein Herr aus Berlin auf sich genommen, um bei der Mitgliederversammlung des Speyerer Dombauvereins dabei zu sein. Etwas mehr als 90 Menschen hatten sich in der Aula des Nikolaus-von-Weiss-Gymnasiums versammelt, um einen vertieften Einblick in die Arbeit des Vorstands zu erhalten und diesen neu zu wählen.

Trotz der Einschränkungen der Corona-Jahre, die den Verein durch den Wegfall vieler Veranstaltungen, Schwierigkeiten beim Verkauf der Vereinsprodukte und rückläufige Spenden getroffen haben, fiel die Bilanz positiv aus. Das ist unter anderem der stabilen Mitgliederzahl und Verkaufsschlagern wie den Dom-Ausstechern zu verdanken. Zudem hatte man die Pandemiezeit für Innovationen genutzt und eine kostenlose Jugendmitgliedschaft erdacht, mit der mehr junge Menschen an den Verein gebunden werden sollen.

Der Bericht des Vorsitzenden, Prof. Dr. Gottfried Jung, bot einen detaillierten Überblick über die Arbeit des Vereins. Da der Beitrag für den Domerhalt größtenteils aus Mitgliederbeiträgen komme, sei die Konsolidierung und wenn möglich Steigerung der Mitgliederzahlen eines der wichtigsten Ziele der Vorstandsarbeit. Die Zahl verharre seit einigen Jahren zwischen 2.500 und 2.600, aktuell seien 2.565 Menschen Mitglied des Vereins. Mit wissenschaftlichen Vorträgen, Mitgliederfahrten und verschiedenen Vergünstigungen mache man hier ein attraktives Angebot. Mit einer überarbeiteten und serviceorientierteren Homepage will man die Kommunikation der Vereinsangebote künftig noch verbessern.

Überaus erfolgreich verlaufe der Verkauf der Dombausteine, einer Reihe von Verkaufsprodukten, die der Dombauverein kreiert und deren Verkaufserlös in den Domerhalt fließt. Als im vergangenen Jahr original Sandsteine des Doms verkauft wurden, die vom Steinmetzbetrieb Uhrig mit einer Domshilouette versehen worden waren, habe man längst nicht alle Anfragen befriedigen können. Unerwartet stark war auch die Nachfrage nach Plätzchenausstechern in Domform, die mehrfach ausverkauft waren und bei deren erneutem Eintreffen die Menschen zum Teil Stunden vor der Dom-Info Schlange standen. Ganz aktuell wurden den Mitgliedern exklusiv Taschen der Schulmanufaktur der Burgfeldsschule und Wanduhren in Form der Domsilhouette angeboten. 

Schatzmeister Winfried Szkutnik berichtete von der zufriedenstellenden Ertragslage des Vereins. Zwar habe es in den Corona-Jahren leichte Rückgänge bei den Einnahmen gegeben, diese konnten jedoch teilweise durch die genannten Verkaufsaktionen wett gemacht werden. In der nächsten Vorstandssitzung wird der Vorstand über die jährliche satzungsgemäße Abführung an das Domkapitel abstimmen. 130.000 Euro sind hier vorgesehen. Rechnungsprüfer Georg Emes berichtete, dass er zusammen mit dem zweiten Rechnungsprüfer Wilhelm Treutle die Buchführung und Jahresrechnung geprüft und für in Ordnung befunden habe. Auf seine Empfehlung hin entlastete die Mitgliederversammlung daraufhin den Vorstand ohne Gegenstimmen.

Turnusgemäße Neuwahl des Vorstands

In offener Abstimmung und unter der Wahlleitung von Bürgermeisterin Monika Kabs wurden zunächst der Vorsitzende Prof. Dr. Gottfried Jung, seine Stellvertreterin Dr. Barbara Schmidt-Nechl und Schatzmeister Winfried Szkutnik jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Die sechs Beisitzer wurden in einer gemeinsamen Abstimmung ebenfalls ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Neu kam für den auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Matthias Geisert Monika Hoff ins Amt. Zuvor hatte sie sich den Versammelten kurz vorgestellt und von ihrer seit der Kindheit fortdauernden Verbundenheit mit dem Dom berichtet. Bereits in den Vergangenheit hatte sie sehr erfolgreich bei der Kreation neuer Dombausteine mitgewirkt.

Daneben gehören dem Vorstand weiterhin an: Franz Dudenhöffer, Gabriele Fischer, Günter Frei, Carmen Gahmig und Hans-Joachim Ritter. Aufgrund ihres Amtes sind Domkustos Dr. Christoph Kohl, Dompfarrer Matthias Bender sowie Dombaumeisterin Hedwig Drabik Mitglieder des Vorstands.

Die versammelten Mitglieder stimmten der Einführung einer kostenlosen Jugendmitgliedschaft für Kinder und junge Erwachsene von zwölf bis 21 Jahren zu. Zunächst sollen diese über verschiedene katholische Verbände angesprochen und für eine Vereinsmitgliedschaft geworben werden. Ziel sei es, den Verein zu verjüngen und den Fortbestand zu sichern.

Wohin das Geld des Dombauvereins fließt

Am Ende der Versammlung folgte traditionsgemäß der Bericht der Dombaumeisterin, die über die verschiedenen Instandhaltungsprojekte informierte, in die die Gelder des Dombauvereins in den vergangenen beiden Jahren geflossen sind. Der weitaus größte Anteil lag dabei beim Vierungsturm. Hier waren in den letzten vier Jahren der Putz erneuert, die Säulen der Zwerggalerie konservatorisch überarbeitet, die Wasserführung verbessert und der Dachstuhl teilweise erneuert worden. Insgesamt hatte der Dombauverein hier 387.000 Euro zur Sanierung beigesteuert.

Aber auch kleinere, nicht minder wichtigen Projekte wie neue beleuchtete Handläufe am Westbau sowie einer Erneuerung der Regenrinne an der Afrakapelle wurden mit Mitteln des Dombauvereins finanziert. Um mögliche Schäden frühzeitig erkennen und über die Dringlichkeit deren Beseitigung entscheiden zu können, war ein Rissemonitoring in der Katharinenkapelle sowie eine restauratorische Voruntersuchung an den Schraudolph-Fresken mit Mittelschiff aus Geldern des Vereins bezahlt worden.

Zuletzt lenkte Drabik den Blick auf die kommende große Restaurierungsaufgabe am Dom: die Sanierung der beiden Osttürme. Bei einer von ihr vorgenommenen Schadenskartierung seien bereits Bewegungen im Mauerwerk, abgewitterte Bereiche und offene Fugen festgestellt worden. Die Beseitigung dieser Schäden sei jedoch mit verschiedenen Herausforderungen versehen: die zu erwartende hohe finanzielle Belastung, Schwierigkeiten bei der Materialbestattung und, nicht zuletzt, Rücksichtnahme auf das am Dom brütende Uhupaar.

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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